Was hilft gegen juckende Mückenstiche?

Der Sommer ist die Jahreszeit der Stechmücken. Tag täglich gehen wir mit frischen Mückenstichen ins Bett und wachen mit noch mehr juckenden Einstichstellen auf. Was hilft gegen den Juckreiz oder wie beuge ich den Stichen vor?

Weingarten
Mücken werden vor allem in der
Dämmerung aktiv und verderben
laue Sommernächte. Bild: cb/pixelio.de
Wer beim Einschlafen in warmen Sommernächten ein schrilles Surren hört, geht entweder auf Mückenjagd im Schlafzimmer oder stellt sich auf den ein oder anderen juckenden Stich ein. Mücken rauben einem nicht nur den Schlaf, sondern mit dem Juckreiz, der von den Einstichstellen meist ausgeht, auch den Nerv. Die menschliche Haut ist aufgrund ihres Geruchs, ihrer Wärme und ihrer Feuchtigkeit ein attraktives Ziel für die blutsaugenden Insekten. Dabei sind es nur die weiblichen Mücken, die zustechen. Ihre männlichen Artgenossen sind Vegetarier. Die Weibchen brauchen das gesaugte Blut für die Entwicklung ihrer Eier. Der Mensch hilft mit seinem Blut also, für Mückennachwuchs zu sorgen.

Wie behandelt man Stiche, die eine allergische Reaktion auslösen?

Mücken zapfen nicht nur Blut an, sie spritzen auch Proteine in die Saugstelle um die Gerinnung des Bluts zu verlangsamen, damit sie problemlos saugen können. Auf diese Proteine reagiert der menschliche Körper mit der Ausschüttung von Histamin – es findet eine allergische Reaktion statt. Doch was lindert die Reaktion und damit den Juckreiz? Die Antwort muss nicht immer teuer sein und aus der Apotheke kommen. Dermatologin Ellen Meyer-Rogge aus Karlsruhe erklärt gegenüber der Badischen Zeitung, dass auch Hausmittel helfen können. Sogar Spucke enthalte viele Enzyme und mindere so die Entzüdungsreaktion. Auch eine aufgeschnittene Zwiebel, Zitronensaft oder Zahnpasta können helfen, müssen aber nicht. Egal für welches Hausmittel man sich entscheidet: Man sollte es unmittelbar nachdem man gestochen wurde auftragen.

Hilfe aus der Apotheke: Was taugen Salben und „Bite away“?

Wer Hausmitteln nicht vertraut und auf moderne Pharmakologie setzt, kann Salben mit Antihistaminika oder Kortison rezeptfrei kaufen. Helmut Schöfer vom Zentrum für Dermatologie der Universität Frankfurt am Main meint, dass beide Varianten wirken. Antihistaminikum wirkt dem durch das Histamin ausgelösten Juckreiz entgegen. Kortison wirke ebenfalls und sei in der geringen Menge und auf der kleinen Hautstelle sogar unbedenklich. Zum Stichheiler „Bite away“, der die Haut punktuell auf 53 Grad erhitzt, kann Schöfer aufgrund von fehlenden Studien nicht raten.

Kratzen macht alles nur schlimmer

Dann lieber Kühlen, denn es lenkt vom Juckreiz ab da die Kälte die Leitfähigkeit der Nerven hemmt. Und wer vom Juckreiz abgelenkt ist kratzt nicht. Auch wenn die Versuchung groß ist, sollte das (Auf-)Kratzen von Mückenstiche auf jeden Fall vermieden werden - es verschlimmert und verlängert den Juckreiz nur. Wenn Viren und Bakterien in den offenen Stich gelangen, entzündet sich die Hautstelle weiter.

Wie beuge ich Mückenstichen vor?

Stiftung Warentest hat 2011 herausgefunden, dass manche Insektenschutzmittel, die auf dem Markt angeboten werden, völlig wirkungslos sind oder nicht die versprochene Dauer vor Stichen schützen. Am wenigsten bewirken ätherische Öle. Am effektivsten sind Mittel wie der Testsieger Anti brumm forte, Care Plus und Nobite mit dem Wirkstoff DEET. Dieser reizt allerdings Augen und Schleimhäute und kann bei häufiger Anwendung Hautreizungen und Störungen des Nevernsystems auslösen. Mittel mit dem chemisch agressiven DEET sollten nur in den Tropen verwendet werden. Ähnlich wie DEET wirkt der mildere Wirkstoff Icaridin, der zum Beispiel in Autan, Azaron und Parazeet enthalten ist: der menschliche Körpergeruch wird über so genannte Repellent so verändert, dass Mücken den Menschen meiden und nicht zustechen. Auch wenn die Wirkung geringer ist als bei DEET-Produkten, sollte in der Heimat auf Icaridinhalige Produkte zurückgegriffen werden. Auch auf Biozidverdampfer, die Insektengift in der Raumluft verteilen, sollte aus gesundheitlichen Gründen verzichet werden. Ansonsten helfen in den eigenen vier Wänden Fliegengitter und Mosquitonetze. Wasseransammlungen sollten beseitigt werden. Technische Lösungen wie Ultraschallgeräte, so Stiftung Warentest, helfen kaum.

Was sind Ihre Tips und Tricks im Umgang mit den Plagegeistern? Schwören Sie auf Hausmittel oder doch lieber Mittelchen aus der Apotheke?

Bürgerreporter:in:

Christian Gruber aus Dortmund

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