myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Beelitz Heilstätten - Eine Morbide Schönheit

Diese Bilder habe ich bei einem angemeldeten Rundgang mit dem Foto Forum Potsdam (http://www.fotoforumpotsdam.de) gemacht.
Jeder Teilnehmer verpflichtete sich drei Bilder für eine gemeinnützige Versteigerung zu stiften, die einer Kindereinrichtung zu Gute kam.
Und nun einiges wissenswertes über die „Heilstätten“:
Der Ortsteil Beelitz-Heilstätten ist ohne Übertreibung weltberühmt. Im Jahre 1898 kaufte die Landesversicherungsanstalt Berlin in Beelitz ein Gelände von ca. 140 ha, im Jahre 1928 wurde es um mehr als 55 ha erweitert. In den folgenden Jahrzehnten entstand in diesem Wald geprägten Landschaftsraum eine moderne Lungenheilstätte.
Für einen Zeitraum von rund fünfzig Jahren wurden die Heilstätten militärisch genutzt. Das Gelände diente in beiden Weltkriegen dem Militär. Die Sanatorien, also die Teilbereiche südlich der Bahn waren Verwundetenlazarette des Roten Kreuzes, während die Bereiche nördlich der Bahn als Militärlungenheilstätten belegt wurden. Alleine im 1. Weltkrieg wurden rund 13.000 Soldaten in den Beelitzer Heilstätten versorgt, unter diesen auch 1916 ein Rekrut namens Adolf Hitler.
Die Heilstätten-Erweiterung von 1942 beherbergte das zivile Fachkrankenhaus für Lungenkrankheiten und Tuberkulose. Von 1945 bis 1994 war Beelitz- Heilstätten der Standort des zentralen Militärhospitals der Westgruppe der Sowjetischen Truppen in der DDR. Im Militärhospital waren fast 1.000 sowjet - Ärzte und Schwestern beschäftigt. In diesem größten Hospital außerhalb des sowjetischen Territoriums wurden alle in West-Europa stationierten Militärs und Diplomaten behandelt. Das gesamte Gelände und nahezu alle Gebäude wurden genutzt und dadurch in ihrem Gesamtbestand erhalten, so wie von umfangreichen Totalmodernisierungen oder Abrissen verschont. 1992 durfte zum ersten Mal ein von der Stadt Beelitz beauftragtes Planerbüro den Bestand dokumentieren und die notwendige Modernisierungen vorbereiten. Ab 1996 konnten neue Rehabilitations-Kliniken auf dem Gelände einziehen. Im März 2008 erfolgte der Verkauf von rund 75 ha bebauter Fläche mit den leer stehenden historischen Gebäuden. Die neue Eigentümergesellschaft beabsichtigt die ursprünglichen Entwicklungsziele Gesundheit und Wohnen unter einer modifizierten städtebaulichen Konzeption fortzusetzen. Das besondere Flair und die Ausstrahlung des Areals werden hoffentlich erhalten bleiben. Es wird davon ausgegangen, dass der Großteil der denkmalgeschützten Anlage eine Renaissance erfährt. Die ersten Maßnahmen der Beseitigung der nicht denkmalgeschützten baulichen Hinterlassenschaft sowie die notwendigen vorbereitenden Planungen und Abstimmungen laufen.
Bis heute steht jedoch ein Großteil des historischen Bestands leer und ist vom Verfall bedroht.

Ingo Breddin

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

RätselRätselspaßRauchentwicklungGarnisonkirche PotsdamBiergarten

Meistgelesene Beiträge