Unfallhilfe auf der Bahnstrecke Braunschweig-Hannover-Rinteln

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Wo fange ich denn bloß an:
Gestern abend (03.09.2012) wollten unsere Tochter und ich mal schnell mit der Bahn nach Hannover fahren. Ich hatte das Bestreben bald möglichst, wieder nach Vöhrum (nach Hause) zurück zu kommen.

Da mir ja nichts ohne mein E-Mobil möglich ist, machte der freundliche Zugführer die Überfahrbrücke im Radfahrerabteil bereit, so daß ich in den Zug einrollen konnte. Dieses Abteil ist mit der Lock verbundenen.

Zwischen der Karl-Wiechern-Allee und Kleefeld wurden gerade die nächsten Zug-Verbindungen von Hannover HBH und die Ausstiegsseite durchgesagt.

Dort hinein hörten wir alle ein furchtbartes Geräusch unter uns. Es ließ unsere Füße hellhörig werden und das Schlimmst, was wir denken konnten, durch unsere Köpfe schießen. Schnell kam der Zug zum Stehen. Einen Monent lang war absolute Stille.

WIE AUCH IMMER, DORT WAR EIN MENSCH UM'S LEBEN GEKOMMEN.

Dann war aus der Führerkabine ein aufgeregtes, aber sachliches Telefonieren und Berichten hörbar.
Nach kurzer Zeit kam eine Durchsage für die Zuginsassen: Der Zug stehe wegen eines Unfalles mit Personenschaden auf unbestimmte Zeit auf dieser Strecke fest. Es wurde um Geduld gebeten bis der Transport zur Weiterreise mit Bussen usw geregelt sei.
Trotz allem gab es Menschen die mit ihrer Fragerei, ans Zugpersonal, die ganze Organisation störten. Dann kam das Schlimmste. Männer drängten sich vor, um mit ihren Handy's Foto's vom Ort des Geschehens zu machen. Es war uns ein Bedürfnis sie dabei zu stören und sie zu maßregeln!

Ich staunte dann: ruck zuck waren Polizei, Feuerwehr, ein Seelsorger, ein Arzt und die unterschiedlichsten DB-Kräfte (auch ein Leichenbestatter) im Schotter des (4-spurigen) Gleisbettes das beidseit's mit Schallschutzwände begrenzt war. Die Fahrgäste wurden im Zug nach hinten gebeten, konnten dort aus und umsteigen. Wie sie weiterreisten kann ich nicht sagen, aber sie wurden (etwa 200 Personen) nach Hann. zum HBF gebracht.
Sicher ist das morgen aus der regionalen Presse zu erfahren.

Ich selbst konnte diesen Weg, in Zug, leider nicht passieren und mußte mit meiner Tochter im Radabteil verbleiben. Wir warteten dort ab wie man mit mir umgehen wolle. Wir waren beide nicht im Zeitdruck oder panisch. Das gaben wir bei mehrfachen Befragungen den Hilfskräften auch zu verstehen. Sie ermittelten aber was ich könne oder nicht könne, um dann zu wissen wie sie mit mir umgehen wollten.

Ich wurde mit einem Tragestuhl, von den Feuerwehrleuten, von Hand zu Hand aus dem Zug gehoben, über das nächste Gleis und die Schotterböschung herunter getragen. Dann gingen die armen Einsatzkräfte noch ca. 200m mit mir zu einen Notausgang in der Schutzwand.

Dort angekommen stand ein Rettungswagen der Malteser, mit Hebebühne, für mich bereit um mich, mit meinem Mobil, nach Hause zu bringen. Leider konnte ich in diesen Wagen nicht hinein. Die Radhöhe des E-Mobils genügte nicht um über die (mit dem Wagenboden verankerte) Befestigungsvorrichtung eines Tragestuhles hinweg zu fahren. Erst mal war da große Ratlosigkeit. - Aber dann wurde kurzerhand bei der Rettungsleitstelle ein zweiter Wagen, von den Johannitern, angefordert der zweckmäßig für Rollstühle und Behindertenfahrte war. Es war sogar gerade solch ein Wagen, auch mit Hebebühne, in der med. Hochschule frei geworden.

So verbrache ich, zuammen mit einem sehr annehmen Rettungssanitäter die Fahrt nach Hause und wurde bis in die Haustür hinein begleitet.

Hier habe ich einmal gesehen wie die unterschiedlichste Hilfseinrichtungen, mit rutiniert, geschulten Kräften, nahtlos miteinander funktionieren.
Ich persönlich will aus meiner Situation heraus allen Hilfskräften (darunter einige junge Frauen) meinen großen Dank und eine noch größere Hochachtung für ihre (meist freiwillige) Arbeit aussprechen.

Bürgerreporter:in:

bärbel stephan aus Peine

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