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Leinehochwasser in Neustadt: Alles halb so schlimm

  • Blick vom Wohngebiet Silbernkamp in Neustadt a. Rbge. in die Leineaue.
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Was das Fernsehen so zu berichten weiß

Gestern und auch heute noch überraschten uns die Hauptnachrichten des Fernsehens mit Bildern von reißenden Fluten in Neustadt am Rübenberge. Sicher gibt es einige wenige gesperrte Straßenübergänge in Dörfern des Neustädter Stadtgebietes, doch die Stadt selbst war und ist nicht gefährdet. Es hat in den vergangenen Jahren schon schlimmer ausgesehen!

Von meinem Haus in der Stadt sind es nur 100 m bis zur Leineaue. Als ich am Sonnabend früh nachsehen ging, standen auf den Auewiesen nur einige wenige Pfützen und die großen Heuballen, die man in weißem Kunststoff verpackt hatte lagen noch gleichmäßig verteilt im Gelände. Gestern gegen Abend sollte dann der Scheitelpunkt des vom Harz kommenden Wassers Neustadt passieren. Deshalb sah es heute Morgen schon anders aus. Die Heuballen waren vom heran strömenden Wasser versetzt und in eine Ecke zusammengedrückt worden. Aber die Aue war noch immer nicht ganz überflutet. Nun gegen Abend hat sich der Pegel sogar wieder gesenkt. Die beigegebenen Aufnahmen von ca. 18 Uhr belegen dies.

Auf einem der Bilder sieht man ein 3 m hohes Holzgestell. Es zeigt die Höhe des Dammes an, den man entlang der Leine bauen will. Dadurch soll die Aue dann überhaupt nicht mehr überschwemmt werden. Ein sehr unpassender Plan! Denn die Aue soll eigentlich die Wassermassen des Hochwassers aufnehmen. Mit einem Damm stehen diese Flächen nicht mehr zur Verfügung, der Pegel der Leine wird bei Hochwasser deutlich steigen und der Fluss wird seine Fließgeschwindigkeit erhöhen. Gleichzeitig werden die ansteigenden Fluten in einen Teile der Innenstadt gedrückt werden, denn die lässt sich durch einen Damm nicht abschotten.

Wenn "Experten" schon beginnen in jahrhundertealte natürliche Gegebenheiten einzugreifen...  

  • Blick vom Wohngebiet Silbernkamp in Neustadt a. Rbge. in die Leineaue.
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  • Zusammen getriebene, auf Grund gelaufene Heuballen. Rechts von der Mitte das 3 m hohe Holzgestell, dass die Höhe des geplanten Damms darstellen soll.
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  • Zu groß für die Schwäne. Sie trauen sich nicht in die Nähe.
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  • Blick in Richtung des eigentlichen Leine-Verlaufs im Hintergrund, parallel zur B 6. Entlang der Busch- und Baumreihe in der Mitte ist ein 3 m hoher Damm geplant.
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  • Einige Heuballen hat es in eine andere Richtung verschlagen.
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25 Kommentare

In der Naturwissenschaft gilt der experimentelle Nachweis dann als erbracht, wenn er sich unter gleichen Bedingungen mit gleichem Ergebnis wiederholen lässt. Nun lässt sich sicher mit dem Wetter nicht experimentieren und so ist ein streng wissenschaftlicher Nachweis auf diesem Wege nicht möglich. Folglich stellt man auf der Grundlage von Beobachtungen eine Theorie auf, die aber bisher nur bis zu dem Stadium "es wird wohl so sein" getragen hat.

Neben den von Dir genannten Skeptikern, Jost, gibt es natürlich auch andere, beispielsweise den allen Fernsehzuschauern früherer Jahre bekannten Meteorologen/Physiker Dr. Wolfgang Thüne, einst Deutscher Wetterdienst, später hochrangiger Ministerialbeamter. In und außerhalb Deutschlands gibt es natürlich noch weitere Fachleute, denen die bisherigen Annahmen zur Klimaentwicklung nicht hinreichen. Das weißt Du als Physiker natürlich auch, Jost.

Peter, ich glaube, da stimmen wir überein: Experimente mit unserer Erde "unter gleichen Bedingungen" kann man kaum machen und sollte es auch nicht tun; wir haben keinen Planeten B. :-)
Otto Wöhrbach hat vor kurzem im Tagesspiegel geschrieben:
'...Die Spuren dieser abwechselnd kalten und warmen Klimaphasen sind gespeichert in den Eispanzern der Polarregionen, die sich Schicht um Schicht abgelagert haben. Die kilometerlangen Eisstangen, welche die Forscher aus den Eisschilden Grönlands und der Antarktis herausgebohrt haben, sind Klimatagebücher, aus denen man den Verlauf des Klimas während der vergangenen 800 000 Jahre herauslesen kann.
Das überraschende Ergebnis: Diese Klimawechsel folgten einem regelmäßigen Rhythmus. Rund 80 000 Jahre lang war es jeweils sehr kalt gewesen, danach 20 000 Jahre lang deutlich wärmer, danach wieder 80 000 Jahre lang kalt – und so weiter. Schon um 1920 herum hatte der serbische Wissenschaftler Milutin Milancovic den mutmaßlichen Mechanismus dieser regelmäßigen Klimaschwankungen beschrieben. Sie folgten regelmäßigen Änderungen der Form der Bahn der Erde um die Sonne und der Lage der Erdachse. Und dadurch pendelte das Klima während der vergangenen Jahrhunderttausende regelmäßig hin und her zwischen langen Kaltzeiten und kürzeren Warmzeiten. Die bisher letzte dieser Warmzeiten begann vor 12 000 Jahren. Die Erwärmung um durchschnittlich sechs bis acht Grad bedeutete aber keinesfalls, wie vielfach behauptet, „das Ende der Eiszeit“. Denn die Polarregionen blieben weiterhin stets von Eis und Schnee bedeckt. Wir leben also nach wie vor in einer Eiszeit, wenn auch seit 12 000 Jahren in einer ihrer milden Phasen....'
http://www.tagesspiegel.de/wissen/rhythmen-des-kli...

Das Klima unterliegt und unterlag schon immer einer gewissen Regelhaftigkeit, die in ihrer Abfolge so richtig, wenn auch grob, beschrieben wird. Wir sollten aber daran denken, dass es auch innerhalb der längeren Kälte- und der kürzeren Wärmphasen graduelle Schwankungen gibt. Wir erleben es gerade jetzt wieder: Das Eis an der nördlichen Polkappe schmilzt teilweise ab, sodass es im Sommer möglich geworden ist, mit entsprechend gebauten Schiffen die Nordwestpassage um Kanada und Alaska zu nutzen. Andererseits beginnt aber das Grönlandeis gerade wieder aufzuwachsen. Wir können deshalb nach wie vor über den Fortgang der Entwicklung nur spekulieren, Jost.

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