„Der Klimawandel macht auch keine Sommerpause“

Mehrere große Polizeiautos waren offenbar in Erwartung der Demonstration schon vor dem Landtag eingetroffen.
  • Mehrere große Polizeiautos waren offenbar in Erwartung der Demonstration schon vor dem Landtag eingetroffen.
  • hochgeladen von Jost Kremmler

In vielen Bundesländern sind gerade Schulferien. Trotzdem haben Schüler in Berlin und vielen anderen Städten wieder demonstriert, Potsdamer Schüler sagten kurzfristig ihre geplante Demo vor dem Landtag ab (siehe Bild) und schlossen sich den Berliner Demonstranten an.
Die Bundesregierung hat bislang nur abgewartet, vorgestern abend hat sich wieder, zum dritten Mal das Klimakabinett getroffen, nur beraten, lediglich "versprochen", im September Maßnahmen ergreifen zu wollen. Ob diese dann ausreichen werden, darf bezweifelt werden.
'"Sie haben uns sicherlich zur Beschleunigung getrieben", sagte Merkel. Durch die Klimaaktivisten habe man entschlossener gehandelt.' (gestrige Sommer Pressekonferenz, https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-...) Das sind nur Worte, aber keine Handlungen.

Die Natur, unsere Erde mit ihrem Klima wartet nicht und verhandelt auch nicht mit uns. Wir müssen handeln.

Klaus Töpfer, 81 Jahre alt, der zweite Umweltminister in der Geschichte der Bundesrepublik, sagte..
"ein Umweltministerium muss einschreiten können, wenn hohe ökologische Kosten drohen – genau wie der Finanzminister sich wehrt, wenn ein Gesetz zu hohe finanzielle Kosten verursacht. ... Die Macht des Umweltministeriums schwankt immer mit dem aktuellen wirtschaftlichen Wohlstand. Aber wir belügen uns selbst, wenn wir glauben, wir lebten in hohem Wohlstand. Dieser Wohlstand ist nur geliehen. Die Kosten dafür wälzen wir ab, auf die Umwelt und auf künftige Generationen.
https://www.spiegel.de/plus/klaus-toepfer-die-cdu-...

"... Gerade bei diesem einzigartig dringlichen Thema aber übt sich die aktuelle Bundesregierung genau wie ihre Vorgängerinnen in Verzögerungs-, Verschiebungs- und Vertagungstaktik. Der Frontmann der Verzögerung ist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der sich ein ums andere Mal gegen eine CO2-Steuer oder irgendwelche anderen durchgreifenden Maßnahmen sperrt, die es Deutschland noch ermöglichen könnten, seine eigenen Klimaziele einzuhalten. Und damit wieder zu einem glaubwürdigen Akteur auf der internationalen Bühne zu werden...
Bislang besteht Altmaiers Traumziel augenscheinlich aus einer Regulierung, die den Klimawandel stoppt, aber keinerlei strukturelle Veränderungen herbeiführt. Das ist selbst für Kinder als Wunschdenken zu erkennen. ..."
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gutacht...

„Die CO2-Emissionen von der Industrie bis zum Verkehr auf Null zu bringen, erfordert sofortige Maßnahmen. Ob wir das ein paar Jahre früher oder später erreichen, ist unerheblich dafür, dass wir jetzt Maßnahmen ergreifen müssen", sagt Elmar Kriegler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), einer der Autoren der Studie. „Doch die Klärung verschiedener Berechnungen des CO2-Budgets ist mehr als nur eine akademische Frage. Es sagt uns etwas über die Risiken". Eine der wichtigsten Erkenntnisse der jetzt in Nature veröffentlichten Studie ist, dass Rückkopplungen im Erdsystem, wie etwa das Tauen des Permafrostes und damit die Freisetzung des starken Treibhausgases Methan, ein unterschätzter wichtiger Faktor für den Umfang des verbleibenden CO2-Budgets sein könnten.
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteil...

Sebastian Dalkowski schrieb vor 2 Jahren in der ZEIT: "Wir leben über unsere Verhältnisse. Deshalb brauchen wir jemanden, der uns auf die Finger haut... Verbietet mir, was ich gerne haben möchte, aber besser nicht haben sollte. Anders ist die Welt nicht mehr zu retten. Protect me from what I want, sang schon die Band Placebo. Verbote zu fordern heißt, die Fehlbarkeit des Menschen verstanden zu haben.
Die meisten von uns wissen natürlich, dass vieles von dem, was wir kaufen und verbrauchen, nicht gut ist. Und damit meine ich nicht, dass wir davon dick werden und alle möglichen Krankheiten bekommen. Unser Konsum schadet auch uns selbst, klar, aber am meisten schadet er anderen. Denen, die mit uns auf der Erde leben, die wir nicht sehen, weil sie weit weg wohnen. Und denen, die nach uns noch hier leben wollen. In seinem Buch Neben uns die Sintflut wirft der Soziologe Stephan Lessenich den wohlhabenden Staaten vor, die Kosten ihres Lebensstils anderen, ärmeren Regionen aufzudrücken. ..."
https://www.zeit.de/2017/07/konsumverhalten-nachha...
Sehr hörenswert ist der folgende Podcast:
"Wie viel kann der Einzelne überhaupt gegen den Klimawandel tun, und wo muss die Politik die Rahmenbedingungen setzen? Mit dieser Frage setzen wir uns in der neuen Podcast-Episode auseinander. Unsere Hörer erzählen, wie sie persönlich ihren Alltag verändert haben. Fritz Reusswig vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung hat kürzlich ein Reallabor genau zu dieser Frage geleitet und verrät, wo man an seine Grenzen kommt."
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/klimasc...

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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