Die "Motorrad-Koffer" sind verschwunden und zwei Lämmer geboren

Stolze Mamaziege Hanni
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Mindestens seit Ostern sah ich jeden Tag mehrmals nach, ob sich bei Ziege Hanni etwas verändert hätte, ob wohl die Lämmer bald kommen würden.
Hanni wurde immer dicker und breiter. Zuerst sah es aus, als hätte sie Fahrrad-Satteltaschen verschluckt, etwas später sah es schon eher nach Motorrad-Koffern aus (danke für diesen passenden Begriff, Deti ;-D). Jedenfalls wurde sie immer dicker und es passierte einfach gar nichts.
Ich fühlte nicht mehr so oft nach, ob es im Bauch strampelte und sah auch sonst nicht mehr so genau hin. "Wenn ich nicht mehr so darauf achte, sind die Lämmer plötzlich einfach da" sagte ich.
So war es heute dann auch. Ich schälte und kochte Spargel etc. und ging in den Stall - eigentlich wollte ich in den Garten/auf die Baustelle - um mit meinem Mann die Zeiten für das Essen etc. abzusprechen.
Immer, wenn ich gerade im Stall bin, sehe ich auch um die Ecke, ob es allen Ziegen gut geht, genug Heu und Wasser vorrätig ist.
Nichts ahnend sah ich auch diesmal "um die Ecke" - huch, was liegt denn da??????? *ratter-ratter-ratter* - mein Gehirn versuchte, das Gesehene in eine logische Erklärung umzuwandeln ...
Da war mein Mann nun unzählige Male mit der schuttbeladenen Schubkarre vom Garten durch den Stall zum Bauschutt-Container gegangen und hat einfach gar nichts bemerkt???
Wie auch immer, da war Hanni (eigentlich die Ziege mit den Motorrad-Koffern im Bauch) und zwei kleine dunkle Zieglein, die unmöglich Leo und Nicki sein konnten - das Gehirn ist manchmal wirklich etwas träge, wenn es nicht glaubt, was die Augen sehen!
Da waren "einfach so" gegen 18.00 Uhr zwei Bocklämmer geboren. Ein großes Lamm, dass ausgiebig von der Mutter abgeleckt und betütelt wurde und ein kleineres Lamm, dass noch patschnass sofort nach der Milchbar suchte.
Nachdem endlich beide Böckchen - auch der Größere - es mit Hilfe irgendwie geschafft haben, Milch zu nuckeln, waren Mama und die beiden Kleinen sehr müde.
Eine Weile blieb ich noch dabei, kürzte und desinfizierte die Nagelschnüre mit Jodlösung und half ein bisschen beim Fell-Trocknen.
Hanni leckte fürsorglich auch mich mit ab, da ich nach ihren Lämmern duftete.
Keine der anderen Ziegen - nicht einmal die kleine Nicki - durften in die Nähe der Lämmer kommen, dann drohte Hanni böse mit den Hörnern und stieß auch, wenn es nötig war.
Warum ich mich mitten unter sie setzen und die Kleinen sogar auf den Schoß nehmen durfte, weiß ich nicht. Es war jedenfalls ein schönes Kompliment und eine große Ehre für mich. Gut, dass die Ziegen, die zu den Fluchttieren gehören, so ein großes Vertrauen in uns Menschen haben können.

Bürgerreporter:in:

Kirsten Steuer aus Pattensen

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