2 Buchkritik im Ronnenberg-Blick Ausgabe 10/09

Die Broschüre gibt Auskunft über die Verquickung von Politik und Historie!
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Buchkritik im Ronnenberg-Blick, Ausgabe10/09
Von Runibergun bis Ronnenberg
Heimatbundmitglied Karl-Fr. Seemann veröffentlichte Broschüre zur Ortsgeschichte.

Wenn schon Kritik, dann bitte mit offenem Visier.
Vielen Dank T. L. für die Buchbesprechung, die sich als überwiegend negative Bewertung ausnimmt, bar der gebotenen Objektivität
Womöglich ist Ihnen entgangen, daß meine Broschüre im Eigenverlag erschienen ist, um den Preis niedrig zu halten und den Kauf einer breiten Öffentlichkeit zu ermöglichen. Fehler als Folge eines eingesparten professionellen Lektorates schulmeisterlich anzuprangern riecht allerdings nach blindem Aktionismus und Erbsenzählerei. Zur Entspannung sollten Sie sich einmal an die eigene Nase fassen.
Bei der Lektüre meiner Broschüre dürften Sie auch übersehen haben, daß meine Arbeit aus zwei Teilen mit unterschiedlichen Ausrichtungen besteht:
Der erste politische Teil bezieht sich auf das fälschlich als 40 jähriges Stadtjubiläum deklarierte Kulturfest in Empelde. Hier habe ich die offensichtlich nach wie vor verkannten, geschichtlich relevanten Begriffe Beleg/Datierung und Hypothese/These erläutert. Des weiteren fällt auf, daß die übereinstimmenden Aussagen aller offiziellen Gutachten für eine Mittelpunktfunktion Alt-Ronnenbergs, die bei der Fusion und in den Jahren danach missachtet bzw. unterlaufen wurden, auch von Ihnen ignoriert werden. Stattdessen ein Erstgeborenenrecht zu bemühen, zeugt von totaler Unkenntnis der örtlichen Situation, aber auch von tiefer Ratlosigkeit. Die Frage ist vielmehr, welche Lobby ein Interesse daran hat, die Geschichte und frühe zentrale Bedeutung des ältesten Ortsteiles zu demontieren.
Der zweite Teil, ein historischer Abriss mit einer Vielzahl neu entdeckter Belege und Datierungen dient der juristischen Absicherung von Autorenrechten und ist gleichzeitig als Vorschau auf die in Arbeit befindlichen Geschichtsbände zu verstehen. Ihr geschichtlicher Hinweis auf Widukind 530 zeigt auch an dieser Stelle erneut die oberflächliche Lektüre meiner Schrift und die fehlende Bereitschaft, sich mit den historischen Grundbegriffen auseinanderzusetzen. Noch während meiner Mitarbeit im Autorenkreis habe ich offiziell den Beleg Runibergun 530 als Ersterwähnung Ronnenbergs zurückgestellt, bis etwa archäologische Untersuchungen endgültig eine Aufklärung ermöglichen. In der Zwischenzeit geniest der Beleg Runibergun 530, bezogen auf die Identität mit Ronnenberg, den Status einer These, neben vielen anderen Hypothesen, u. A. der These von Prof. Hauptmeyer. Außerdem verwahre ich mich ausdrücklich gegen den Vorwurf, die wissenschaftliche Neutralität zu verletzen. Diese Schelte steht Anderen zu, die den Bürgern eine mit Steuergeldern finanzierte These als Beleg präsentiert haben.
Da vermutlich eine weitere Essenz zum Alter Ronnenbergs überlesen wurde, wiederhole ich meine diesbezüglich unmissverständliche Bewertung: Runibergun 530 hat seine frühere Bedeutung für das Alter unseres Ortes angesichts neu aufgefundener Datierungen, die ein weitaus größeres Alter belegen, verloren. Mit anderen Worten: Auch ohne antike Schlacht ist Ronnenbergs Alter und frühe Bedeutung belegt.
Zu guter Letzt
Wehret den Anfängen! Ihre Wortwahl zum Kirchenzentrum unterstreicht augenfällig eine Tendenz, das Ronnenberger Kirchenzentrum gedanklich vom Ort zu separieren. Eventuell von langer Hand gesteuert ist dieser Fauxpas nur mit einem energischen so nicht zu begegnen.
Der Ronnenberger Tempelberg, heute Kirchenhügel mit den Kirchen samt Baudenkmäler und der Ort Ronnenberg sind dank einer mindestens 2000 jährigen gemeinsamen Geschichte untrennbar vereint und bilden bis auf den heutigen Tag eine kommunale Einheit. Jeder Versuch, hier sakrale und profane Örtlichkeiten zu trennen, würde im Übrigen an den Grundfesten historischer Forschung rütteln.
In der positiven Begleitung meiner Forschungsarbeit sehe ich dann doch noch einen Ansatzpunkt zum besseren gegenseitigen Verständnis. Daß mir daran gelegen ist, möchte ich abschließend betonen.

Karl-Fr. Seemann
Ronnenberg

Die Broschüre gibt Auskunft über die Verquickung von Politik und Historie!
Der Autor, der den Finger in die Wunde legt.
Bürgerreporter:in:

Karl-Fr. Seemann aus Ronnenberg

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