Rudergesellschaft Speyer Ehrenmitglied Erich Stopka feiert 80. Geburtstag

Dr. Emil Mohr verleiht Erich Stopka die Silberne Sportehrennadel (1970)
  • Dr. Emil Mohr verleiht Erich Stopka die Silberne Sportehrennadel (1970)
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Am Samstag, den 31.12.2011 feiert das Ehrenmitglied der Rudergesellschaft Speyer, Erich Stopka, seinen 80. Geburtstag. Er trat vor 65 Jahren am 2. Januar 1947 in die Rudergesellschaft ein.
Die Rudergesellschaft besuchte 1948 die erste Nachkriegsregatta. Dazu ein Zitat aus dem Jubiläumsband zum 75. RGS-Jubiläum: „Die meisten Regatten fanden jedoch in der amerikanischen und englischen Zone statt. Der Besuch dieser „ausländischen“ Regatten war der RGS streng untersagt. Die erste Regatta, auf welcher die RGS an den Start ging, fand in Marbach am Neckar statt. Die Schwierigkeiten vor dem Start: Vier aktive Ruderer ruderten ohne Passierschein und ohne Genehmigung rheinabwärts nach Mannheim und legten am Bootshaus der MRG „Baden“ an, wo das Boot der RGS vom LKW der Mannheimer Ruderkameraden übernommen und mit nach Marbach transportiert wurde. Der Steuermann brachte die Kleider der Ruderer mit dem PKW nach Mannheim. Unsere Jungruderer und jugendlichen Schlachtenbummler schwammen bei Speyer über den Rhein und nahmen ihre Kleider vom 1. Vorsitzenden, welcher über einen Passierschein verfügte, auf der badischen Seite in Empfang. Zu Fuß ging es nach Schwetzingen, mit der Straßenbahn nach Heidelberg und mit der Bahn nach Marbach. Dort mussten die Mannschaften unter dem Decknamen „Rheinhausen“ starten, da ein Auftreten der R.G. Speyer verboten war. Zwei Siege waren die Krönung der opfervollen Bemühungen....“.
Was hat das mit Erich Stopka zu tun? Die Mannschaft Erich Stopka, Hans-Gustav Schug, Robert Huber, Manfred Gräf und Steuermann Fritz Roth holte 1948 in Marbach den ersten Sieg für die RGS nach 1945. Es folgten vier weitere Siege für diesen sogenannten „Jungmann-Vierer“ von insgesamt elf Regattasiegen 1948 auf den Regatten in Marbach, Mannheim, Cochem, Frankfurt, Aschaffenburg und Wiesbaden-Biebrich. 1949 weisen die Annalen vier Siege im Jugendvierer für Erich Stopka aus, es ruderten Stabel, Stopka, Bühnemann und Göck. Insgesamt wurden 1949 sieben erste Plätze bei den Regatten in Frankfurt, Mainz, Duisburg, Offenbach und Mannheim (Dt. Meisterschaft) errudert und die Gesamtsiegzahl des Vereins stieg auf 96. Erich Stopka hat neun Regattaerfolge als aktiver Ruderer auf seinem Konto.
Schon 1949 trat der Jubilar als Jugendvertreter in den Vorstand ein und übernahm 1952 sein erstes Traineramt. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass ein Leistungshoch der Rennruderer beginnen sollte. Dank intensiver Trainingsarbeit wurden unter der Ägide von Erich Stopka über 100 Siege errungen werden. Darunter Endlaufteilnahmen bei Deutschen Jugendmeisterschaften sowie viele Medaillenplatzierungen im Dauertakt. Als Höhepunkt gilt der zweite Platz, die Silbermedaille, bei den Jugendweltmeisterschaften des Doppelzweiers Walter Jahn und Alfred Zimmermann, dem heutigen RGS-Vorsitzenden. Den Abschluss der Trainerlaufbahn bildete der souveräne Sieg des Juniorinnen-Doppelzweiers Ingeborg Huck und Beate Wettling, der Tochter von Erich Stopka, im Jahr 1976.
Aufgrund seiner ruhigen und sachlichen Art hatte das Wort von Erich Stopka stets großes Gewicht. Im Jahr 1968 half er den Vorstand von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass die Leistungssportler eine eigene Trainingsstätte benötigen. Sein Name bleibt deshalb eng verbunden mit dem Bau der ersten soliden Sporthalle auf der Hafenspitze anstelle der ehemals hölzernen Baracke. 30 Jahre später wurde die Sporthalle in den heute genutzten deutlich erweiterten Neubau integriert.
Aufgrund des großen Engagements für den Rudersport blieben Ehrungen durch Verbände und Verein nicht aus. Schon 1958, im 75. Jubiläumsjahr der RGS, erhielt Erich Stopka nach nur 11 Jahren Vereinszugehörigkeit die Silberne Ehrennadel. Das Jubiläumsjahr war gekennzeichnet durch besondere Erfolge unter den beiden Instruktoren, die damalige Bezeichnung für Trainer, Werner Stange und Erich Stopka. Insgesamt dreizehn Regatten wurden besucht und dabei auch dreizehn Siege errungen. Erstmals in der Vereinsgeschichte erreichte ein RG-Vierer, der unter dem Namen „Weschka-Vierer“ bekannt wurde, Zugang zu einer internationalen Regatta. So trug der „Weschka-Vierer“ beim Dreiländerkampf Jugoslawien-Österreich-Deutschland in Bled sowie bei der Regatta auf dem Zürichsee, gegen Italien und die Schweiz, die deutschen Farben. 1965 folgte die Bronzene Ehrennadel durch den Sportbund Pfalz und 1966 RGS-Förderernadel. Der Deutsche Ruderverband ehrte Erich Stopka 1967 mit der „Auszeichnung für verdiente Jugendleiter des DRV“. Folgerichtig dann 1970 die Ehrung mit der Sportehrennadel der RGS und 1972 die Goldene RGS-Ehrennadel. Zum 30-jährigen Jubiläum der Vereinszugehörigkeit zeichnete die RG Speyer den Jubilar 1977 mit der höchsten Vereinsehrung der Ehrenmitgliedschaft aus. Zu diesem Zeitpunkt wechselte das Geburtstagskind auch vom Vorstand in den Ältestenrat. Die Speyerer Ruderer sind Erich Stopka zu Dank verpflichtet und gratulieren recht herzlich zum 80. Geburtstag.

Bürgerreporter:in:

Angelika Schwager aus Speyer

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