Lebenshilfe Northeim aktiv im Nationalpark Harz bei

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Altenau-Torfhaus/Sankt Andreasberg/Wernigerode (ein/kip) Eine
betreute Gruppe der Lebenshilfe Northeim setzte einen Wanderweg im Nationalpark
Harz in Stand – eine engagierte Arbeit von Menschen, die es mit ihrer
Behinderung in der Gesellschaft nicht leicht haben und die es daher um
so mehr zu würdigen gilt. Der reparierte Wanderweg befindet sich knapp
nördlich von Torfhaus; koordiniert wurden die Arbeiten von Steffen
Küppers, dem Leiter des Nationalpark-Jugendwaldheims Brunnenbachsmühle.
Die Gruppe war von diesem Arbeitseinsatz so angetan, dass ein weiterer
Termin nicht lange auf sich warten ließ – dabei wurden ein Wildlingskamp
in der Nationalpark-Revierförsterei Oderhaus hergerichtet und in der
gleichen Försterei ein Weg freigeschnitten. Ein dritter Termin im Herbst
ist bereits angesetzt.
„Menschen mit Behinderung kennen den Wert des Ehrenamts. Ohne
freiwillige Arbeit wären viele soziale Projekte und Dienste, auf die sie
als Nutzer angewiesen sind, nicht denkbar“, so Andreas Diederichs, der
Leiter der Lebenshilfe für Behinderte im Altkreis Northeim e.V., dessen
Gruppe die Arbeiten im Nationalpark 2009 durchgeführt hat.
Im Sinn einer unbeschränkten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
engagieren sich Menschen mit Behinderung zunehmend selbst für Andere und
für die Allgemeinheit. Sie werden bürgerschaftlich aktiv. Vielen von
ihnen liegt gerade an einem freiwilligen Engagement für Landschaft und
Natur: Eine Kooperation von Lebenshilfe und EUROPARC Deutschland gibt
ihnen nun Gelegenheit dazu. Die diesjährigen Aktionen sind als Auftakt
für eine längerfristige Zusammenarbeit geplant. Im Frühjahr 2009 waren
Menschen mit geistiger Behinderung an bundesweit sieben Standorten im
Naturschutz tätig - Nistkästen aufhängen, Ameisennester kartieren,
Rastplätze herrichten, eine Orchideenwiese pflegen, ein Waldstück
säubern oder einen Krötenwall bauen waren die Aufgaben. Auf Initiative
von EUROPARC Deutschland - dem Dachverband der Nationalen
Naturlandschaften - und der Bundesvereinigung Lebenshilfe wurden
Vor-Ort-Kooperationen lokaler Lebenshilfen und benachbarter
Schutzgebiete gegründet, um Menschen mit geistiger Behinderung dieses
ehrenamtliche Engagement im Naturschutz zu ermöglichen. Beteiligt sind
die Parke und Reservate Harz (Niedersachsen und Sachsen-Anhalt),
Bliesgau (Saarland), Kellerwald-Edersee (Hessen), Rhön (Hessen und
Bayern), Hainich (Thüringen), Barnim (Berlin/Brandenburg) und TERRA.vita
(Niedersachsen) sowie die Lebenshilfen Northeim, Saarpfalz,
Waldeck-Frankenberg, Fulda-Hünfeld, Rhön-Grabfeld, Erfurt, Berlin und
die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück.
"Der Naturschutz lebt vom Engagement der ganzen Gesellschaft, und nichts
spricht gegen einen Einsatz von Menschen mit geistiger Behinderung als
Freiwillige in den Schutzgebieten", freut sich der Geschäftsführer von
EUROPARC Deutschland, Axel Tscherniak, über die zusätzliche Hilfe. Auch
Ulrich Bauch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Lebenshilfe, legt
Wert darauf, dass der engagierte gesellschaftliche Beitrag geistig
behinderter Menschen respektiert wird: "Sie brauchen Unterstützung und
unterstützen andererseits gern: Das ist im Prinzip nicht anders als bei
nicht behinderten Menschen auch."
Bewusst hatten die Akteure von Lebenshilfe und Schutzgebieten ihr
Beispiel ehrenamtlicher Arbeit in den Rahmen des diesjährigen
ARD-Aktionstages zur Themenwoche "Ist doch Ehrensache! Wie Menschen sich
für die Gesellschaft engagieren" gestellt. Doch dieser Tag soll nur der
Startschuss für längerfristige Engagement-Partnerschaften sein:
Interessierte Menschen mit geistiger Behinderung könnten etwa eine
Patenschaft für eine Streuobstwiese, Bäume oder ein Stück Wanderweg
übernehmen - so werden jetzt schon Pläne für die Zukunft geschmiedet.
Die 1958 gegründete Lebenshilfe ist heute mit fast 530 Orts- und
Kreisvereinigungen und rund 135.000 Mitgliedern die größte
Selbsthilfeorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre
Familien: www.lebenshilfe.de. Weitere Informationen zum
Freiwilligen-Engagement für und von Menschen mit geistiger Behinderung
in der Lebenshilfe gibt es unter www.lebenshilfe-aktiv.de
EUROPARC Deutschland koordiniert als Dachverband seit 2003 ein
Freiwilligenprogramm in den Nationalen Naturlandschaften -
Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate - mit inzwischen über 40
eigens qualifizierten Freiwilligenkoordinatorinnen und -koordinatoren
vor Ort. Weitere Informationen zum Engagement von "Freiwilligen in
Parks" gibt es unter www.freiwillige-in-parks.de.

Bürgerreporter:in:

Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz)

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