93 Eine der ältesten Schulen Deutschlands - die Ronnenberger Termenei

"Jümmer vorwärts" Heimatbund Niedersachsen e. V.
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Ergänzende Angaben zum Artikel 92  "475 Jahre Ronnenberger Schule".

"Termenei" ein erfolgreiches Schulmodell der Reformationszeit. Der Göttinger Kirchenhistoriker Karl Kayser zählt für die welfischen Lande neun Orte auf, in denen seinerzeit Terminierhäuser gegründet wurden, darunter Ronnenberg 1543.

Bildung wurde bereits im auslaufenden Mittelalter in Ronnenberg großgeschrieben.
Die älteste Schuleinrichtung des Calenberger Landes ist aufs engste mit dem Ronnenberger Kirchenhügel verbunden. Nach den ersten reformatorischen Visitationsunterlagen ist davon auszugehen, dass es dort bereits zu katholischer Zeit eine Schule gab, die mit Kirchengut ausgestattet war.

Belegt ist die Anordnung von Antonius Corvinus zur Gründung einer zentralen Schule in Ronnenberg, geschehen auf Geheiß der Herzogin Elisabeth von Calenberg und verkündet anlässlich der ersten protestantischen Kirchenvisitation zu Ostern 1543: Termenei – Ist hinfurt und in Ewigkeit zur Schule verordent. Ist Jurgen Segelen, dem hohgreven zu Runenberge, solchs das es geschehen moge in bevelh geben.] Gestartet wurde mit zehn Junkern, 1588 wurden bereits 20 Junker unterrichtet. Um den Schülern (zunächst wurden nur Knaben unterrichtet) die häufig weitläufigen Fußwege zur Schule zu ersparen, wurden auf den Dörfern nach und nach Filialschulen eingerichtet und 1757 der Schulbesuch auf Mädchen ausgedehnt. Insgesamt wurden nun 100 Zöglinge unterrichtet. 

Im auslaufenden 19. Jahrhundert bahnte sich dann die Entwicklung der Schule zu einer Einrichtung des mittleren Schulwesens an. Bereits 1922 wurde eine „Gehobene Abteilung“ eingeführt. Maßgeblich für den Unterricht waren die Richtlinien der Mittelschulen. Die weiterführenden gehobenen Klassen fanden großen Zuspruch und führten 1955 zur Einführung eines „Differenzierten Mittelbaus“, allerdings auch zur Begrenzung auswärtiger Schüler auf die Räume Bredenbeck, Wennigsen, Gehrden, Empelde, Wettbergen. Seit 1957 ist die Erlangung eines Realschulabschlusses möglich und 1966 folgte die Anerkennung als Realschule. Der offizielle Name lautet nun „Volksschule mit Förderstufe und Realschulzug“. Im Jahre 1976 folgte die Aufteilung in Grundschule und Realschule und damit die Verselbständigung der Realschule.

Im Jahre 1994 erhielt diese Realschule den Namen Marie-Curie-Schule und wird als KGS mit Oberstufe geführt. Seit 2004 ist die KGS Ronnenberg eine offene Ganztagsschule mit 1498 Schülern (2017).
Karl-Fr. Seemann

Bürgerreporter:in:

Karl-Fr. Seemann aus Ronnenberg

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