Stratos Livestream: Das Video von Baumgartners Helmkamera in HD-Qualität - Parodien im Internet

Um ca. 20:15 Uhr hatte ihn die Erde wohlbehalten wieder. Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner hat als erster Mensch ohne technische Hilfsmittel die Schallmauer durchbrochen. Gestern um 17:29 Uhr konnte Baumgartner mit seinem Ballon endlich abheben, nachdem beim ursprüchlich unter der Woche geplanten Versuch ungünstige Winde den Start verhindert hatten. Der Rekordversuch wurde live im Internet, auf Servus TV und auf n-tv übertragen.

Mission erfolgreich. Um 20:07 Uhr sprang der 43-jährige Österreicher am Sonntag von seiner Kapsel ab, mit der er zuvor über zwei Stunden lang an einem Heliumballon in die Stratosphäre aufgestiegen war. Der Ballon erreichte dabei eine Höhe von mehr als 39 Kilometern. Beim anschließenden freien Fall wurde Baumgartner von der Erdanziehung bis auf 1,24-fache Schallgeschwindigkeit (1.349 km/h) beschleunigt - Weltrekord. Es war außerdem der Fallschirmsprung mit dem bislang höchsten Absprungpunkt: 39.045 Meter. Gleichzeitig stellt diese Marke den Rekord für den höchsten bemannten Ballonflug dar. Zudem hat der Österreicher die Marke für den (räumlich) längsten freien Fall aufgestellt (36.500 Meter). In Sekunden gemessen hat er allerdings nur den zweitlängten freien Fall absolviert. Diesen Rekord ließ er - vielleicht absichtlich - seinem Mentor Joe Kittinger. Baumgartner fiel 4:19 Minuten lang, zum Rekord von Kittinger fehlten ihm 17 Sekunden. Um ca. 20:15 Uhr konnte Baumgartner seine Füße wieder auf die Erde setzen. Offizielle Mitteilungen gibt es auf dem Twitter-Account oder der Facebook-Seite von „Red Bull Stratos“ zu lesen. Baumgartner selbst äußert sich ebenfalls über Facebook.

Traumquoten für übertragende TV-Sender und YouTube

Den übertragenden Sendern bescherte Baumgartners Sprung Sensations-Quoten, wie der Branchendienst dwdl.de berichtet. Millionen Zuschauer verfolgten das Ereignis gebannt vor dem Fernseher. In Deutschland übertrug neben Servus TV der Nachrichtensender n-tv live. Den Sprung selbst sahen dort fast sieben Millionen Zuschauer, was beim Gesamtpublikum einem Marktanteil von 19,4 Prozent entsprach. Servus TV, der Red Bull eigene Sender aus Österreich, stand dem Projekt von Haus aus nahe und lieferte eine fast zehnstündige Berichterstattung von höchster Qualität. In Deutschland waren in der Spitze 770.000 Zuschauer dabei. Weitere Zuschauer haben das Ereignis im Internet verfolgt. Neben Servus TV, das zeitweise über 154.000 Zuschauer gleichzeitig im Live-Stream zählte, hat auch YouTube das Ereignis live gestreamt und damit weltweit über acht Millionen Zuschauer gleichzeitig erreicht.

Der Sprung aus Baumgartners Sicht

Seit Sonntag gibt es auf YouTube auch ein Video, auf dem der spektakuläre Rekord mit Lego-Männchen nachgestellt wird. Vom Ballon über die Kapsel bis hin zu Helmkamera und Siegesgeste ist alles dabei. Nicht die einzige Kuriosität, die es im Internet zu sehen gibt.

Warum das Projekt für Sponsor Red Bull schon nach dem abgebrochenen Versuch am vergangenen Dienstag ein voller Erfolg war, worum es bei der Mission ging und welche Risiken der Sprung barg, erfahren Sie ab hier.

Projekt „Stratos“ schon jetzt ein Erfolg für Red Bull

Trotz des noch unvollendeten Stratosphären-Sprungs ist Projekt „Stratos“ für Sponsor Red Bull bereits ein riesiger Erfolg. Die Werbewirkung, die das Projekt dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller einbringt, ist schon jetzt unbezahlbar: Millionen Menschen schauen sich stundenlang Übertragungen im Fernsehen und im Internet an, die Zeitungen sind voll und in sozialen Netzwerken verzeichnet das Thema Rekordquoten. Die Aktion ist seit Tagen in aller Munde und wann immer es um Baumgartner geht, ist das Logo von Red Bull zu sehen. Der Werbewert des Projekts dürfte schon jetzt die Kosten von geschätzten 50 Millionen Euro um ein Vielfaches überstiegen haben. Auch dem von Red Bull finanzierten Sender Servus TV kommt das Spektakel zugute. Die „erfolglose“ Übertragung der Mission „Red Bull Stratos“ am Dienstag hat dem von Red Bull finanzierten Sender Servus TV einen neuen Quoten-Rekord beschert. Auch am Sonntag genießt das „Stratos“-Projekt dort absolute Priorität: Wer das Spiel der deutschen Eishockey-Liga DEL sehen will, das Servus TV eigentlich übertragen wollte, muss auf das Internetangebot des Senders zurückgreifen.

Die Mission

Mit einem Heliumballon steigt Felix Baumgartner von Roswell, New Mexico (USA), in die Stratosphäre auf, um dann rund drei Stunden später in 36 bis 38 Kilometern Höhe aus seiner Kapsel zu steigen und sich im freien Fall in die Tiefe zu stürzen. Zuschauer aus aller Welt können live dabei sein, denn Sponsor Red Bull, der das Projekt „Stratos“ unterstützt, übertragt den gefährlichsten Sprung der Geschichte per Livestream ins Internet. „Red Bull“-Sender Servus TV, der auch in Deutschland zu empfangen ist, überträgt ebenfalls. Fünf Weltrekorde will Baumgartner, der sich fünf Jahre auf dieses Ereignis vorbereitet hat, mit seinem Sprung aufstellen: die höchste bemannte Ballonfahrt, den längsten freien Fall, den höchsten freien Fall, die größte im freien Fall erreichte Geschwindigkeit und die höchste Absprungshöhe. Allerdings könnte schon der kleinste Fehler tödlich sein.

Tödliche Gefahren - Blackout und Redout

Die größte Gefahr bei diesem Sprung besteht darin, dass es zum sogenannten Flachtrudeln, dem „flat spin“, kommt. Der Körper rotiert dabei in einer Spiralbewegung nach unten, wodurch sich das Blut im Kopf und in den Beinen sammelt. Dabei droht eine Ohnmacht, da das Gehirn unterversorgt wird. Gleichzeitig besteht die Gefahr eines sogenannten „Redouts“. Der Druck auf die Blutgefäße im Kopf nimmt dann so stark zu, dass im Extremfall Blutgefäße einreißen und lebensbedrohliche Blutungen verursachen.

Bürgerreporter:in:

Franziska Müller aus Hamburg

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