Speer, und er?

Gestern trat der brandenburgische Innenminister Rainer Speer zurück, nachdem er sich einem Gebäude aus Halbwahrheiten nachgerade zu verlaufen drohte. Während der Koalitionsverhandlungen im Jahre 2009 meldete er bei der Polizei seinen Laptop als gestohlen, an seinem Auto konnten jedoch keine Einbruchsspuren festgestellt werden. Auch war Speer - entgegen seinen Angaben bei der Polizei - zur Tatzeit wohl nicht alleine unterwegs. Speer findet diese Falschangabe völlig in Ordnung, schließlich sei das seine Privatangelegenheit, mit wem er damals unterwegs gewesen sei.

Apropos, im Jahre 1996 ging er als Staatssekretär eine Liaison mit einer jungen Mitarbeiterin Matthias Platzeks ein. Diese gab nach der Geburt einer Tochter bei der Unterhaltsbehörde wahrheitswidrig an, der "Aufenthalt" des Kindsvaters sei unbekannt und bezog aufgrund dieser Angabe Unterhaltsvorschüsse vom Staat (klar, ist doch ihre Privatangelegenheit, mit wem sie damals unterwegs war).

Obwohl sich die Kindesmutter damals möglicherweise strafbar gemacht hatte, ließ Speer - mittlerweile im Amt des Finanzministers angekommen - es geschehen, dass die Kindsmutter im Jahre 2002 verbeamtet wurde (klar, ist doch seine Privatangelegenheit ...)

Das Gebaren Rainer Speers erinnert an einen dekadenten Duodezfürsten, der seine unehelichen Abkömmlinge unter falscher Legende auf Kosten des Steuerzahlers versorgen lässt. Ministerpräsident Matthias Platzek, beklagte gestern anlässlich des Rücktritts Speers nicht nur den Verlust eines politischen Mitstreiters, sondern auch "engen Freundes". Klar, ist doch Platzeks Privatangelegenheit, wen er zum Finanz- und Innenminister berufen und jahrelang gedeckt hat.

Oder doch nicht?

Bürgerreporter:in:

Lorenz Stiefelknecht aus Berlin

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