Dom zu Schleswig - BORDESHOLMER ALTAR

112 Meter - damit gehört er zu den ganz großen in Deutschland
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  • 112 Meter - damit gehört er zu den ganz großen in Deutschland
  • hochgeladen von Christel Pruessner

Was wiegt von beiden Stichworten mehr?
Schleswiger Dom?
oder
Bordesholmer Altar?

Wer sich der kleinen Stadt Schleswig nähert wird zunächst einmal eingenommen von der Silhouette, die vor allem vom DOM an der Schlei geprägt wird. Gradezu wie einem Tablett serviert sich da ein wirklich erhabenes Bauwerk, Errichtet in einem ganz eigenen Baubezirk zur Stadt "nebenan".

Die Baugeschichte eines solchen Bauwerkes kann nur bewegt sein und sie hier nacherzählen wollen, kann nur den Rahmen von MyHeimat sprengen.
Darum nur wenig magere Fakten und der Hinweis: es lohnt, sich die Geschichte dieser Kirche erzählen zu lassen.

Und der BORDESHOLMER ALTAR?
Bordesholm kennen Dänemarkfahrer als Autobahnabfahrt am Wegesrand.
In Bordesholm gibt es eine Klosterkirche,
für diese Kirche sollte es eines Tages unbedingt einen neuen Altarschmuck geben. Und wie es manchmal so ist, man war mit dem Werk des Meisters unzufrieden... (soweit die Legende)

947 wurde der erste Dom in Schleswig gebaut, von dem man weder die Lage noch die Größe kennt. - Und dann 1134 passiert in Schleswig ein gemeinschaftlicher Mord, die Kaufmannsgilde erschlägt kurzerhand den dänischen König Niels (vielleicht wollte er auch nur einen Tunnel bauen, oder einen Kanal?) jedenfalls ausgerechnet dieser Freveltat, verdanken wir den Hinweis, dass bereits an einem neuen Dom gebaut wird, Vermutlich um 1200 ist das Bauwerk fertiggestellt.
Granit, Tuffstein aus dem Rheingebiet und Backstein werden verwendet. Wer genau hinsieht, wird einen farbig gestalteten Baukörper wahrnehmen,

Der von Hans Brüggemann von 1514 bis 1521 aus Eichenholz gefertigte Altaraufsatz ist 12,60 Meter hoch und schildert (nach Holzschnitten aus Dürers Kleiner Passion) mit 392 Figuren die biblische Passionsgeschichte von der Gefangennahme Jesu bis zu Christi Himmelfahrt. Im Mittelfeld sind Kreuztragung und Höllenfahrt durch größere Formate hervorgehoben. Himmelfahrt und Pfingsten werden auf den Seitenflügeln abgebildet. Neben dem hochgezogenen Mittelteil sind Adam und Eva dargestellt. Über allem schwebt Christus als Pantokrator. -- Der Altar wurde ursprünglich für die Chorherrenkirche des Augustiner-Stifts in Bordesholm angefertigt. Nachdem das Stift im Zuge der Reformation aufgelöst worden war, ließ der Gottorfer Herzog Christian Albrecht gut hundert Jahre später das Meisterwerk im Jahr 1666 im Schleswiger Dom aufstellen. An der Restaurierung des Altars Ende des 19. Jahrhunderts in Flensburg war übrigens der junge Emil Nolde beteiligt. -- Der ursprüngliche Altar des Schleswiger Doms wurde nach Aufstellung des Brüggemann-Altars an die Kirchengemeinde von Neustadt in Holstein verkauft, wo er heute noch steht.
(Solche Umtauschaktionen sind gar nicht so selten in unseren Kirchen zu beobachten)

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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