Du hast abstehende Ohren bekommen, heißt es dann.
Sie werden so und so immer größer im Alter und fallen auf.
Dann nach zwei Gehörstürzen kommen auch zwei furchtbare Geräte auf und in die Ohren.
Diese biegen sich noch weiter nach vorn. Der Knorpel wird immer elastischer.
Eigentlich braucht man die Geräte jetzt nicht mehr, weil die Lauscher weit offen nach vorn ausgerichtet sind.
Jetzt kommt der Gipfel. Eine Mund-Nasen-Abdeckung. Ein harmloser Name für eine heimtückische Maske im Gesicht. Die weich gewordenen und schon schwer behängten Ohren werden nun von Gummibändern nach vorn gezerrt.
Sie rutschen im Supermarkt vor der Fleischtheke über die Lauscher und die Maske fällt auf die Erde. Die Mitmenschen schauen einen vorwurfsvoll an. Die Maske hält nicht was sie versprochen hat. Man muss sie mit der einen Hand an das Gesicht drücken, die Brille beschlägt, man sieht nichts mehr, greift halbblind zum Fleischpaket und rammt beim wegstolpern noch die Dame neben an.
Auf dem Parkplatz vor der Autotür, es regnet, darf die Maske wieder abgenommen werden.
Das ist nicht so einfach. Die Gummibänder haben sich inzwischen mit den Kabeln der Hörgeräte vetuddert. Beim weiteren rumfriemeln fällt mindestens ein Gerät in den Dreck. Die Maske ist ab und kann in den Plastikbeutel.
Ja, das Dilemma mit der Maske kenn ich.
Besonders schlimm für Brillenträger und Hörgeschädigte.
Die Brille beschlägt, ich kann nichts sehen, setze ich die Brille ab, bin ich halb blind.
Das Atmen fällt mir schwer. Nach kurzer Zeit bin ich fix und alle.
Meinen Einkaufszettel arbeite ich ganz schnell ab, und zu Hause stelle ich fest, dass ich trotzdem wieder einiges vergessen habe.
Mein Mann trägt zusätzlich noch ein Hörgerät. Ihm ist auch schon mal passiert, dass er beim Abziehen der Maske sein Hörgerät verloren hat. Er hat es aber zum Glück gleich gemerkt.