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Auch mit Zahlen lässt sich trefflich streiten (Leserbrief zum Atomstreit)

Leserbrief an das Medienhaus Bauer, Marl

– Von: Dietrich Stahlbaum, RE
– Betr.: den Atomstreit, Leserbriefe
– Vom: November–Dezember 2011

Liebe Atomfreunde, auch mit Zahlen lässt sich trefflich streiten. Denn beim Umgang mit den exakten Wissenschaften (Mathematik, Logik, Physik…) spielt der subjektive, der „menschliche“ Faktor mit und macht Ergebnisse, die im Einzelnen objektiv sein mögen, relativ: abhängig von anderen Faktoren.

Selbst das "Objektiv" eines vollautomatischen Fotoapparates reproduziert kein objektives Bild, sondern eins aus dem subjektiven Blickwinkel des Fotografen, aufgenommen in einem vom Fotografen bestimmten Moment *)

[[, mit einer von ihm ausgewählten Brennweite und einer von ihm bestimmten Belichtungszeit oder Blendenöffnung. Außerdem bestimmen Art und Weise der Entwicklung und das Fotomaterial das Endergebnis: das Bild.]]

Dieser subjektive Faktor spielt ebenso beim Streit um die Atomkraft mit: Zahlen werden beliebig eingesetzt, andere ignoriert oder als falsch bezeichnet. So wird nach gezielter Auswahl von Fakten und Zahlen ein (scheinbar) wissenschaftliches Bild konstruiert, das den eigenen Interessen entspricht und dient, den Profitinteressen der Stromkonzerne z. B., während Atomkraftgegner ein Interesse daran haben, dass eine aggressive, höchst riskante Technik, die sich als nicht absolut beherrschbar erwiesen hat, durch alternative, sanfte Techniken ersetzt wird.

Die Freunde der Atomkraft stellen nach Fukushima die Kostenfrage in den Mittelpunkt und lassen wichtige Faktoren außer Acht: u. a. die Folgekosten für Abriss und Entsorgung der Atomkraftwerke und für den atomaren Müll. Ganz abgesehen von den Kosten eines Atomunfalls. Und die Jahrzehnte lang gewährte indirekte Subventionierung von Kohle und Atom *)

[[zu Gunsten der Energiekonzerne, wodurch die Endrechnung anders aussieht, als man uns weismachen will.

Hierzu Franz Alt:

– „Für eine meiner Fernsehsendungen hat das Fraunhofer-Institut in Karlsruhe schon vor einigen Jahren ausgerechnet: Wenn Atomstrom realistisch berechnet würde, müsste die Kilowattstunde etwa zwei Euro kosten.“

– „Ich habe Michail Gorbatschow mal gefragt, wie teuer die Katastrophe von Tschernobyl für die russische Volkswirtschaft war. Seine Antwort: Etwa 500 Milliarden Dollar.“

– „Der japanische Atomkraftwerksbetreiber Tepco muss für den Rückbau und für Entschädigungen wegen des Atomunfalls im März 2011 bis zu 100 Milliarden Euro aufwenden. Da drängt sich die Frage auf: Wie teuer ist der angeblich billige Atomstrom wirklich?“

(Aus: Sonnenseite Newsletter vom 11.Dezember) ]]

~~~~~~~~

*) Heute, am 15. Dezember, in den Zeitungen des Medienhauses Bauer erheblich gekürzt erschienen. Fehlender Text in [[ ]]

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1 Kommentar

> "So wird nach selektiver Auswahl von Fakten und Zahlen ein (scheinbar) wissenschaftliches Bild konstruiert, das den eigenen Interessen entspricht und dient, den Profitinteressen der Stromkonzerne z. B.,"

Ja, aber Zahlenspielereien gibt es auf beiden Seiten - auch Profitinteressen der Energieerzeuger. Und da mogelt die Seite der "Erneuerbaren" auch gewaltig.

> "während Atomkraftgegner ein Interesse daran haben, dass eine aggressive, höchst riskante Technik, die sich als nicht absolut beherrschbar erwiesen hat, durch alternative, sanfte Techniken ersetzt wird."

Die Alternative muss brauchbar sein. Und bezahlbar. Und sie darf nicht die Umwelt zu sehr belasten.

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