Müller - heute ein ehrbarer Beruf und der häufigste deutsche Nachname

Mein Opa väterlicherseits kurz vor dem zweiten Weltkrieg - leider habe ich ihn nicht kennenlernen dürfen.
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  • Mein Opa väterlicherseits kurz vor dem zweiten Weltkrieg - leider habe ich ihn nicht kennenlernen dürfen.
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Als Müller wird der Handwerksberuf bezeichnet, dem die Herstellung von Mehl oder Gewürzen, Pflanzenöl oder auch Futtermitteln obliegt.
Daneben nennt man den Besitzer oder Betreiber einer Mühle Müller, auch wenn diese Mühle heute kein klassisches Müllerhandwerk mehr betreibt.

Zugleich ist Müller auch der häufigste Familienname des deutschen Sprachraumes. (Allein bei myheimat sind am heutigen Tage über 300 Personen mit diesem Nachnamen angemeldet)

Die neue offizielle Berufsbezeichnung in Deutschland lautet: Müller/Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft (das Ganze gibt es natürlich auch noch in "weiblich")
Der Beruf sollte fortan nur noch "Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft" heißen. Der ehemalige Wirtschaftsminister Michael Glos, selbst Müllermeister wie mein Vater, verhinderte dies und bestand darauf, dass die alte Bezeichnung "Müller" voran gestellt wird. Man kann von Michael Glos halten, was man möchte - das war in meinen Augen mal ein guter Vorschlag!

In der industrialisierten Welt haben nur wenige der traditionsreichen alten Handwerksberufe überlebt. Der Müller gehört dazu, denn er hat es verstanden, sich die Errungenschaften moderner Technik zunutze zu machen.

Unter den ca. 1.000 verbliebenen Mühlen in Deutschland verarbeiten ca. 350 Mühlen mehr als 500 t Getreide im Jahr. Darunter sind einige Betriebe, die mehr als 1.500 t Tagesleistung verarbeiten - wie z. B. die "Kampffmeyer Mühlen GmbH Werk Wesermühlen Hameln"

Für Nostalgie (der Müller mit Zipfelmütze und Mehlsack über der Schulter bzw. mit Packesel) ist da kein Platz mehr. Heute kommt der Müller mit einem Silofahrzeug und bläst das Mehl mit Druckluft in die Bäcker-Silos.

Noch im Mittelalter galt das Müllergewerbe als anrüchig und zählte zu den unehrlichen Berufen.
Zum Glück ist der Beruf erhalten geblieben, diese Ansicht jedoch nicht - so dass ich mich deswegen meines Großvaters und meines Vaters nicht schämen muss ;-)

Mein Opa väterlicherseits kurz vor dem zweiten Weltkrieg - leider habe ich ihn nicht kennenlernen dürfen.
Mein Vater als Müllergeselle Anfang der 50er Jahre
Bürgerreporter:in:

Kirsten Steuer aus Pattensen

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