Die Feuerwehr Suttorf im Wandel der Zeit von 1934 - 1984

Bei den Eimerfestspielen, von links Willi Kahle, Günter Höhne, Horst Gähle, Helmmut Völker-Brand
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Die Feuerwehr Suttorf im Wandel der Zeit

Die freiwillige Feuerwehr Suttorf wurde am 9. Oktober 1934 in Anwesenheit des Kreisfeuerwehrführers Fischhöfer gegründet. Zum Führer wurde der Bauer Heinrich Hahn, zum Stellvertreter Heinrich Block gewählt. Es traten an diesem Tage 30 Mitglieder bei.
Zu einer straff geführten, jederzeit einsatzbereiten Gemeinschaft von Dorfbewohnern entwickelte sich die Freiwillige Feuerwehr Suttorf bald nach ihrer Gründung. Vorher hatte es eine Pflichtwehr gegeben, in der jeder Suttorfer im Alter von 16 bis 60 Jahren im Ernstfall Löschdienst leisten musste.

Da die Dörfer nur zaghaft die neuen Wehren gründeten fand vom 19.9.1934 ab an eine Feuerschutzwoche bei der freiwilligen Feuerwehr Neustadt statt. Hier wurden eine Woche lang zahlreiche Übungen durchgeführt und in den Dörfern Feuerschutzhefte verteilt.
Die Ausrüstung bestand aus Schirmmützen, blauem Uniformrock, die vom Dorfschneider Gustav Kahle per Hand angefertigt wurden, Hose, Schmalgurt und Schulterriemen.
Durch viele Übungen kam die Wehr ziemlich schnell zu einem guten Ausbildungsstand und wenn es mal dazu kam, dass auch einmal nicht alle zu einer Übung am Spritzenhaus, was übrigens heute noch als Bushaltestellte „Mitte“ existiert, erschienen, dann sagte Willi Seegers meist: „ Lat üsch man na Völker gon, ik gewe ne Flasche Schluck uut!“

Während des Krieges demontierte der Dorfschmied Heinrich Block die alte Handdruckspritze und die erste Motorpumpe wurde angeschafft.

Die Löschwasserversorgung der Freiwilligen Feuerwehr Suttorf im Jahre 1953 war sehr schlecht. Von der Leine her musste über eine lange Strecke Wasser durch Schläuche gepumpt werden. Kleine Hilfen waren der Notbrunnen „Auf dem Or“ und eine Zisterne im Dorf. Löschwasserbrunnen, wie in anderen Orten, konnten nicht angelegt werden, da eine mächtige Tonschicht im Weg war und selbst sehr tiefe Bohrungen keine Erfolge brachten. Im Ernstfall musste die Wehr sich auf die Nachbarschaftshilfe verlassen.

Die Suttorfer Wehr nahm auch damals an Kreiswettkämpfen teil. Eine der Aufgaben bestand darin, Eimer von einer Barriere zu spritzen, somit nannte man die Wettkämpfe im Volksmunde auch „Eimerfestspiele“. Als einmal ein Schlauch geplatzt war, warfen sich gleich 3 Männer auf die Bruchstelle.

Aber auch zu kleinen und größeren Einsätzen musste die Feuerwehr ausrücken. Als 1969 der Schweinestall von Meyer brannte kamen viele Nutztiere ums Leben. Werner Thielking hatte damals die Aufgabe einen angebundenen Bullen zu kühlen und duschte zwischendurch auch noch den damaligen Stadtbrandmeister. Auch in das Neustädter Moor wurden die Suttorfer oft gerufen. Das eine Jahr versank Egon Meyer im Moor, weil er einen Graben übersah, und war bis zum Kopfe weg. Als die anderen kamen schrie einer. „Guck mal da läuft ein Igel!“, doch bei näherem hinsehen erkannte Erhard Krause das es sein Kamerad Egon war, der mit seinem Bundeswehrhaarschnitt gerade noch so zu erkennen war. Zu der Zeit gab es auch noch eine Kantine im Moor. Der damalige Wirt vergrub seine Schweine um sie vor den Flammen zu retten. Allerdings überlebten sie das auch nicht. Auch sein Weinvorrat soll bei diesem Einsatz in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Manch einer sagt, dass er nur zum Schutz getrunken wurde. Schließlich sollte der Wein ja nicht verbrennen.

Als 1965 ein Feuerwehrfahrzeug angeschafft worden war, reichte das Spritzenhaus bei Döpkes Kohlenschuppen nicht mehr aus, doch bis 1972 musste noch gewartet werden um ein neues Gerätehaus mit Abstellbox, Aufenthaltsraum, Duschen usw. beziehen zu können.

Nach der Gebietsreform 1974 wurde der Gemeindebrandmeister Wilhelm Wesemann senior zum Ortsbrandmeister und Ehrenbeamter der Stadt.

1974 wurde dann das erste Jubiläumsfest gefeiert. 1977 wurde die Jugendfeuerwehr, der 24 Jungen, im Alter von 12 bis 16 Jahren beitraten gegründet.

Seit 1974 änderte sich viel in der Feuerwehr des Dorfes. Die Fahrzeuge wurden mit Funk ausgestattet, die Sirenen wurden von Ronnenberg aus in Betrieb gesetzt, die Wehren teilte man in Schwer- und Stützpunktfeuerwehren ein, die Teilnahme an Lehrgängen wurde Pflicht und der Dienst wesentlich umfangreicher.

1983 lebten von den Gründern noch: Fritz Benne Sen., Heinrich Bertram Sen., Ludwig Grams und Werner Thielking Sen.

1984 wurde dann unter dem Motto „Gott zur Ehre – dem Nächsten zur Wehr“ das 50-jährige Bestehen gefeiert.

Ortsbrandmeister waren:

1934 - 1943 Heinrich Hahn sen.
1943 - 1955 Heinrich Block
1955 - 1960 Fritz Benne
1960 - 1974 Wilhelm Wesemann
1974 - 1995 Werner thielking
1995 - 1999 Wilhelm Wesemann jun.
1999 - 2005 Christoph Stolle
2005 - Heiko Degering

Bürgerreporter:in:

Thimo Grube aus Neustadt am Rübenberge

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