Komödie: Fisch zu viert mit Judy Winter

5. März 2011
20:00 Uhr
Aula Gymnasium, 31535 Neustadt
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Der Theater- und Konzertkreis Neustadt veranstaltet das Theaterstück "Fisch zu viert" aufgeführt von der Komödie Am Kurfürstendamm.

FISCH ZU VIERT
von Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer
Regie: Carl-Hermann Risse, Ausstattung: Anna Cumin
mit Achim Wolff, Judy Winter, Rita Feldmeier und Walfriede Schmitt

„Ich kann dir das Geld nämlich nicht geben, Rudolf. (...) Du weißt doch, es ist in den Papieren der Brauerei angelegt. Und mit Bier, (...), wird es schwer. (...) Ich kann an das Geld nicht heran. (...) Ich müsste erst sterben, Rudolf“, muss Diener Rudolf erfahren, als er die drei Heckendorf-Schwestern Charlotte, Cäcilie und Clementine darum bittet, ihm vorzeitig sein Erbe auszuzahlen. Fast 30 Jahre war er den Schwestern zu Diensten. Mit jeder von ihnen hat er zärtliche Stunden verbracht, ohne dass die jeweils anderen etwas davon ahnten. Jede der drei Brauerei-Erbinnen hat ihm versprochen, ihn in ihrem Testament zu berücksichtigen. Als Rudolf bemerkt, dass er von den Schwestern nichts erwarten kann, hat das unangenehme Folgen für alle Beteiligten.
„Fisch zu viert“ entstand ursprünglich als Hörspiel, kam 1970 als Film heraus und wurde im selben Jahr als Theaterstück in Dresden uraufgeführt.

Die Darsteller
Achim Wolff
... spielt den Diener Rudolf Mossdenger, der die Launen der drei Schwestern seit 30 Jahren geduldig erträgt.
Wolff hat eine Ader für die leichte Muse. Die brachte ihn 1983 nach Theaterstationen in Quedlinburg, Greifswald und Brandenburg, zurück nach Berlin: ans „Ei“, damals eine sehr beliebte Boulevardbühne im Friedrichstadtpalast. Nach dem Mauerfall spielte er an zahlreichen Bühnen wie dem theater 89, dem Renaissance Theater, an Theater am Kurfürstendamm und Komödie, der Komödie Winterhuder Fährhaus, der Komödie Dresden, dem Hans OttoTheater Potsdam und der Komödie am Max II in München.
Im Friedrichstadtpalast war er der Baron Münchhausen.
Er drehte mit Darstellern wie Günter Pfitzmann, Harald Juhnke und Uwe Bohm. Serienfans kennen ihn als Rudi Reschke aus „Salto Postale“ und „Salto Kommunale“ mit Wolfgang Stumph. Auch in Serien wie „Schwester Stefanie“, „Der letzte Zeuge“ sowie „In aller Freundschaft“ war er dabei. Zuletzt sah man ihn als Opa Gerd in Kurt Krömers Show „Bei Krömers“. 2008 stand er am Kurfürstendamm als Philipp Klapproth in „Pension Schöller“ auf der Bühne. Eine Rolle, die er bereits über 700 Mal gespielt hat und bei der das Publikum immer noch am Boden liegt vor Lachen.

Die drei Schwestern
Judy Winter
... spielt die älteste der drei Schwestern, Charlotte, eine knallharte Geschäftsfrau.
Bereits als Siebzehnjährige wurde Judy Winter in Ulm für die Rolle der Jessica im „Kaufmann von Venedig“ von Peter Zadek engagiert. Als dieser 1962 mit Kurt Hübner nach Bremen ging, war sie dabei. Dort spielte sie u. a. in Zadeks legendärer Inszenierung von Wedekinds „Frühlings Erwachen“ und stand mit Schauspielern wie Bruno Ganz und Vadim Glowna auf der Bühne. Damals bekam sie auch erste Filmangebote. Da ihre Begabung auch im Singen lag, sah man sie bald in Musicals: als Eliza in „My fair Lady“, in der Titelrolle von „Hello, Dolly“ und unter der Regie von Helmut Baumann als Velma Kelly in „Chicago“ am Thalia Theater in Hamburg sowie am Theater an der Wien.
Anfang der 70er Jahre stand sie für die Simmel-Verfilmungen „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ und „Liebe ist nur ein Wort“ vor der Kamera. Es folgten unzählige Fernsehrollen: Sie spielte Episodenhauptrollen in Serien-Klassikern wie „Derrick“ und „Der Kommissar“ und „Wolffs Revier“. Auch für Wolfgang Petersens Kult-„Tatort“ „Reifezeugnis“ stand sie vor der Kamera.
Seit Mitte der achtziger Jahre war sie häufig am Renaissance-Theater Berlin engagiert. Hier hatte sie mit „Marlene“ einen ihrer größten Bühnenerfolge und die Kritiker titelten „Marlene lebt und heißt jetzt Judy Winter.“ Für ihre darstellerische Leistung in „Marlene“ bekam sie zahlreiche Auszeichnungen: 1998 wurde das Stück „Aufführung des Jahres“, ein Jahr später erhielt sie dafür den Publikumspreis „Goldener Vorhang“. Schon 1977 wurde sie mit der Goldenen Kamera geehrt. 2003 bekam sie wiederum den Goldenen Vorhang. Diesmal für „Acht Frauen“. 2001 wurde ihr für ihr Engagement für die Aidshilfe das Bundesverdienstkreuz verliehen.
In der Komödie am Kurfürstendamm steht sie zum zweiten Mal auf der Bühne. 2006 gastierte sie hier bereits mit „Schöne Überraschung“, einem Stück ihres Adoptivsohns Francis C. Winter.

Rita Feldmeier
... verkörpert die verspielt romantische Clementine Heckendorf.
Feldmeier ist seit über 30 Jahren am Potsdamer Hans Otto Theater engagiert. Ihr Rollenspektrum reicht von Elisabeth in Schillers „Don Carlos“ über Arsinoé in Molières „Der Menschenfeind“, Mrs. Peachum in „Die Dreigroschenoper“ bis hin zur Großtante in Feridun Zaimoglus „Leyla“ und der Anna Politkowskaja in „Putin hat Geburtstag“.
Mit ihren musikalischen Soloprogrammen „Heute abend Lola Blau“ und „Marlene“ hatte sie gr0ßen Erfolg.
Der Förderkreis des Hans Otto Theaters verlieh ihr den „Potsdamer Theaterpreis 2002“ für ihre außerordentlichen künstlerischen Leistungen.
Trotz ihres festen Theaterengagements steht Feldmeier auch immer wieder vor der Kamera. Sie arbeitete mit Regisseuren wie Markus Imboden, Herrmann Zschoche und Vadim Glowna. Mit Vanessa Jopp drehte sie „Vergiss Amerika“.

Walfriede Schmitt
... steht als Cäcilie Heckendorf auf der Bühne. Sie ist die mittlere der drei Schwestern, eine verwöhnte Naschkatze.
„Ich gehe ein sehr persönliches Verhältnis mit meinen Rollen ein und führe sie von innen“, verriet die Schauspielerin vor einiger Zeit in einem ddp-Interview. Schmitt wuchs in einer Theaterfamilie auf, spielte in Parchim, Halle, Meiningen und am Deutschen Theater Berlin. Über 20 Jahre gehörte sie zum Ensemble der Berliner Volksbühne. In den 70er Jahren arbeitete sie dort unter Benno Besson und spielte u. a. in Inszenierungen von Karge/Langhoff, Heiner Müller und Fritz Marquardt.
Parallel zu ihrem Theaterengagement stand sie auch immer wieder vor der Kamera und drehte Filme wie „Bahnwärter Thiel“ und „Coming Out“. Für ihre Darstellung einer Richterin in „Die Beunruhigung“ erhielt sie den Kunstpreis der DDR für die beste Nebenrolle.
In Bodo Fürneisens Psychodrama „Scheusal“ spielte sie eine von vier miteinander verfeindeten Schwestern und wurde dafür gemeinsam mit ihren Kolleginnen mit dem Goldenen Gong ausgezeichnet.
Zehn Jahre lang – von 1994 bis 2004 – verkörperte sie die Oberschwester Klara in der TV-Serie „Für alle Fälle Stefanie“ und erreichte damit Kultstatus. Fernsehzuschauer kennen sie auch aus erfolgreichen Krimiserien wie „Polizeiruf 110“, „Tatort“ und „Der letzte Zeuge“. In der SAT1-Serie „Plötzlich Papa – Einspruch abgelehnt“ spielte sie wieder einmal eine Richterin.
Für ihr politisches Engagement wurde Walfriede Schmitt 2003 mit dem Berliner Frauenpreis für ihren Einsatz gegen Krieg und Gewalt geehrt.

Die Autoren
Wolfgang Kohlhaase
„´Sommer vorm Balkon´, ´Solo Sunny´und ´Berlin – Ecke Schönhauser´ sind die bekanntesten Filme, denen die Drehbücher eines der wichtigsten deutschen Filmautoren zugrunde liegen. Wolfgang Kohlhaase, geboren 1931 in Berlin, schreibt seit über einem halben Jahrhundert Geschichten für Film und Fernsehen. Die meisten entstanden in der DDR. Kohlhaase hat insgesamt über 30 Filme realisiert, unter anderem mit Regisseuren wie Gerhard Klein, Konrad Wolf und Andreas Dresen. Der Impuls für Kohlhaases Filmgeschichten: Sie erzählen von den Menschen, die auch im Publikum sitzen, vom Berliner Alltag und dem Lebensgefühl in der Stadt. Liebevoll und realitätsnah schildert Kohlhaase, wie sich Menschen durchs Leben schlagen – kurz: Kohlhaases Geschichten handeln vom Durchkommen“, kündigte der Fernsehsender Phoenix vor kurzem eine Dokumentation über Wolfgang Kohlhaase an.
Neben seinen Filmarbeiten hat Wolfgang Kohlhaase Hörspiele, Erzählungen und Theaterstücke geschrieben.
Für sein Werk wurde der Autor vielfach ausgezeichnet, u. a. mehrmals mit dem „Nationalpreis der DDR“, mit dem „Prix Italia“, dem „Helmut Käutner-Preis“ und dem „Ernst Lubitsch-Preis“. Zuletzt erhielt „Sommer vorm Balkon“ auf dem Internationalen Film Festival in San Sebastián den „Preis der Jury“ für das beste Drehbuch. 2007 wurde Kohlhaase mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Rita Zimmer
1968 schrieb sie gemeinsam mit Wolfgang Kohlhaase ihr – ursprünglich als Hörspiel verfasstes – Theaterstück „Fisch zu viert“, das zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Komödien gehört. In der Folgezeit schrieb sie eine Reihe erfolgreicher Hörspiele, darunter „Stärker als der Tod“. Ihr größter Erfolg gelang der Autorin mit ihrem Hörspiel „Der schöne Hubert“, das in der DDR, in Polen, Ungarn, Jugoslawien, in der CSSR und England gesendet wurde.

Eintrittskarten sind erhältlich im Besucherbüro Marktstr. 34, 31535 Neustadt, Telefon 0503261799 in der Buchhandlung Biermann oder im Internet: www.tkk.neustadt.de
Fotograf:Thomas Grünholz

Bürgerreporter:in:

Theater u. Konzertkreis Neustadt aus Neustadt am Rübenberge

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