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Wüstungen - Verlassene Orte

Eigentlich bedeutet wüst soviel wie "unbewohnt" oder "menschenleer". Daher sind Wüstungen Orte oder Siedlungen, die in der Vergangenheit mal von Menschen bewohnt waren, dann aber aufgegeben und verlassen wurden. Heute wissen wir von solchen Orten meist nur noch, weil sie in alten Urkunden oder Erzählungen erwähnt wurden oder manchmal  auch, weil man noch Reste der Gebäude erkennen oder bei Ausgrabungen durch Archäologen nachweisen kann.
Häufig sind es die Überreste von Kirchenbauten, die noch zu finden sind, da Kirchen schon sehr früh aus Stein gebaut wurden, während Wohnhäuser, Scheunen und Ställe meist in Holzbauweise errichtet wurden.
Die Gründe, warum solche Orte verlassen wurden und dann "wüst fielen" (so nennt man das, wenn ein Ort verlassen wird und verfällt), sind vielfältig. manchmal wurden Orte in kriegerischen Auseinandersetzungen vewüstet und danach nicht mehr aufgebaut. In einigen Fällen waren auch Veränderungen von Besitzverhältnissen der Auslöser zur Aufgabe von Orten. Neue Grund- oder Landesherren konnten die Menschen zwingen, ihre Häuser und Dörfer zu verlassen und sich an anderer Stelle anzusiedeln. Oft war es aber auch so, dass der Ackerboden rund um manche Siedlungen langfristig als unfruchtbar oder als schwer zu bearbeiten erwies und sich die Menschen am Ort nicht mehr ausreichend ernähren konnten. Nach großen Katastrophen, mit hohen Bevölkerungsverlusten, wie z.B. die Pest im Mittelalter oder der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 siedelten die Einwohner von kleineren abgelegenen Siedlungen in größere Orte um, wo es nun wieder mehr Platz gab und sie bessere Lebensbedingungen erwarten konnten.

  • Im Mittelalter wurden die Gebäude überwiegend in Fachwerkbauweise hergestellt.
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  • In diesem Feldgehölz befinden sich die Rottekuhlen von der einstiegen Siedlung "Klein Sehnde".
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  • Im Jahr 1274 wird Klein Sehnde erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung bestand aus 7 Hofstellen und einem und einem "adeligen Haus". Um das Jahr 1520 gaben die Bewohner den Ort auf und siedelten nach Sehnde und Bolzum über. Die "Rottekuhlen" im Gehölz erinnern noch an die Siedlung.
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  • Die Rottekuhlen im Gehölz sind etwa 1,5 Meter Meter tief und teilweise enthalten sie etwas Wasser. Die Kuhlen dienten zur Herstellung von Flachsgarn- bzw. Leinen. Bei diesem Vorgang entstand ein starker Gestank, so dass Flachrotten abseits der Siedlungen angelegt wurden.
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  • Sörßen ist eine im Mittelalter wüst gefallende Siedlung, von der sich keine sichtbaren Reste erhalten haben. Die frühere Siedlungsstelle befindet sich zwischen Sehnde und Rethmar. Sörßen wurde erstmals im Jahr 1360 in einem Lehnsregister als Sottessen genannt. Die Siedlung lag in einer feuchten Niederung, in der der Bach Donau fließt. Diese Lage war namensgebend, da Sörßen auf das altniederdeutsche Wort sör für sauer und sumpfig zurückgeht. Man glaubt, dass Sörßen im 15. Jahrhundert zur Wüstung wurde.
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  • Schuttellobeke war eine 1117 erstmals erwähnte Siedlung, die zu einem unbekannten Zeitpunkt wüst fiel. Sie lag zwischen den Orten Evern und Klein Lobke. Der Graf von Haimar spendete dem Bistum Hildesheim eine Hausstelle und 24 Morgen Land in Schuttellobeke, um für die Kapelle in Evern das Kirchrecht zu erweben.
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  • Die Wüstung Gilgen ist eine 1262 erstmals erwähnte, aber 1519 aufgegebene Siedlung. Der Ort bestand aus 27 Wohnstellen und laut einer Sage auch einer Kirche. Die Wüstung Gilgen liegt zwischen den Orten Haimar und Mehrum sowie zwischen dem nördlich gelegenen Mittellandkanal und der südlich verlaufenden B65. Im Verlauf der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 wurde der Ort bereits zu deren Beginn zerstört. Die dort ansässigen Personen siedelten offenbar nach Haimar.
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Rottekuhlenwüstungen

3 Kommentare

. . . ein SEHR lesenswerter Beitrag - DANKE !!! Siegfried.

Wieder vieles gelernt, danke !
LG Hannelore

Stimme Rainer zu, sehr guter Beitrag !

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