"WhatsApp"-Messenger out? Das sind die sicheren Alternativen (Update)

„WhatsApp“ ist in ganz Deutschland eine der beliebtesten Apps. Gruppenchats, die Möglichkeit Bilder und Videos zu verschicken und der relativ geringe Preis machen die App zu einem Verkaufsschlager. Allerdings ist der Nachrichtendienst auch eine Datenkrake und schleust seine Daten über angezapfte US-Server. Besonders seit bekannt ist, dass der Dienst Teil des Facebook - Konzerns wird, fürchten die Nutzer um ihre Privatsphäre. Doch Mittlerweile gibt es einige Alternativen: "Threema", "Telegram Messenger" und "Wickr" bieten sichere Kommunikation.

Jeder Android Nutzer, der sich die beliebte Applikation „WhatsApp“ auf sein Telefon lädt, stutzt erstmal, wenn er die verschiedenen Berechtigungen sieht, die er den Entwicklern mit dem Download erteilt. Ein Experte erklärt dem Stern, was die praktische App so alles ausspioniert. Die Anwendung, die jetzt bald zu Facebook gehören wird, weiß zum Beispiel meistens wo sich der Nutzer befindet, kann auf seinen Kamera und somit auf seinen GPS – Standpunkt zugreifen und schneidet Nachrichtenverläufe und Gespräche mit, obwohl sie gar nicht aktiv verwendet wird. Außerdem ermöglichen es die Entwickler der App auch der NSA, die Daten abzuzapfen und zu speichern, denn sie leiten den Verkehr über Server in den USA. Trotz allem wollen nur die Wenigsten auf den Komfort, den der Dienst bietet, verzichten. Allerding kennen Viele nicht einmal die zahlreichen Alternativen. Für alle, die auf Datenschutz wert legen, gibt es jetzt einen neuen Anwendung aus der Schweiz: „Threema“ bietet nicht nur dieselben Möglichkeiten wie „Whatsapp“, sondern verschlüsselt die Kommunikation auch noch automatisch.

"Threema" ist das sichere "Whatsapp"

Doch was macht die App „Threema“ so viel besser, als das bekannte und bewährte „WhatsApp“? Und ist die Anwendung wirklich eine Alternative für alle, die sich der leidigen Datenkrake Facebook, wenigstens mobil, entziehen wollen? Mit Sicherheit, denn Threema bietet alle Möglichkeiten und Dienste, die auch der Vorgänger bietet und verschlüsselt jede Nachricht und jedes Gespräch zusätzlich mit einer „End-to-End“ Verschlüsselung. Dafür muss der Nutzer nur, bevor er die App in Betrieb nimmt, ein willkürliches Muster auf dem Bildschirm zeichnen. Die Bewegungen generieren einen privaten Schlüssel, mit dem nun alle Nachrichten verschlüsselt werden. Dieser bleibt auf dem Telefon gespeichert. Damit andere die Nachrichten lesen können, verschickt der Nutzer über "Threema" den sogenannten öffentlichen Schlüssel, aber nur an die Menschen, mit denen er auch kommunizieren möchte. So hat man die Chance, dass wirklich nur derjenige, für den die Nachrichten bestimmt sind, sie auch lesen kann. Außerdem sammelt auch das Programm selbst keine Daten des Telefons. Die Entwickler bieten ihren Käufern sogar die Möglichkeit, sich nur über Identifikations – Nummern zu finden. So muss der Nutzer der App nicht einmal seine Kontaktdaten frei geben, um loslegen zu können. Threema ist allerdings nicht ganz kostenlos zu haben. Die App kostet im Play Store momentan 1,60 €, ein vernünftiger Betrag, den wohl jeder in den Schutz seiner Privatsphäre investiere könnte.

Der "Telegram Messenger" ist absolut kostenlos

Doch natürlich ist das neue Projekt aus der Schweiz nicht die einzige sicher Alternative, die es für „WhatsApp“ gibt. Der "Telegram Messenger" wäre eine gute Möglichkeit für alle, die ihre Gespräche und Nachrichten absolut privat halten wollen. Außerdem verzichtet der Dienst darauf die Nachrichten auf irgendeinem Server zu speichern. Die gesendeten Elemente zerstören sich nach einer bestimmten Zeit selbst, wenn der Nutzer das wünscht, und hinterlassen somit keine Spuren. Außerdem ist die Kommunikation über den Messenger natürlich stark verschlüsselt. Man könnte natürlich vermuten, dass die schon paranoid wirkenden Features Auswirkungen auf die Performance des Dienstes haben könnten, doch dem ist nicht so. Die Anwendung erlaubt es sogar, Chats mit bis zu 200 Freunden zu eröffnen und Videos und Fotos bis zu einem GB zu teilen. Außerdem verschickt der Dienst die Nachrichten angeblich extrem schnell und der User kann von den verschiedensten Geräten auf seine Daten zugreifen. Das beste am "Telegram Messenger": Er ist absolut kostenlos.

"Wickr" verwendet militärische Verschlüsselungs-Standards

Weniger benutzerfreundlich, aber genauso sicher und seriös wirkt der Dienst „Wickr.“ Die Gründer des Dienstes sind davon überzeugt, dass private und freie Kommunikation extrem wichtig für unsere Gesellschaft ist. Die Kontrolle über versendete Nachrichten soll nicht mehr beim Empfänger oder gar bei der jeweiligen App liegen, sondern alleine beim Versender. Deshalb verwendet die Software Verschlüsselungscodes mit militärischem Standard und erlaubt es, jede Nachricht und jedes verschickte Bild oder Video ohne jede Spur zu vernichten. Die Gespräche und Nachrichten, die über „Wickr" verschickt werden sind absolut privat und nur der Empfänger kann auf sie zugreifen. Die Anwendung hat einige bekannte Unterstützer. Sowohl die „New York Times“, als auch das „Forbes“ – Magazin oder „The Economist“ unterstützen das Projekt.

Stiftung Warentest meldet sich zu Wort (Update)

Mittlerweile hat sich auch die Stiftung Warentest mit den vielen Alternativen für WhatsApp beschäftigt. Allerdings ist der Test, den die Stiftung vor Kurzem online veröffentlichte alles andere als umfassend und vollständig. Zwar ist es verständlich, dass die Organisation auf der Suche nach „Alternativen“ zum weit verbreiteten Messenger nicht auf Google Hangouts oder Skype eingeht, ein derartiger Wechsel wäre ein Sprung vom Regen in die Traufe, allerdings hätte ein Satz gereicht, um die Programme zu disqualifizieren. Im Test kommt die App Threema am besten weg, allerdings ist das in der Konkurrenz nicht wirklich verwunderlich. Gegen Datenkraken wie Line, den BlackBerryMessenger und WhatsApp ist die Anwendung so oder so ein großer Fortschritt.

Telegram mit dem Zertifikat "kritisch" - gerechtfertigt?

Auch der Telegram Messenger hat es in den Warentest geschafft. Das Open – Source Programm kommt allerdings nicht gut weg. Das Zertifikat „kritisch“ wird für den Datenschutz erteilt, nur weil das Programm Kontaktdaten ausliest, um dem Nutzer die Verbindung zu seinen Bekannten, zu erleichtern. Sonst liest das Programm keinerlei persönliche Daten aus und sollte deshalb nicht mal ansatzweise auf dieselbe Stufe wie WhatsApp gestellt werden. Des Weiteren sind zwar nicht alle Konversationen über den Messenger automatisch End – to – End verschlüsselt, allerdings bieten die Entwickler trotzdem jedem der Konversationen und Gespräche auslesen kann 200.000 Dollar. Deshalb ist der Messenger nicht nur eine echte Alternative zu WhatsApp, sondern auch ein kostenloses Konkurrenzprodukt zu Threema. Im Test der Stiftung wird das allerdings kaum deutlich.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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