Schüttis Kampf gegen verschütteten Rollsplitt / Unverheirateter Junggeselle reinigt Rathaustreppe

Geradelt muss werden. | Foto: privat
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Hotteln. Nachdem Hotteln, wenn man den Ankündigungen an allen drei Ortseingangstafeln Glauben schenken durfte, erSCHÜTTert war, traf diese ErSCHÜTTerung am letzten Sonnabend Bastian Schütt: Der Kassenwart der Junggesellenschaft Hotteln musste nämlich Treppe fegen, da er sich vor seinem 30. Geburtstag (noch) nicht hatte entscheiden können, seine Freundin Sabine Schmeißel zu heiraten. Diese wiederum sorgte auch dafür, dass der Einzelhandelskaufmann (s)ein rosa Kleid zu tragen hatte, in dem er im vorletzten Jahr zu Fastnacht mit den Junggesellen kostümiert durch Hotteln gezogen war. „Ich ärgere mich, dass ich dieses Kleid nicht gleich verschenkt habe“, grollte das Geburtstagskind, das diesbezüglich zudem tatsächlich tief erSCHÜTTert wirkte.

Die Junggesellen stellten ihm dazu seine grauen Tierschuhe Typ „Elefant“ heraus, die Schütti, wie Bastian überwiegend gerufen wird, als Beisitzer im „Hohen Vergnügungsgericht“ beim Hottelner Putzetanz trägt. Insofern gut ausgestattet ging es im Konvoi aus Hotteln zunächst zum REWE-Markt am Moorberg. Der Sarstedter Marktleiter Thomas Nolte stellte seinem Laatzener Kollegen für den Weg bis zum Rathaus ein besonders geschmücktes Fahrrad zur Verfügung. Begleitet von vielen hupenden Fahrzeugen absolvierte Schütti auch die Etappe auf dem Fahrrad mit großer Würde.

Angekommen am Rathaus warteten schon Freunde, Verwandte und auch Interessierte, um dem Schauspiel des Fegens der Rathaustreppe beizuwohnen: Florian Potrykus, Vorsitzender der Junggesellenschaft Hotteln, und sein Stellvertreter Daniel Elpel dekorierten die Rathaustreppe sogleich mit Rollsplitt. Ausstaffiert mit einer Toilettenbürste und einem Schäufelchen machte sich Schütti eifrig ans Werk. Nur hatten „seine“ Junggesellen weiteres Schüttgut dabei, was von oben immer wieder auf die gereinigte Treppe rieselte. Allerdings hatte zu deren Leidwesen nach gut zwanzig Minuten alles schon ein schnelles Ende: Die vierjährige Fiona aus dem Kreis der Geburtstagsgäste hatten die Junggesellen zuvor noch erfolgreich mit Süßigkeiten und Zureden vom Küssen abhalten können.

Doch die neunjährige Janina Fischer erbarmte sich plötzlich in einem Moment der Unaufmerksamkeit, küsste Schütti am Fuß der Rathaustreppe auf die Wange und eilte danach wieder zu ihrer Mutter zurück. Dem Brauch nach war durch diesen Kuss einer Jungfrau der heiße Feger erlöst.

Damit konnte für Bastian Schütt, die Hottelner Junggesellen und alle anderen geladenen Gäste die Party zum 30. Geburtstag rechtzeitig beginnen. Gefeiert wurde trotz des recht kalten Julitages zünftig und ausgiebig.

Bürgerreporter:in:

Dirk Warneke aus Sarstedt

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