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Wirtschaftswunder zur Kaiserzeit






Ein neues Buch über die Einbecker Fahrradproduktion und das Versand-Geschäft von August Stukenbrok

 

Das Fahrradfahren ist wieder "in" und so kommt eine umfangreiche Neuerscheinung über die Zeit als nach der Draisine auch das Hochrad vom noch heute gebräuchlichen Niederrad abgelöst wurde, gerade recht.

Auf 254 Seiten schildern Wolfgang Kampa und Werner Zänker aus der Bierstadt Einbeck die Geschichte des führenden Fahrradwerkes im Deutschen Kaiserreich anhand von Originaldokumenten, Bildern und verbindenden Texten. Dies Werk produzierte und verkaufte in seiner Blütezeit Tausende von Fahrrädern  -  später auch motorisierte  -  "von der Maas bis an die Memel" und vom Alpenrand bis an den Belt und darüber hinaus in Europa. 

Der Fabrikant August Stukenbrok (1867-1930) hatte sich vom Lehrling in einem Gemischtwarengeschäft mit Fleiß, Ideen und Eigeninitiative zum Unternehmer hochgearbeitet. Ein Teil seines Erfolges lag auch darin begründet, dass er seine Produkte mit der Zeit per eigenem Katalog über den Versandhandel vertrieb  -  ähnlich wie später Neckermann und Otto. Die Stadt Einbeck hatte ihm und seinem ASTE-Werk (August Stukenbrok, Einbeck) nicht nur als Arbeitgeber viel zu verdanken. Der Kaiser belohnte den unternehmerischen Erfolg durch die Verleihung eines Ordens und durch den Ehrentitel Kommerzienrat, der nur an führende Wirtschaftspersönlichkeiten vergeben wurde.

Die Firma ASTE gibt es nicht mehr. August Stukenbroks Tochter Hertha konnte sie nach dem Tod des Vaters nicht mehr halten. Was geblieben ist, ist die Erinnerung alteingesessener Einbecker an einen wichtigen Arbeitgeber ihrer Stadt und an die Zeiten als Einbeck das Zentrum der deutschen Fahrradproduktion war. Geblieben ist auch August Stukenbroks hochherrschaftliche Fabrikanten-Villa, in der heute die städtische Musikschule residiert. In ihr fand auch die Vorstellung des neu erschienenen Buches statt.

Ein sehr empfehlenswertes Werk  -  nicht nur für Radfahrfans und Geschichtsinteressierte.

Bibliografische Angabe:

Kampa, Wolfgang und Werner Zänker. August Stukenbrok: Wirtschaftswunder der wilhelminischen Zeit. Oldenburg: Isensee, 2019 (ISBN 978-3-7308-1543-4)

Die Innenaufnahmen aus der Villa Stukenbrok danke ich der freundlichen Bereitstellung durch die Einbeckerin WR.

 

  • Buchtitel (eigener Scan)
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  • Kommerzienrat August Stukenbrok (Scan von der Buchrückseite)
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  • Die Fabrikanten-Villa heute als Musikschule (Foto: WR)
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  • Detail der Villa/Musikschule (Foto: WR)
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  • Treppenhaus in der Villa (Foto: WR)
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  • Glaskuppel über dem Treppenhaus - eine der dargestellten Jahreszeiten (Foto: WR)
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12 Kommentare

Und nicht nur Fahrräder, die einen sehr zukunftsfähigen Beitrag zur Mobilität leisten...
In Einbeck gibt es seit ca. 3 Jahren auch einen sog. PS-Speicher, d. i. ein Museum der Oldtimer usw. - lohnt einen Besuch!

Wilhelm, ich war auch erstaunt, aber um so mehr beindruckt von diesem für mich Neuen...

"...Wirtschaftswunder zur Kaiserzeit..."
Klingt logisch. Um 1900 fing der Kaiser an seine Armeen mit Fahrrädern für die neu ins Leben gerufenen Radfahrerkompanien auszustatten. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Firma auch etliche Fahrräder an das Militär geliefert hat.

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