Ausflugstipp Schleswig-Holstein
Von Seehunden und Lockengänsen im Westküstenpark

"Ich hab' dich im Auge!" Seehund im Westküstenpark St. Peter-Ording (Foto: Katja Woidtke)
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  • "Ich hab' dich im Auge!" Seehund im Westküstenpark St. Peter-Ording (Foto: Katja Woidtke)
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Nur leicht kräuselt sich die Wasseroberfläche im Robbarium des Westküstenparks im Wind. Ab und zu streckt ein Seehund seinen Kopf aus dem Wasser und schaut blinzelnd zu uns herüber. Früh am Vormittag sind wenige Besucherinnen und Besucher im Tierpark unterwegs und auch die Eiderenten haben noch ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt. Die Meeresenten scheinen zu wissen, dass niemand sie stören möchtete und bleiben entspannt liegen. Nur ab und zu öffnen sie ein Auge und schauen zu uns herüber. Man weiß ja nie... Charakteristisch für die Eiderenten, deren weiche Daunen in manchen Kopfkissen zu finden sind, ist ihr keilförmiger Kopf und das schwarz-weiße Gefieder der Männchen.

Rämmidämmi in der größten Seehundanlage Deutschlands

Plötzlich kommt Leben ins Robbarium. Im großen, mit Nordseewasser gefüllten Becken warten die Seehunde auf ihre Fütterung. Sie tauchen zur großen Scheibe hinab, beobachten neugierig die Gäste des Parks und kommen an die Wasseroberfläche zurück, um zu schauen, ob vielleicht schon die Pflegerinnen und Pfleger mit leckerem Fisch um die Ecke kommen. Seehunde gehören zur Familie der Hundsrobben und haben einen stromlinienförmigen Körper, mit dem sie im Wasser blitzschnell nach Fischen jagen können. An Land sind die Raubtiere allerdings etwas behäbig. Daher liegen sie auf den Sandbänken immer mit der Nase zum Wasser, um bei Gefahr schnell flüchten zu können. Während der Fütterung erfahren wir außerdem, dass Seehunde bis zu 30 Minuten lang tauchen können. Der Westküstenpark kann sich über Nachwuchs im Robbarium freuen. Neugierig schauen die kleinen Robben zu den Pflegerinnen und Pflegern herüber. Da die Seehunde bei der Fütterung keine Rücksicht auf die Jungtiere nehmen würden, sind diese in einem eigenen Bereich des Robbariums untergebracht. Die Alttiere zeigen sich von ihrer besten Seite und tauchen gekonnt nach den Fischen, die ihnen zugeworfen werden. Nach der spannenden und informativen Fütterung geht es weiter durch den naturnah gestalteten Park.

Hier sind wir Auge in Auge mit den Tieren der Küste, ohne in die Rückzugsgebiete der Nonnengänse und Säbelschnäpler am Watt und in den Salzwiesen vordringen zu müssen. Graureiher und Kormorane halten an den Gewässern Ausschau nach Beute und auf den Weiden des Westküstenparks grasen seltene Haustierrassen. Stolz recken die Lockengänse uns ihren Hals entgegen. Ihr hübsches Gefieder hat sie allerdings auch flugunfähig gemacht. Die Rücken-, Flügel- und Schwanzfedern sind lang gelockt und einzigartig unter den Gänsen. Lockengänse sind besonders in den Ländern rund um das Schwarze Meer beliebt. Irgendwann hat der Ganter genug davon, fotografiert zu werden. Zischend streckt er uns seinen Hals entgegen und zeigt uns die Zähne. Für uns wird es Zeit für eine kleine Pause und wir kehren in der Gaststätte "Naske Pük" ein. Im urig eingerichteten Gastraum wärmen wir uns bei Kaffee, Tee und leckerer Suppe auf, ehe es weiter durch den Park geht.

Exoten im Westküstenpark

Im Westküstenpark sind auch einige exotische Tiere zu Hause. Die Fuchsmangusten sind gesellige Tiere, die auf dem afrikanischen Kontinent beheimatet sind. In ihrem Innengehege kuscheln sie sich unter die Rotlichtlampen oder toben neugierig herum. Fuchsmangusten können hervorragend klettern und nicht nur den Kindern macht es Spaß, ihnen dabei zuzusehen. Für Besucherinnen und Besucher, die unter Arachnophobie leiden, ist das Terrarium sicher gewöhnungsbedürftig. Aber wer seine Angst überwunden hat und sich einmal näher an die Terrarien traut, kann neben Vogelspinnen auch Schlangen, Schildkröten und exotische Fische bestaunen.

Streichelwiese, Ponyreiten und Kinderspielplatz

Doch uns gefällt der Bereich des Parks, in dem heimische Tiere zu sehen sind, viel besser. Besonders in die hübschen Barockesel mit ihrem Nachwuchs haben wir uns verliebt. Kein Wunder bei diesen wunderschönen Augen. Wilde Esel wurden übrigens schon vor über 5.000 Jahren domestiziert, und Hausesel gibt es heute in vielen verschiedenen Farbvariationen. Wusstet ihr schon, dass Esel und Pferde sich kreuzen lassen? Maultiere haben einen Esel, Maulesel ein Pferd als Vater. Wir können uns kaum von dem niedlichen Nachwuchs bei den Eseln trennen, aber es gibt schließlich noch viel mehr im Park zu entdecken. 

Ein Highlight für die Kinder sind auch die verschiedenen Spielmöglichkeiten wie z.B. die großen Naturpuzzle und das gigantische Hüpfkissen im Westküstenpark. Vom Aussichtsturm aus haben wir einen tollen Blick auf den Park und die tobenden Kinder auf dem Spielplatz. Eine Streichelwiese, auf der wir Ziegen hautnah erleben können, ist eine weitere Attraktion des Parks. Aber Vorsicht: Ziegen sind wahnsinnig neugierig und lieben Bommelmützen!

Fazit

Ein Besuch im Westküstenpark ist nicht nur für Familien mit Kindern spannend und lehrreich. Uns hat besonders die naturnahe Gestaltung des Parks gefallen. Verpasst nicht die Fütterung im Robbarium! So nah wie hier seid ihr Seehunden garantiert noch nicht gekommen.

Aktuelle Informationen zu den Eintrittspreisen und den Öffnungszeiten erhaltet ihr auf der Homepage des Westküstenparks.

So schön ist es in St. Peter-Ording

Quellen:

Informationstafeln im Westküstenpark
"Kosmos Naturführer für unterwegs" von Frank und Katrin Hecker
"Kosmos Naturführer - Was find ich am Strande" von Heinz Streble
"Wattführer - ein Feldbestimmungsbuch für das Wattenmeer" von Arthur Oosterbaan und Erik van Ommen
Homepage des NABU

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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