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Exkursion an der Havelbucht in Potsdam

Am Ufer der Neustädter Havelbucht, zwischen der Gaststättenruine „Ufergaststätte“, Auf dem Kiewitt und dem Dampfmaschinenhaus (Moschee) an der Breitestraße gelegen, steht seit vielen Jahren eine Steingruppe. Sicher zeitgleich errichtet mit den Häusern längst der Zeppelinstraße und der Gaststätte. Die Inschrift auf dem links der Steingruppe liegenden Stein lautet:

IN POTSDAM VOLLENDETE 1751 VOLTAIRE SEIN WERK
„LE SIÈCLE DE LOUIS XIV“, REGTE ER LESSING ZU
DEM TRAUERSPIEL MISS SARA SAMPSON AN

Diese Steingruppe ist von Sträuchern eingefasst und befindet sich am Fußweg, längst der Havelbucht. Viele Spaziergänger nehmen dies objektiv wahr, machen sich jedoch sicher wenige Gedanken darüber. Die genannte Inschrift ist kaum noch zu entziffern und verwittert. Rätselraten ist da angefragt. Erst die Existenz und Beteiligung mit Beiträgen in Myheimat brachte mich auf die Idee, mich dieser Angelegenheit etwas näher zuzuwenden. Das Entziffern der Inschrift war nicht einfach, es musste beinahe Buchstabe für Buchstabe entziffert und aufgeschrieben, bzw. fotografiert werden. Ich stelle dieses nun hier im Forum ein.

Immer wieder habe ich mir die Frage gestellt, woher diese Steine wohl stammen, wer es veranlasst hat, diese dorthin zu stellen und worin das Anliegen dazu bestand. Vielleicht kann dies jemand aufklären. Sicher gibt es für den Betrachter dieser Seite einmal eine Erklärung in Form einer Tafel, zumindest dann, wenn die „Ufergaststätte“ zu einer Seniorenanlage oder Pflegeeinrichtung umgestaltet wird. Es wäre natürlich für Potsdam auch ein Gewinn, wenn dort allen Widerständen zum Trotz, ein Bürgerhaus entstehen würde.
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7 Kommentare

Danke für die Aufklärung der Hintergründe. Ich erinnere mich jetzt auf einmal, dass ich vor dem Abriss des Hauses genau auf diesem Hof gestanden und die Inschriften gelesen habe. Die auf dem Foto gezeigten Hinweise schienen mir damals aber Marmortafeln zu sein, die an dem Haus angeschraubt waren. Die von mir gezeigten Sandsteine müssen aber woanders gestanden haben

Guten Tag Herr Behrendt,
es gibt doch Zufälle! Bevor ich eben meiner Frau Ihre interessante Recherche zeigte, habe ich gefragt, ob ihr die Säulengruppe bekannt vorkäme. Sie wusste erst nicht recht, wo sie die schon mal gesehen hat. Als ich dann erklärte, dass sie auf unserem fast täglichen Weg von der damaligen Wohnung an der Havelbucht zum Markt-Center steht, kam der Zufall ins Spiel: Gerade gestern Abend hatte sie im Buch von Gisela Heller "Potsdamer Geschichten" (1993) auf S. 103 davon gelesen.
Dort steht, dass sich Voltaire 1751 nach einer heftigen Kontroverse mit Friedrich II. für ein paar Monate in dieses bescheidene Gartenhaus zurück gezogen hatte, "um den Abzug der königlichen Gewitterwolken" abzuwarten....
Und das von Lessing vier Jahre später dort geschriebene Trauerspiel sei das erste gewesen, dessen Hauptpersonen nicht aus dem Adelsstand kamen. Wahrscheinlich auch der Grund, weshalb die Uraufführung nicht in Berlin oder Potsdam, sondern in Frankfurt/O stattfand. Die Zuschauer hätten geweint.....
Schön, dass man durch solche Recherchen wie Ihre, auf diese Begebenheiten stößt.

Ich freue mich sehr über diesen Kommentar. Es gibt eben doch Zufälle. Ich hatte mich ja damals, als ich die Ruine des Gartenhauses betrachtete gewundert, dass Voltaire dort gewohnt haben sollte. Nun bin ich informiert.

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