59 Das neue Stonehenge

Das neue Stonehenge, Göbekli Tepe vor 12000 Jahren
Charls. C. Mann > National Geographik Juni 2011

Zunächst eine triviale Anmerkung. Eigentlich ist der Titel unzutreffend. Entsprechend der frühen Datierung in der Südosttürkei sollte er wohl
besser "Das ältere Stonehenge" lauten.

Die nunmehr vorliegenden Erkenntnisse über die Neolithische Revolution sind das Ergebnis einer zukunftsweisenden interdisziplinären Forschung.
Nicht die Sesshaftigkeit hat die Kultur hervorgebracht sondern die Religion/Kultur haben die Sesshaftigkeit gefördert. Am Anfang standen ein Heiligtum und Pilger, die hier die Gemeinschaft suchten.
In diesem Punkt sind sich der prähistorische Archäologe und Ausgräber vor Ort Klaus Schmidt und der Evolutionsbiologe Prof. Reichholf einig. Auch Schmidt erwähnt Steinbecken, wohl zum Bierbrauen, die er in Göbekli Tepe gefunden hat und bestätigt damit Reichholfs These.

Etwa 5000 Jahre später könnte der Gipsberg in Ronnenberg, im Volksmund noch immer der Tempelberg, eine ähnliche Entwicklung genommen haben.
Zuerst wurde ein Heiligtum auf dem Berg geschaffen, dann folgte die Besiedlung an den Beeken.

Der Artikel löst allerdings weitere Assoziationen aus. Bei der Veröffentlichung meiner ersten Broschüre "Von Runibergun bis Ronnenberg" im Jahre 2009 waren mir K. Schmidts Publikationen noch fremd. Meine Anmerkungen zur Sesshaftigkeit - S. 31-32 - bezogen sich auf J.H. Reichholfs These. Damals habe ich die Seitenteile unseres Bonifatiusportales noch als selbstständige Thingsteinelemente eingestuft. Wenn ich allerdings Schmidts Abbildungen aus Göbekli Tepe betrachte, ist eine Ähnlichkeit mit unseren Plastiken durchaus zu erkennen.
Sollten also diese Steine nicht der germanischen Epoche entstammen sondern möglicherweise zur Hinterlassenschft der Neolithischen Revolution gehören, müssten auf dem Gipsberg noch weitere Stelen oder Steinkreise im Erdreich verborgen sein.

Zumindest die erste Silbe unseres Ortsnamens, die in altdeutscher Sprache soviel wie "geheim" oder "Zauber" bedeutet, spricht für diese These.

Namhafte Wissenschafter, u. a. A, v. Bötticher, J.W. Grimm, E. Förstemann unterstützen diese Auslegung. Allein die Forschergruppe Ohainski/Udolph schert mit ihrer Publikation "Die Ortsnamen des Landkreises Hannover" aus.
J. Udolph (ein Linguist lt. Marszk/Pieper) versucht anhand eines ungewöhnlichen Forschungsprojektes der Uni Leipzig eine Deutung aller Ortsnamen in Deutschland, Da dies in der Regel vom grünen Tisch aus ohne Nachforschungen vor Ort geschieht, passieren Fehleinschätzungen wie mit dem Namen Ronnenberg, der als "Berg mit Einschnitt/Einkerbung" gedeutet wird.
Dies wiederum ist gleichbedeutend mit der Altersbestimmung "Fränkischer Siedlungsausbau im 1o Jahrhundert. Sollte diese These allerdings nicht geografisch zu verstehen sein sondern auf dem Einritzen von Runen fußen, würden diese Forscher den Kreis der Befürworter komplettieren.

Denn "Ortsnamen sind verräterisch" wissen Dr. Doris Marszk und Prof. Annemarie Pieper.
Die ersten Siedler sind in der Regel diejenigen, die dem Ort einen Namen gaben. Kamen diese etwa vor 2000 Jahren, entspricht der Name einem ebenso alten Sprachzustand, so die Wissenschaftler. Genau da liegt die Chance der Namenforschung, aber auch das Ronnenberger Problem: Ronnenberg entstammt der Frühgeschichte, wurde aber temporär für erheblich jünger gehalten. S. möglicherweise J. Udolph.

Wissenschaftliche Literatur zum Thema Sesshaftigkeit:
Klaus Schmidt, "Sie bauten die ersten Tempel, das rätselhafte Heiligtum der Steinzeitjäger", verlegt bei C.H. Beck
Josef H. Reichhoff, "Warum die Menschen sesshaft wurden" verlegt bei
S. Fischer

Karl-Fr. Seemann

NS
Vorabdruck eines Textbausteines der in Arbeit befindlichen Ortschronik.

Bürgerreporter:in:

Karl-Fr. Seemann aus Ronnenberg

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