Schmidt und Steinmeier

Pech am Stiefel

PAZ vom 30.7.2009

Schmidt und Steinmeier

- Pech am Stiefel -

Lieber Herr Reinhard Urschel,

von einer Pechsträhne in Ulla Schmidt`s Dienstwagenaffäre kam man wohl weis Gott nicht sprechen. Die Ministerin muss mit dem auf gesunden Menschenverstand basierenden Widerstand aus der Bevölkerung rechnen.

Urlaubsfahrten zählen steuerlich zu den privaten Lebenshaltungskosten, diese werden im Wege der Einkommensteuer von den geltend gemachten Arbeitstagen abgezogen. Auch wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber einen gemeinsamen Urlaubsort terminlich auswählen, wird man sich nicht allein auf Dienstgespräche beschränken. Sondern sich auch private Geschichten erzählen. Dabei werden keine bösen Worte über den Chef fallen, weil seine Mitarbeiter immer noch Spaß an der Arbeit haben.

Dieser Spaß ist mittlerweile einem Herr Frank Walter Steinmeier vergangen, dabei macht seine Kabinettskollegin Ulla Schmidt ungern mit. Denn sie kann nur von der Bundeskanzlerin Rückendeckung erhalten. Somit auch mit ihren Dienstwagen schalten und walten. Ohne auf die Nutzung generell zu achten. Die gemeinsam eine Gesundheitsreform zu Lasten der Patienten erarbeitet haben. Patienten zunächst zehn Euro Praxisgebühr bezahlen. Ohne diese würde sie keine niedergelassener Hausarzt trotzt vorhandener Krankenversicherungskarte sie auf Kosten der Krankenkasse behandeln. Wobei auch noch ansehnliche Rezeptgebühren beim Apotheker anfallen. Und so ist die Gesundheit ein hohes Gut, doch gerade bei Krankheit, wäscht die Wut.

Dabei habe Schmidt und Steinmeier nicht nur Pech am Stiefel, denn ihre Wahlkampfthemen , lieber auf gesunden Beinen stehen, als in sieben Meilen Stiefeln aufzugeben, ist für viele wahlberechtigte Menschen, ein Buch mit sieben Siegeln.

Was die Leute hören wollen, dass sie mehr Geld für die privat gestiegenen Lebenshaltungskosten bekommen. Politiker in Krisen mehr Dienstbeflissen, und weniger Gerissen. Was viele Bürger derzeit vermissen.

Gruß

Lothar Assmann