D..aten B..abylon

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Nach den ausgiebigen letzten Berichten über die Ausspähungen bei der DB musste ich einfach mal ein paar Zeilen loswerden.
Hierbei wurde ich in einer gemeinsamen Kooperation,
wie man unschwer sehen kann,
von Hartmut Stümpfel unterstützt,
dem ich recht herzlich dafür danke.
Alle OP-Namen sowie die Zahlen sind nicht frei erfunden.

Modernes Daten – Screening oder
Schnüffeleien von Babylon bis Eichhörnchen

Ein leicht abgedunkeltes Büro in einem Glasstahlkomplex, mitten in einer Hauptstadt eines föderalistischen demokratischen Staates.

Drei Männer sitzen auf knisterfreien Ledersesseln, vor ihnen auf dem Tisch einige Papiere.
Kaffeetassen, die noch unberührt sind.
Eine kleine Schale Gebäck.
Dazu ein Aschenbecher aus Bronzeguss (zum erschlagen jedweder Person geeignet), der bereits zur Hälfte mit abgerauchten Filterzigaretten aus feinstem Virginiatabak gefüllt ist.

Ein weiterer Mann stapft mit wuchtigen Schritten vom Fenstersims bis zur Vordertür (hinter der sich natürlich eine Sekretärin vermuten lässt) hin und her, mit den Armen rudernd
und seinen Artgenossen (welch ein Wort) Folgendes verlautbart:

„Welcher Mistkerl kann das nur gewesen sein? Am Liebsten würde ich dem aufs Gleis springen und ihm zeigen wo die Weiche ist.
Bin ich hier nur von Blödmännern und Deppen umgeben? Das Ganze hat doch jahrelang gut funktioniert. Und mit einem Mal so was.
Da springt mir der Dampf aus dem Kessel, die wollen mich echt ruinieren.“

Der smarte Typ, Endvierziger, gelbe Kravatte auf blauem Hemd, rechts aus der Tischgruppe steht auf und mit beschwörender Mimik im Unterarm legt er los.
„Nein, bestimmt nicht, ich denke, ich spreche für alle Anwesenden, wir stehen geschlossen hinter Ihnen.
Wir werden das Loch schon finden, ich habe Herrn Dr. Lausch schon darauf angesetzt.“

„Gut, gut. Das ist bestimmt wieder so ein Taschenspielertrick der Opposition gewesen. Dabei war es doch so perfekt abgelaufen. Operation Babylon voller Erfolg. Herr Dr. Schummele, sie haben doch die Zahlen….“

Ein glatzköpfiger leicht untersetzter, bebrillter Mann in einem leicht zu engem Armanianzug stutzt auf und ergreift das Wort.
„Das stimmt. Es wurden 204000 Datensätze von rund 173000 Mitarbeitern mit rund 80000 Lieferantendaten verglichen. Wir hatten sage und schreibe 300 Treffer.“

Der dritte am Tisch, ein großer schlaksiger mit Bürstenhaarschnitt (einem General der NATO ähnlich) wirft ein: „Nicht nur Operation Babylon, auch OP Büroklammer und OP Bienenstock, haben durchaus ihre Präsens gehabt. Die OP Eichhörnchen weist ähnliches auf. Bei der großen Aktion vor zwei Jahren haben wir ja 157 Fälle von Übereinstimmung gehabt.“

„Ja, ja…..ich kenne den Abschlussbericht. Meine Herren, das Getane ist getan, wir müssen nach vorne blicken.
Jede Strecke hat auch mal eine Kurve,
unsere muss wieder nach oben gehen.
Ich schlage Folgendes vor:
Wir eröffnen die neue Operation Straußenkopf.
Mit der Strategie werden wir dem zuständigen Minister erklären, dass es unsere Aufgabe war, zu verhindern dass wir nach China verkauft werden.
Des Weiteren entlassen wir zwei oder drei Abteilungsleiter vom Marketing,
am Ende des Zuges muss stehen,
der kompletten Belegschaft bleiben die Arbeitsplätze erhalten.“

„Vortrefflich, es lebe die Operation Straußenkopf.“
Der smarte Typ lächelt ein wenig, und gießt schon mal den Kaffee für alle ein.

Bürgerreporter:in:

chris gunga aus Neustadt am Rübenberge

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