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90 Die Bedeutung des Hellweges vor dem Sandforde für das römische Heer

Eine neue Seite im Ronnenberger Geschichtsbuch wird aufgeschlagen.

Die Augusteische Epoche des römischen Reiches stand vornehmlich im Zeichen der Konsolidierung bzw. Machterhaltung. Eroberungskriege waren die Ausnahme. So auch in Germanien.
Die römischen Exkursionen führten vom Rhein (Xanten) zur Elbe und wieder zurück. Im Abstand von ca. 20 km – diese Distanz entsprach einem Tagesmarsch - waren entlang des Hellweges vor dem Sandforde sog. Marschlager für die Übernachtung eingerichtet. Im Westfälischen sind einige dieser Läger bekannt, z.B. Barkhausen nahe Porta Westfalica. In Wilkenburg wurde nun das erste Marschlager auf Niedersächsischen Boden entdeckt. Die Distanz zwischen Wilkenburg und der Porta Westfalica lässt vermuten, dass zwei bis drei weitere Läger auf dieser Strecke noch unentdeckt sind, womöglich das nächste im Schaumburger Land.
Der momentanen Arbeitshypothese zufolge waren die Römer also auf der alten Heer- u. Handelsstraße „Hellweg vor dem Sandforde“ unterwegs. Für den Ort Ronnenberg bedeutet dies, dass zur Zeitenwende römische Legionen wiederholt durch den bereits bewohnten Ort marschiert sind, vorbei an der seinerzeit schon belegten Straßenstation, dem Thing auf dem Tempelberg und den Ronnenberger Lebensadern mit dem frischen Quellwasser der Beeken, das möglicherweise zur Rast einlud, ganz sicher aber auf enger Tuchfühlung mit unseren Vorfahren. Aber das Cheruskerland galt zu dieser Zeit noch als befriedigt. Römer und Germanen hatten sich arrangiert, die Cherusker zahlten Tribut, Armin, der in Rom erzogene Fürstensohn des germanischen Führers, diente noch in der römischen Armee.
Erst mit der Varusschlacht neun nach Chr. sollte sich das Verhältnis schlagartig ändern. Aber die späteren Feldzüge der Römer vom Süden zur Nordsee (s. Harzhorn ca. 250 n. Chr.) berührten Ronnenberg dann nicht mehr.
Karl-Fr. Seemann
7.4.2017

  • "Jümmer vorwärts" Heimatbund Niedersawchsen
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  • Tiefer Weg alias Hohlweg bzw. Hellweg vor dem Sandforde
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  • Bohlenständerhaus an der Straßenstation (rekonstruiert)
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  • Der Hellweg in Ronnenberg, eine Dokumentation der Region Hannover
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  • Auch die HAZ beschäftigt sich wiederholt mit der uralten Heer- und Handelsstraße
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3 Kommentare

Lesenwert, sehr interessant

Zu ergänzen wäre noch, dass in Ronnenberg die Trasse des Hellweges vor dem Sandforde einem älteren bronzezeitlichen Karrenweg, möglicherweise einem steinzeitlichen Trampelpfad mit mannshohen Einschnitten in das Gelände folgt. Überliefert ist der Name dieses Weges als "Hohlweg", in alten Karten als "Tiefer Weg" bezeichnet. Etwa 300 m entfernt von diesem vorgeschichtlichen Segment kreuzte der Hellweg eine antike Heer-/Handelsstraße, die in Nord-Südlicher Richtung verlief, der späteren "Chaussee von Hannover auf Hameln" (ab 1769). Nach römischer Art stand an dieser Kreuzung in Höhe der Felsenburg ein Galgen, flankiert von zwei Paternosterstücken für die zu Hinrichtungen einbestellte Bevölkerung.
Beste Grüße nach Döhren.
Karl-Fr. Seemann

Sehr !!! lesenswerter Beitrag - faszinierende Geschichte !!!

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