Höhepunkt eines erfolgreichen Benefiztages für das Johannes-Hospiz Oberpfalz

23. März 2010
Dultplatz, 93059 Regensburg
Wirtschaftsjournalist Gerd Otto moderierte die Expertenrunde zum Thema CSR.
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„Die Welle muss überschwappen auf die ganze Bevölkerung“

Im Rahmen der Benefizaktion „Bausteine-Tage“ für das Johannes-Hospiz Oberpfalz hatten die Johanniter zur Abendveranstaltung auf die Verbraucherausstellung DONA geladen. Über sechzig Gäste hörten die spannenden Gespräche über bürgerschaftliches Engagement und Unternehmen mit Sozialverantwortung, die Projekte wie das Johannes-Hospiz erst möglich machen.

Dr. Markus Witt, Vorstandsmitglied der Sparkasse Regensburg, eröffnete den Abend mit einem Impulsvortrag über die soziale Verantwortung von Unternehmen. Witt stellte dabei heraus, dass Unternehmen und Bürger gleichermaßen in der Verantwortung stehen, soziale Projekte zu ermöglichen. Demzufolge müssen Unternehmen Prozesse initiieren, die für nachhaltige Effekte sorgen: „Es ergibt sich dann eine Welle. Diese Welle muss überschwappen auf die ganze Bevölkerung. So bauen wir unser Hospiz, weil alle Menschen der Region mithelfen.“

Eine kurze Einführung in das Projekt gab es dann von Petra Seitzer, Vorsitzende des Hospizvereins, und Martin Steinkirchner, Regionalvorstand der Johanniter. Beide Vereine arbeiten eng miteinander zusammen, um die rund 2,3 Millionen Euro teuere stationäre Einrichtung für todkranke Menschen erbauen zu können. Seitzer machte klar: „Es geht hier nicht nur um alte Menschen. Viele Junge Menschen leiden an schweren Erkrankungen. Ihnen wollen wir es im Johannes-Hospiz ermöglichen, die letzten Tage ihres Lebens in Würde zu erleben.“ Über die wirtschaftliche Komponente gab Steinkirchner Auskunft: Rund eine Million Euro der Bausumme müssen wir aus Spenden finanzieren, um die Einrichtung auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.“

Wirtschaftsjournalist Gerd Otto leitete schließlich das Gespräch der Expertenrunde auf der Bühne. Professor Dr. Peter Gruß, ehemaliger Leiter der Palliativstation am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, stellte im Gespräch die Notwendigkeit eines Hospizes fest: „Die Krankenhäuser sind gezwungen, die Liegezeiten zu verkürzen. Wenn die Patienten im Krankenhaus nicht mehr bleiben können und auch zu Hause wegen der aufwendigen Pflege nicht richtig versorgt sind, ist ein Hospiz für diese Menschen Gold wert.“ Witt unterstrich die Notwendigkeit, auch Spenden für den Bau zu bekommen: „Etablierte Projekte müssen auch mal ein Ende finden, damit auch andere eine Chance haben. Wir sammeln jetzt bis zu einem Spendenziel – und das lautet eine Million Euro.“

Gerhard Reisinger, erfolgreicher Familienunternehmer aus dem Landkreis Cham, begeisterte schließlich die Gäste dafür, nicht weg zu schauen, sondern Aktionen für das Hospiz zu starten: „Man muss die Menschen für die Sache begeistern, Multiplikator sein und darüber nachdenken, welche Verantwortung man als Unternehmer auch für die Gesellschaft hat.“ In die gleiche Kerbe stieß DONA Organisator Heinrich Sandner: „Das wertvollste was man hat ist das Leben. Dazu gehört auch das Leben in den letzten Tagen. Einer ist bei solchen Aktionen immer der Motor, der muss hartnäckig bleiben, dann kann man alles schaffen.“ Steinkirchner unterstrich Sandners Aussage: „Wir bleiben hartnäckig, solange bis das Hospiz steht, das ist unsere Pflicht. Unser Motto lautet aus Liebe zum Leben, das gilt auch für das Leben bis zuletzt.“ Hartnäckig will auch Bürgermeister Joachim Wolbergs bleiben: „Es war heute am Benefizstand phänomenal, dieses Bürgerschaftliche Engagement zu erleben. Es hat Spaß gemacht, darum stelle ich mich am Sonntag gleich noch mal hierher, um Bausteine zu verkaufen.“

Im Rahmen der Veranstaltung wurde Dr. Markus Witt noch zum Botschafter des Johannes-Hospizes ernannt. Für ihre tatkräftige Unterstützung verlieh Regionalvorstand Martin Steinkirchner den Johannes-Taler an Heinrich Sandner, Gerd Otto und Joachim Wolbergs. Eine gelungene Veranstaltung zum großen Auftakt einer Spendenaktion, die eine Lücke schließen will: Die Lücke in der Versorgung todkranker Menschen in der Oberpfalz.

Zitate des Abends:

„Das Hospiz ist ein wesentlicher Beitrag für die Lebensqualität“
Professor Dr. Peter Gruß, ehem. Leiter der Palliativstation

„Ich freue mich darauf, Ihnen in zwei Jahren wieder meine Unterstützung auf der DONA anbieten zu können. Noch mehr würde es mich freuen, wenn das Johannes-Hospiz bis dahin steht!“
Heinrich Sandner, Messe-Organisator

„Ohne bürgerschaftliches Engagement kommen wir nicht mehr aus, weil Gesellschaften sonst nicht mehr funktionieren!“
Joachim Wolbergs, Bürgermeister der Stadt Regensburg

„Wir müssen Netzwerke aufbauen – Unternehmen, Banken und Politik – um die Leute auch für dieses Thema zu begeistern.“
Gerhard Reisinger, Kreishandwerksmeister im Landkreis Cham

„Ich freue mich, dass es jetzt losgeht. Jetzt packen wir es einfach an!“
Dr. Markus Witt, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Regensburg

Bürgerreporter:in:

Gabes Jörg aus Reichenbach (BY)

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