Kürzlich gelesen in den Leinenachrichten: Krähen zerstören Blaue Säcke!

Das müssen unbedingt ordentliche deutsche Rabenkrähen sein. Wer sonst würde sich so anständig in die Reihe stellen? Immerhin scheint der Inhalt des Blauen Sackes von erheblichem Interesse zu sein. Wer weiss, was in den darin enthaltenen Nachrichten (Leimensnachrichten?) zu lesen war.
  • Das müssen unbedingt ordentliche deutsche Rabenkrähen sein. Wer sonst würde sich so anständig in die Reihe stellen? Immerhin scheint der Inhalt des Blauen Sackes von erheblichem Interesse zu sein. Wer weiss, was in den darin enthaltenen Nachrichten (Leimensnachrichten?) zu lesen war.
  • hochgeladen von Wilhelm J. Luchtmannsheinrich

Mal ein sogenannter Leserbrief:

Also das ist mal wieder ein schöner Artikel. Immerhin muß der aha zugestanden sein, dass sie eine glänzend funktionierende PR-Abteilung hat. In schöner Regelmäßigkeit wird "eine neue Sau" durchs Dorf getrieben, die allerdings immer den selben Namen hat: Abschaffung der Sackabfuhr und flächendeckende Einführung der Tonnenabfuhr.

Der aufmerksame Beobachter der aha-PR-Bemühungen wird sich erinnern, dass vor längerer Zeit eine der ersten Sauen, welche durchs Dorf getrieben wurden, hieß: Der Personalrat sorgt sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter, die täglich die schweren Säcke stemmen müssen und sich dabei, wie gesagt, die Gesundheit ruinieren. Man hatte damals konstatiert, dass 30-Liter-Säcke viel zu schwer seien. Klarer Fall, wenn man Volumen mit Gewicht verwechselt! Dass man mit 30-Liter-Säcken das Gewicht=Volumen nur erreicht, wenn man z.B. 30 Liter Wasser einfüllt, wurde als Einsicht vermutlich nur hinter geschlossenen Türen eingestanden. Kurz darauf jedoch wurde das Volumen der normalen Gelben Säcke auf 50 Liter - man höre und staune - erhöht. Wie das wohl der ach so besorgte Personalrat kommentiert hat, bleibt das Geheimnis der aha-PR-Abteilung.

Etwas später kam als nächste Sau die schlaue Idee, das Ungleichgewicht der Müllgebühren zwischen Tonnenabfuhr und Sackabfuhr zu thematisieren. Dumm nur, dass sich alsbald Bewohner der Tonnenabfuhrzone beklagten, dass sie trotz Müllvermeidung die Tonne mit dem größeren Volumen bedienen sollten und dafür selbstverständlich auch entsprechend höhere Gebühren zu zahlen hätten. "Ist schließlich überall so", kommentierte achselzuckend die aha. Bald darauf hieß die vermeintlich neue Sau "Doppelinvestition durch verschiedene Abfuhrsysteme", Personalaufstockung eingeschlosssen. Dazu fällt selbst mir nichts mehr ein...

Ein neuer PR-Feldzug musste gestartet werden! Völlig überraschend gab sich ein sozialdemokratischer Bürgermeister einer Nachbargemeinde dafür her, in "seinem" Bereich die "versuchsweise" Einführung der sog. O-Tonne zu genehmigen. Ob der dafür das Mandat seiner Wähler hat, ist fraglich. Zumindest hat die letzte Kommunalwahl in jener Gemeinde im Ergebnis dazu geführt, dass es zu einem Minderheitenvotum bezogen auf die Wahlbeteiligung kam (unter 50 Prozent der wahlberechtigten Bürger gingen zur Wahl). Vielleicht fanden die Bürger die neue Sau doch nicht so attraktiv? Und vielleicht überlegen sich die Bürgermeister der Nachbargemeinden doch noch einmal den schönen Vorschlag der aha mit der O-Tonne.

Vor kurzem endlich gab es mal wieder eine neue Sau durchs Dorf zu treiben: Der Hersteller der sog. Blauen Säcke (für Tonnenabfuhrzonenbewohner: da kommt das Altpapier rein, dass die aha aus reiner Menchenfreundlichkeit kostenlos !!! entsorgt) hatte unverschämterweise die Preise für die Säcke erhöht, was die aha komplett überrascht hat. Im Gegensatz nämlich zur PR-Abteilung scheinen einige andere Abteilungen gelegentlich zu schlafen. Da hat man natürlich schnellstens Abhilfe geschaffen; allerdings nicht ohne den dezenten Hinweis auf die nunmehr weiter steigenden Kosten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Erst vor wenigen Tagen - man muß den Einfallsreichtum der aha-PR-Abteilung stets neidlos bewundern! - wurde eine wirklich sehr niedliche neue Sau durchs Dorf getrieben: Böse, sehr böse Rabenkrähen (man kennt das ja: Die sind schon immer für alles mögliche Unheil verantwortlich gemacht worden!), wie gesagt, böse böse Rabenkrähen haben, das Foto beweist es, sich ordentlich in der Reihe angestellt, um einen, man höre und staune, Blauen Sack zu zerstören und, vermutlich, das darin enthaltene Papier/Pappe/etc. aufzufressen. Tja, wer hätte das gedacht? Krähen fressen Papier! Vielleicht wollten die für ihre große Neugierde bekannten Vögel aber auch nur in Erfahrung bringen, was für eine neue Sau die aha demnächst wieder durchs Dorf treiben wird. Man weiß es nicht; der Artikel gab darüber keinen Aufschluss.

Man kann gespannt sein, wie die nächste Sau heißt, die die PR-Abteilung der aha durchs Dorf treiben wird. Fest steht jedenfalls: Die Tonne als solche ist nur das Vehikel, mit dem sich am leichtesten die verbrauchsunabhängige !!! Entsorgungsgebühr durchsetzen lässt (Steigt der Ölpreis - steigt der Benzinpreis. Fällt der Ölpreis - steigt der Benzinpreis), die Logik ist bestechend. Im Interesse von Müllvermeidung und Resourcenschonung ist sie allerdings eher kontraproduktiv.
Generell kann man fragen, ob basisinfrastrukturelle Aufgaben einer modernen Gesellschaft überhaupt wirtschaftlich sein müssen oder ob sie, wie z.B. die Müllentsorgung, nicht schlicht zu den Pflichtaufgaben gehören, die in öffentlicher Trägerschaft geleistet werden müssen. Wie eben Bildung, Sicherheit, Krankenversorgung etc. auch. Ganz am Ende stünde sonst vielleicht die Frage, wozu wir überhaupt einen Staat brauchen, wenn ohnehin alles privatwirtschaftlich gelöst werden kann. (Wie das z.B. dann mit der Müllabfuhr funktioniert, kann man sehr schön in Italien studieren).

Beste Grüße aus der Sackabfuhrzone von
Wilhelm J. Luchtmannsheinrich, Pattensen,

der sich schon darüber amüsiert, in welche Schublade er nach diesem schönen Beitrag gestopft wird. Solange es keine irgendwie geartete Entsorgungstonne oder Sack ist, will er sich nicht beklagen.

Bürgerreporter:in:

Wilhelm J. Luchtmannsheinrich aus Pattensen

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