Kommentar zur Kritik am Programm der LINKEN (Leserbrief)

Leserbrief an das Zeitungshaus Bauer, Marl:

– Von Dietrich Stahlbaum, Recklinghausen
– Betr.: Kommentar „Extrem unreif“ *)
– Vom 24. Oktober

Buchsteiners Kommentar liest sich wie ein von Lobbyisten der Großwirtschaft bestelltes Pamphlet gegen eine junge Partei, die den Mut hat, sich den durch Spenden von Banken und Konzernen gefügig gemachten Parteien und einer ebenso dienstwilligen Regierung entgegenzustellen.

Was andere nicht wahrhaben wollen oder verdrängen und verschweigen, was nicht mehr zu übersehen ist – DIE LINKE spricht es aus: Die Politik wird längst von den Weltkonzernen beherrscht, bestimmt und kontrolliert. Der globale, gierige Kapitalismus ist dabei, unsere Erde auszuplündern und zu verwüsten und – am Ende – sich selbst zu zerstören. Unser Wirtschafts- und Sozialsystem hat abgewirtschaftet wie vor 20 Jahren der „real existierende Sozialismus“ in der DDR, wie der gesamte Ostblock.

Die Minderheitsregierungen in den USA und in Europa (Man setze die Wahlstimmen in Relation zur Wahlbeteiligung!) sind rat- und machtlos; sie sind korrumpiert, deshalb nicht bereit, sich auf eine konsequent soziale und ökologische Politik zu einigen, gemeinsam global zu handeln und die Großwirtschaft, die Banken und Konzerne, unter eine demokratische Kontrolle zu bringen.

Nun bietet DIE LINKE in ihrem Parteiprogramm Alternativen an, die zu Recht „radikal“ genannt werden können und sollen, und fordert auf, den Ursachen der Probleme auf den Grund zu gehen, sie „an der Wurzel zu packen“, anstatt, wie andere es tun, an Symptomen herumzukurieren.
Was ist daran „unreif“?

Ein not-wendiger Wandel kündigt sich bereits an, angestoßen von unten, in Afrika, in Amerika, in Europa und bald auch in den übrigen Kontinenten. Die Zeit dazu ist überreif! Was daraus wird, wissen wir noch nicht. Aber wir alle müssen dazu beitragen, dass dieser Wandel friedlich verläuft.

(Am 3. November in den Zeitungen des Medienhauses Bauer veröffentlicht.)

*) SIehe Foto!