Atomlobby und Weltgesundheitsorganisation spielen Atomrisiken herunter

6. Juni 2011
18:00 Uhr
Schönbornstraße/Leipziger Straße, 63179 Obertshausen
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Bei der 11. und vorläufig letzten Mahnwache des überparteilichen Bündnisses gegen Atomkraft in Obertshausen sprach die Dietzenbacher Ärztin Dr. Dörte Siedentopf vom „Freundekreis Kostjukovitschi“. Sie hat die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl dramatisch betroffene Region Kostjukovitschi in Weissrussland mehrfach besucht und unterstützt die Opfer des radioaktiven Fall-outs dort.

In Fukushima gab es nach der Reaktorkatastrophe vom 11. März 2011 eine dreifache Kernschmelze, das haben die Betreiberfirma und die japanische Regierung jetzt zugeben müssen. Doch die Folgen sind allein aufgrund des größeren atomaren Inventars weitaus gravierender als vor 25 Jahren in Tschernobyl. „Fukushima wütet in den Genen der Zellen“, so Dr. Siedentopf. Ähnlich wie in Tschernobyl vertuschen Betreiber und Regierung die biologischen Folgen. Es wurden zwar Menschen aus der unmittelbaren Nähe der Atomanlagen evakuiert, aber lange und bei weitem nicht schnell genug. Im Übrigen verharmlosen die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Internationale Atomenergiekommission den Grad der atomaren Schädigung für Mensch und Umwelt. Schon der Normalbetrieb von kerntechnischen Anlage schädigt Schwangere und Kleinkinder. Ganz gleich, ob es sich um alte oder neue AKWs handele. Auch werden in der Nähe von AKWs nur halb so viele Mädchen wie Jungen geboren. Die Bundesregierung müsse darum alle 17 deutschen Atommeiler unwiderruflich abschalten. Heute sind noch neun am Netz. Wenn Deutschland als großes Industrieland mit gutem Beispiel vorangeht, dann ziehen auch die anderen Länder nach.

Das Bündnis gegen Atomkraft in Obertshausen will sich nach der Abschluss-Kundgebung am Montagabend weiter monatlich treffen. Angedacht ist eine monatliche Zusammenkunft am Fukushima-Tag (11. eines Monats). Treffpunkt und Ort werden noch bekannt gegeben.

Bürgerreporter:in:

Klaus-Uwe Gerhardt aus Obertshausen

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