Interview mit dem Weihnachtsmann

Vor mir sitzt ein etwas korpulenter Mann in einem rote Mantel oder so etwas Ähnlichem. Sein weißer Bart hängt ihm bis zu seinem „Schnitzelfriedhof“ herunter. Er behauptet von sich, er wäre der Weihnachtsmann und schaut mich erwartungsvoll durch seine beiden Brillengläser an.

Hallo, schön, dass Sie kommen konnten Herr Weihnachtsmann.

Weihnachtsmann: Ja, ich habe zum Glück noch ein paar freie Minuten gefunden.

Sind Sie denn gut hergekommen?

Weihnachtsmann: Naja, mein Schlitten stand auf der A7 im Stau, 6 Kilometer waren das. Das hat mächtig Zeit gekostet. Dann wurde ich auch noch geblitzt. Hoffentlich hat die Polizei mich nicht erkannt. Ho, ho, ho!

Aber wieso fliegen Sie denn nicht?

Weihnachtsmann: Das ist so eine Sache mit dem Fliegen in Deutschland. Wie einige andere Länder auch hat Deutschland eine Flugsicherheit. Wenn die auf ihrem Radar einen Schlitten mit Rentieren sehen, dann sind sofort mehrere Abfangjäger hinter mir her. Da habe ich echt keine Lust zu.

Man sagt, dass sich Ihr Wohnort direkt am Nordpol befindet, stimmt das?

Weihnachtsmann: Ja, das stimmt. Ich wohne in einem großen Haus am Nordpol. Aber aufgrund des Klimawandels suche ich nach Alternative, sonst schmilzt mir mein Haus irgendwann unter dem Hintern weg, ho, ho, ho!

Sie haben einen vollen Terminkalender. Wie sieht ein Tag des Weihnachtsmannes im Dezember aus?

Weihnachtsmann: Ein Weihnachtsmann steht im Dezember total unter Stress. Ich schlafe täglich nur zwei oder drei Stunden. Aber morgens beim Frühstück lasse ich mir Zeit, da sage ich mir: „Auch wenn Dezember ist, relaxed du auch mal ein bisschen!“ Dann bin ich auf verschiedenen Weihnachtsmärkten auf der ganzen Welt anzutreffen. Heute war ich zum Beispiel in Hannover.

Mieten Sie sich eigentlich Hotelzimmer?

Weihnachtsmann: Nein, eher weniger ich mag es in meinem eigenen Bett zu schlafen. Ho, ho, ho!

Was wünschen sich eigentlich prominente Personen zu Weihnachten?

Weihnachtsmann: Darf ich das hier sagen?

Das kommt nur ins Internet!

Weihnachtsmann: Na dann ist es ja gut. Der Obama wünscht sich mehr Zeit. 28 Stunden sollte der Tag haben. Der Schäuble will ein Abhörgerät. Franz Beckenbauer will die Meisterschale und der Bohlen einen neuen Superstar. Ho, ho, ho!

Was wünschen sich die Kinder eigentlich?

Weihnachtsmann: Ja, die Kinder, die wollen alle irgendwelche Spielkonsolen. Das war früher nicht so! Solche Geschenke wie der 12-jährige Matze haben wollte, verschenke ich natürlich nicht. Der wollte ein Counter Strike Spiel haben. Das verstößt gegen das Leitbild für Weihnachtsmänner.

Und was besagt das?

Weihnachtsmann: Gewalt verherrlichende Spiele oder gar Waffen dürfen vom Weihnachtsmann nicht verschenkt werden!

Das ist ja interessant! Woher nehmen Sie eigentlich die Geschenke?

Weihnachtsmann: Die bestelle ich im Internet. Auch der Weihnachtsmann wird immer moderner. Ich habe sogar ein Handy.

Wie funktioniert das eigentlich mit dem Beladen des Schlittens und dem Ablauf bei der Bescherung?

Weihnachtsmann: Das ist schwer, aber dank modernster Technik kann man auch alle Geschenke unterbringen. Das ist ja so ein Klischee, dass der Weihnachtsmann nicht mit neuster Technik hantieren könne. Dem ist nicht so. Meine Helfer und ich haben eine spezielle Software für das Beladen des Schlittens entwickelt. Damit ich nicht ständig zwischen Nordpol und dem Rest der Welt hin- und herfliegen muss. Außerdem wird alles vorher logistisch geplant. Zudem absolviere ich noch ein spezielles Training, welches der NASA ähnelt. Das läuft alles professionell ab.

Was gehört zum Training?

Weihnachtsmann: Ich muss Landeanflüge üben sowie durch Schornsteine schlüpfen. Das mache ich das ganze Jahr, damit ich auch in Form bleibe.

Hat sich bei der Bescherung in den letzten Jahren etwas verändert?

Weihnachtsmann: Die Erwartungshaltung der Beschenkten wird immer größer. Es werden immer mehr Geschenke und immer mehr Kinder, ho, ho, ho! Außerdem muss alles pünktlich eintreffen und die Schornsteine werden auch immer dünner. Und denken Sie nicht die Leute bestellen vorher einen Schornsteinfeger.

Das Handy klingelt! Der Weihnachtsmann redet eine Minuten und legt dann auf.

Darf ich fragen, wer das war?

Weihnachtsmann: Ach, das war einer meiner Helfer. Der Gustav, der hat mir gesagt, dass die PS3 bei Amazon schon ausverkauft ist.

Wie wirkt sich eigentlich die Finanzkrise auf die Geschäfte eines Weihnachtsmannes aus?

Weihnachtsmann: Ja, ja das ist so eine Sache. Dieses Jahr habe ich real weniger, um Geschenke zu kaufen, dass ist natürlich schlecht. Ich musste sogar schon zwei Helfer in den Ruhestand schicken. Das ist natürlich schlecht.

Wie wird man eigentlich Weihnachtsmann?

Weihnachtsmann: Bei uns läuft das wie in einer Monarchie ab. Der neue Weihnachtsmann wird der Sohn vom alten! Allerdings habe ich von mehreren Regierungschefs gehört, dass sie wollen, dass ich in solchen Dingen moderner werden solle. Sie fordern mehr Demokratie, denn ich bin ja ein Vorbild für die Jugend, ho, ho, ho!

Außerdem wollen Frauenrechtlerinnen ja eine Weihnachtsfrau haben.

Weihnachtsmann: Ja, ja deswegen wollen wir nächstes Jahr eine Castingshow starten. Mal sehen, ob das was bringt, ho, ho, ho!

Wie soll sie heißen?

Weihnachtsmann: Deutschland sucht den Weihnachtsmann! Jetzt muss ich aber auch los. Ich habe noch einen Termin in Ney York!

Danke für das Interview und gute Reise!

Falls ihr auch noch ein paar Fragen habt, der Weihnachtsmann antwortet euch gerne!!!

Bürgerreporter:in:

Sascha Priesemann aus Sehnde

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