Weihnachten, als uns unsere Mutter sagte, daß es keinen Weihnachtsmann gibt.

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1947 hatten wir einen langen heißen Sommer. Endlich konnten wir im zebomten Lister Bad schwimmen lernen. Zusammen mit den Kindern der Ukrainer. Die hausten noch in einer Kaserne.

Aber dann kam der Winter. Der war wirklich kalt.
Mein Vater klaute in der Zeit nachts Zaunpfähle, die er tagsüber beim Vorbeigehen lockerte. Mit einer alten Spannsäge zerschnitten wärmten uns die Stücke über Weihnachten.

Am Heiligen Abend hatten wir sogar einen Tannenbaum mit 4 Kerzen. Weiß der Geier wo unser Vater das alles aufgetrieben hatte. Der Baum stand in der Ecke des Vorbaus zum Behelfsheim. Da alles nur aus Brettern bestand und der Fußboden gefrorene Erde war, freuten wir uns natürlich über die Kerzen.
Alles wurde warm dadurch.

Auf dem Tisch standen große Tassen mit je 3 Keksen. Die aßen wir zum Tee, der uns von innen wärmte. Dann erzählte unsere Mutter eine Geschichte und wir erfuhren, daß es den Weihnachtsmann nicht gibt. Und damit auch keine Geschenke. Wir waren traurig, nur der Älteste feixte herum, daß er das schon lange wußte.

Die Kerzen am Baum waren die einzige Lichtquelle im Raum. Wir gingen alle ins Bett bevor sie erloschen. Mitlerweile wurden unsere Hände und Füße auch kalt. Aber im Bett wartete für jeden ein warmer Stein.
Inzwischen war die Wasserpumpe wieder mal eingefroren.

Bürgerreporter:in:

Hartmut Stümpfel aus Sarstedt

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