Leben in einem Camp bei Jebel Dhana (Abu Dhabi)

Campaufbau in Jebel Dhana
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Bei einer 3D Transition Zone Messung, eine dreidimensionale übergreifenden Messung über Wasser, Küstenzone und Land, Wüste und Salzsee hatten wir vom Schiff an Land gewechselt. Dafür sind wir dann in ein Camp gezogen.
So ein technischer Campingplatz bietet natürlich andere Voraussetzungen als ein Schiff. Man hatte wieder festen Boden unter den Füßen und konnte mit dem Geländewagen ohne zu ertrinken herumfahren. Ein anderer großer Vorteil waren die Einzelkabinen für Stabsmitglieder und der Bartrailer. Abends konnte man auch einmal zu dem nächstgelegenen internationalen Hotel fahren, wo gelegentlich eine Bauchtanzshow einer international bekannten Tänzerin aus dem Libanon zu sehen war.

Sheikh Sayed, der Herrscher der Emirate hatte dort auch den Kronprinzen von Katar empfangen.

Da waren allerdings für alle das Hotel und die Umgebung für Tage gesperrt. Ein Holländischer Kollege, der den Sheikh aus einiger Entfernung fotografieren wollte, wurde die Kamera aus der Hand geschlagen. Solche Treffen finden immer unter höchster Geheimhaltung statt. In den „Gulf News“ waren zwar Bilder davon zu sehen, es wurde aber nicht beschrieben wo das Treffen stattfand.

Unsere Trailer (Wohnwagen) stammten zum größten Teil aus dem Emsland. (Ela-Trailer) Die hatten den größten Vor- und auch Nachteil, dass sie die gleiche Bereifung und Reifengröße wie die Unimogs haben. Vorteil, fehlt ein Unimog Reifen, dann kann man den vom Trailer nehmen. Nachteil, die Trailer waren aufgebockt und nicht mehr beweglich. Neue Reifen zu bekommen kann schon einmal drei Monate dauern. Die türkischen Nachbauten hatten komischerweise dieselben Reifen, waren natürlich ca. 30 % Billiger zu bekommen, hielten aber nicht so lange, womit sich deutsche Qualität letztendlich wieder ausgezahlt hatte.
Der Kampf mit den Kaufleuten und Einkäufern ist wohl überall gleich. Beispiel: Sicherungshaken. Statt 2,50$ für gute Sicherungshaken auszugeben, an denen 20tausend US$ Messinstrumente hängen, wurde für 1.80 US$ eingekauft und einige Stationen gingen verloren.
Deswegen wurden bei uns auch einige Controller erst einmal in den Trupp geschickt, um zu sehen was hier abgeht.

Generell wird sich in den Trupps geduzt. In Englisch ist das mit dem YOU sowieso nicht das Problem.

Für viele war ich einfach Mr. Karl oder Karl Al Many ( Karl der Deutsche). Bei anderen benutzte man auch vielfach die Nationalität als Name ohne die Person abwerten zu wollen. Ein Morsri ist ein Ägypter, ein Chebab ein Junge oder junger Arbeiter. Die Flip Flops waren die Philippinen, und über my Paki-friend hatte sich niemand aufgeregt. Der Holländer wurde selbstverständlich als Cloggy angesprochen und Hank trug natürlich auch während der Dienstzeit seine Clogs. Limeys, Paddys und Kiwies gab es auch noch. Sunniten und Schiiten vertrugen sich bei uns. Religiöse Eiferer, auch auf Seiten der Christen aus dem Libanon, wurden für die nächste Tour nicht wieder bestellt, um den Frieden in der Arbeiterschaft zu erhalten.

Alles verbindend war der Sport.

Da sind besonders Volleyball und Fußball zu nennen. Selbst Kricket und Rugby habe ich gespielt. Auf Formel 1 Rennen wurde gewettet. Schumacher oder Couldthard. Schumi wurde Weltmeister.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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