"Ernst-Thälmann-Stadion" in Potsdam

Hans-Dieter Behrendt zum ehemaligen Ernst-Thälmann-Stadion in Potsdam

Unmittelbar nach Beendigung des 2. Weltkrieges ergab sich die Notwendigkeit der Errichtung eines Sportstadion in Potsdam, die Bauarbeiten wurden unter Beteiligung vieler Freiwilliger 1948 durchgeführt und die Einweihung erfolgte am 3. Juli 1949.
Als Baumaterial dienten u.a. die Überreste des Potsdamer Stadtschlosses und anderer Ruinen aus dem Umfeld des Alten Marktes. Es umfasste 15.00 Sitzplätze, von denen 1.000 überdacht waren.

Jahrelang diente es als Sportstätte, wurde aber auch für verschiedene kulturelle Veranstaltungen (Zirkus, Pressefeste, Friedensfahrt, Maifeierlichkeiten u.a.) genutzt. Es passte so richtig in das Stadtbild.
In den Nachwehen der Ereignisse des 9. November 1989 wurden verstärkt Anstrengungen einiger Stadtverordneter und anderer Kräfte unternommen, dieses Stadion dem Erdboden gleichzumachen und den Lustgarten des Schlosses wieder herzustellen. Ob dies ein richtiger Gedanke war, soll hier nicht erörtert werden. Wohin die beim Bau aufgefüllten Schuttreste der Tribünen verbracht wurden ist mir nicht bekannt.
Beinahe zum Schluss der Abrissarbeiten der Tribünen (ca. 1998/1999) besichtigte ich dieses Areal; es waren nur noch Überreste des Stadionrondells zu erkennen. Davon fertigte ich einige Fotos an. Es ist der eingeebnete Platz zu sehen sowie die Reste der beim Bau aufgeschütteten Tribünen.
Ich hielt das damals als eine Art Erinnerung für mich fest, weil solche Relikte der Vergangenheit nicht verloren gehen sollten. Für manche Potsdamer sind dies sicher einmalige Aufnahmen, bei einigen wird es Erinnerungen wachrufen. Einige werden als „Neupotsdamer“ davon nichts wissen.
Zwischen 1989 und 2001 erfolgte die Neugestaltung dieses Areals, die ich persönlich nicht als gelungenen ansehe.