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THW-Marschfahrt fällt 2009 ins Wasser (?)

Sarstedt/Peine/Hannover. Ausgefallen ist die gemeinsame Marschfahrt der THW Ortsverbände Sarstedt und Peine sowie der Feuerwehren Ruthe und Giften und von DRK und ASB Peine zwar nicht, allerdings gab es für die Beteiligten mehr als überraschend schlechtes Wetter…
Seit Wochen liefen schon die Vorbereitungen für das Highlight des Dienstjahres für die ehrenamtlichen Helfer: Jedes Jahr organisieren verschiedene THW-Ortsverbände (OV) gemeinsame Marschfahrten. Dieses Jahr tüftelten Dennis Heyer (Zugführer THW OV Peine) und Stefanie Pförtner (Ausbildungsbeauftragte THW OV Sarstedt) ein spannendes Programm aus. Auf der ehemaligen Freiherr-von-Fritsch-Kaserne wurden mehrere Katastrophenszenarien nachgestellt – unter sehr realistischen Bedingungen.
Eigentlich hatten die beiden Organisatoren Ihren Kameraden preis gegeben, dass die diesjährige Marschfahrt nach Berlin gehen würde. Man treffe sich morgens in Peine und rücke dann gemeinsam Richtung Hauptstadt ab.
So sollte es aber nicht kommen, denn nachdem sich die zehn Fahrzeuge in Peine gefunden hatten, kam gegen 08:00 Uhr der Einsatzbefehl sofort zu einer Gasexplosion in Hannover-Bothfeld abzurücken – dass es „nur“ eine Übung war sollten die Freiwilligen erst später erfahren.
Kaum angekommen erhielten die einzelnen Einheiten verschiedene Aufgaben. Gleichzeitig mit THW und Feuerwehr trafen auch die DRK- und ASB-Züge aus Peine ein, die Verletztenversorgung und -transport abwickeln sollten. Dazu bauten sie binnen kürzester Zeit eine eigene Einsatzleitung (Untereinsatzabschnittsleitung - UEAL) sowie eine kleine Zeltstadt auf. Der Ablauf ist perfekt durchstrukturiert: Im ersten Zelt werden die Opfer von Feuerwehr oder THW übergeben. Im Untersuchungszelt stuft ein Arzt die Verletzten in verschiedene Kategorien ein. Nach diesen richtet sich die weitere Versorgung in drei Behandlungszelten aus denen dann der Weitertransport in Krankenhäuser erfolgt.
Zuerst mussten aber die Verletzten gefunden werden – im ersten Szenario der Gasexplosion waren diese in zwei Häusern versteckt. THW und Feuerwehr durchsuchten diese gemeinsam – bis in einem Gebäude auf dem Kasernengelände ein Feuer ausbrach.
Gelegt von der Berufsfeuerwehr Hannover, breiteten sich dichte Rauchschwaden über den verlassenen Gebäuden aus. Die Feuerwehren aus Ruthe und Giften mussten ihre Vermisstensuche abbrechen und zur Brandbekämpfung unter Atemschutz abrücken.
Unterdessen waren auch alle anderen Verletzten gefunden und versorgt worden. Nach einer kleinen Erholungspause wurden die Mitglieder der „Realistischen Unfall-Darstellung“ (RUD) aus Borsum nachgeschminkt – mit sehr viel Liebe zum Detail, welche mitunter hollywoodreife Entstellungen zu Tage förderte.
Beinahe hätten die THW- und Feuerwehrkräfte eine Mittagspause einlegen können – aber wie in einem echten Einsatz, mussten die Ehrenamtlichen einen langen Atem beweisen: Mit einem lauten Knall kündigte sich der nächste (Übungs-)Einsatz an. Ein Kleinflugzeug war in eine Fabrik gestürzt. Bei der Ankunft am ehemaligen Kasernenkraftwerk bot sich den Helferinnen und Helfern des THW ein erschreckendes Bild: Zerstörte Fenster, eingestürzte Mauern, fehlende Treppen und schreiende Opfer mit klaffenden Wunden – nichts für schwache Nerven, aber die Rettungsspezialisten sollten bewusst ihre Grenzen ausloten.
Ein nicht geplantes Ereignis erschwerte noch die ohnehin schwierigen Rettungsbemühungen in dem engen Gebäude: Es regnete in Strömen! Teilweise mussten die Helfer erst provisorischen Schutz gegen den Regen aufbauen, bevor sie die Verletzten befreien konnten.
Zum vorläufigen Übungsende kroch aber wieder die Sonne hinter den Wolken hervor, so dass alle Beteiligten gemeinsam unter freiem Himmel zu Mittag essen konnten.
Am Nachmittag stand dann noch gemeinsame Ausbildung auf dem Programm. Das Motto lautete „voneinander lernen“: THW, Feuerwehr, DRK und ASB trainierten organisationsübergreifend die Verletztenrettung aus Kraftfahrzeugen sowie das Herstellen von Mauerdurchbrüchen, um Verschüttete zu retten. Gerade hierbei wusste das THW zu begeistern: Viele Ortsverbände halten sogenannte Betonkettensägen vor, mit denen nahezu erschütterungsfrei durch Steinmauern gesägt werden kann – ähnlich wie mit einer Motorkettensäge durch Holz.
Obwohl alle Teilnehmer sichtlich erschöpft waren, nutzten sie den Abend und das abschließende Grillfest, um sich noch einmal über den Tag austauschen zu können oder einfach gemeinsam zu Feiern und neue Kontakte zu knöpfen.
Am Sonntag wurden noch die Zelte abgebaut und verlastet, bevor die Einheiten in Kolonne zu ihren Standorten zurückkehrten.

Weitere Fotos und bald auch Videos gibt es auf: http://www.thw-sarstedt.de

  • Verletztenrettung unter engsten Bedingungen
  • hochgeladen von Philip Ziemek
  • Bild 2 / 3
  • Einsatz der Betonkettensägen
  • hochgeladen von Philip Ziemek
  • Bild 3 / 3

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1 Kommentar

War eine super Übung! Auch an dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Mühen, die ihr euch gemacht habt!

Wir sind aber erst am Sonntag zurückgefahren ;)
Sonst super Artikel!

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