DDR - Heime werden alle "in einen Topf geworfen"- warum wohl?

Eine nachdenkliche Feststellung habe ich im Vergleich nach Pressemitteilungen in der Bundesrepublik Deutschland machen müssen
Vor Monaten wurden starke Verfehlungen und Rechtsverletzungen in kirchlich geführten Kinderheimen in westdeutschen Bundesländern, durch die Medien aufgedeckt und führten zu einem großen Unmut in der Bevölkerung. Ja, sogar in einer Konfessionsschule im Bundesland Bayern wurden unwürdige, kriminelle langjährige Handlungen an schutzbedürftigen Kindern bzw. Jugendliche durch einzelne Pädagogen aufgedeckt und der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Ein Sturm der Entrüstung ging durch ganz Deutschland. Und das alles war in einem Land geschehen, das besonders mit der katholischen Kirche stark verbandelt ist. Von dieser Kirche und deren Amtsträgern wollte man sich die Taten gar nicht vorstellen können. Natürlich setzten Untersuchungen ein und manche Medien versuchten auch zu beschwichtigen. Ich hatte eine bestimmte Vermutung, die sich in den Wochen darauf bestätigte. Es wurden ganz bewußt derartige Handlungen in staatlichen Kinderheimen der DDR gesucht und Aufrufe erfolgten, sich über Solches an die staatlichen Verwaltungen zu wenden, um begangenes Unrecht sühnen zu können. Vor allem sollte der Eindruck in der empörten Öffentlichkeit vom schlimmem Unrecht in vergangenen Zeiten verstärkt, nach dem Motto: In der „bösen DDR“ wurde Unrecht an Kindern und Jugendlichen verübt – und damit von dem Geschehen in den westdeutschen Bundesländern abgelenkt werden.
Nach meinem Dafürhalten wurde ganz bewußt der Begriff DDR-Heime gewählt, um den offensichtlichen Unterschied zwischen DDR – Heime für familiengelöste Kinder und Jugendlichen und den staatlich geführten Jugendwerkhöfen für Jugendliche, die nicht dem Strafrecht wie auch heute in der BRD unterlagen, bei groben und wiederholten Rechtsverstößen unterzubringen und zu erziehen. Dafür ausgebildete Pädagogen haben diese nicht leichte Arbeit übernommen und werden heute dafür an den Pranger gestellt. Leider geben die Medien diesen Pädagogen und einsichtigen ehemaligen Insassen der JUGENDWERKHÖFE kaum die Gelegenheit zu sagen wie es wirklich war. Durch dieses „in einen Topf werfen“ gelingt durchaus ein negativer Eindruck von den „DDR-Heimen“ – gewollt.
Versprochen wurden den Geschädigten €URO. Es meldeten sich dann zwar am Anfang recht zögerlich die „Betroffenen“ und nachdem durch die Medien eine bewußte Öffentlichkeit geschaffen worden war, wurde die Zahl immer größer. Die Bundesregierung „mußte“ die Summe von anfangs 20 Mio. €URO für den Hilfsfonds «Heimerziehung in der DDR» aufstocken. In DDR - Heimen wuchsen nach Schätzungen „rund 400.000 Kinder und Jugendliche auf. Rund 20.500 Menschen, sollen Leid und Unrecht erfahren haben. Ehemalige Heimkinder, die an Spätfolgen von Misshandlungen oder Arbeitszwang leiden, erhielten nach Antrag, Geld für Beratungen, Therapien und Sachleistungen.“ Besonders die angekündigte Aufstockung veranlasste „ 5.500 „Betroffene“ sich bei den sogenannten Beratungsstellen zu melden. (NNN vom 28.09. 2014)
Ohne mich lustig machen oder gar manches Schicksal ausblenden zu wollen, kann ich nur schreiben, dumm, wer sich nicht gemeldet hat, dann das Geld kann man in jedem Fall gebrauchen. Es kommt ja nur von den völlig unbeteiligten Steuerzahlern.
Beiläufig will ich an dieser Stelle, an m e i n Los und viele meiner Kriegs- und Nachkriegsgeneration erinnern, die durch die Folgen des verbrecherischen Hitlerkrieges entstanden waren. Wir vom Krieg unterschiedlich Traumatisierten
haben unsere Väter nie wieder gesehen, mußten an ihre Stelle treten und unsere Mütter helfen, das Leben zu meistern, die Geschwister über die Hungerjahre der Nachkriegszeit zu bringen. Wir konnten nicht ans Spielen und frohe Kinderjahre denken. Die BRD als Nachfolgestaat muß sich meine Forderung und die anderer heute gefallen lassen, uns dafür auch zu entschädigen. Die meisten leben allerdings nicht mehr. Ich fordere im Unterschied zu dem o. G. kein Geld. Sondern für meine Enkel und Urenkel, von der Bundesregierung, sich aller kriegerischen Aktivitäten zu enthalten und damit die Traumatisierung und Verletzung von Menschenrechten der unschuldigen Menschen in aller Welt zu stoppen.
Nun will ich den beschriebenen „Vergleich“ mit einem aktuellem Ereignis abschließen und nur bemerken: „Hier hinkt der Vergleich nicht.“ Als die strafrechtlichen Verstöße von Wachdienstmitarbeitern von privaten Sicherheits-firmen in einem Asylbewerberheim in Nordrhein-Westfalen offenkundig wurden, mußte sich der Innenminister von M-V, L. Caffier, in der Presse gegen Vermutungen zur Wehr setzen, Gleiches könne durchaus auch im Ostdeutschland geschehen sein. „Er konnte mit der Gewißheit kontern, in M-V gehe man nicht von derartigen Gewalttätigkeiten aus und man habe keine Veranlassung zur Überprüfung von Asylbewerberunterkünften.“ (Nr. 226-29.09.2014-IM-Ministerium für Inneres und Sport)
Sie merken, es geschah sofort nach dem Bericht darüber in den Medien.
Nach meinen Erfahrungen in der bundesdeutschen Wirklichkeit, darf nicht wahr sein, was wahr ist und es wird gestritten was das Zeug hält. Es wird abgestritten, was das Zeug hält und gehofft, es kommt nicht zu einem Richterspruch. Wie heißt es doch so schön? Es darf keine Vorverurteilung geben - erst der Richter darf entscheiden, was Recht ist. Punkt!

30.09.2014 – wenige Tage vor dem Jahrestag der so genannten Wiedervereinigung - genannt DEUTSCHLANDTAG

Bürgerreporter:in:

Hans Jürgen Grebin aus Rostock

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