Der letzte Weihnachtsbaum - 5. Teil - Der Polizist und sein Vater - Weihnachtsgeschichte

23. Dezember 2021
Marienplatz, 80331 München
In Kalender speichern
23. Dezember 2011
23. Dezember 2012
23. Dezember 2013
23. Dezember 2014
23. Dezember 2015
23. Dezember 2016
23. Dezember 2017
23. Dezember 2018
23. Dezember 2019
23. Dezember 2020
23. Dezember 2021

In Kalender speichern

Der Polizist - App-Art Brushes 20117449-Polizist-Brushes-(c)BrigitteObermaier vom 29.10.2011 - Aus der Weihnachtsgeschichte - Der Letzte Weihnachtsbaum - 5. Teil
3Bilder
  • Der Polizist - App-Art Brushes 20117449-Polizist-Brushes-(c)BrigitteObermaier vom 29.10.2011 - Aus der Weihnachtsgeschichte - Der Letzte Weihnachtsbaum - 5. Teil
  • hochgeladen von Brigitte Obermaier

Der letzte Weihnachtsbaum - 5..Teil > Der Polizist und sein Vater
Eine besondere Weihnachtsgeschichte -
© Brigitte Obermaier, München, 2001-12-21
1.Teil Einleitung
2.Teil > Der Student und die Fichte
3.Teil > Der kleine Junge und der Tannenbaum
4.Teil > Die alte Frau und die Weihnachtskrippe
5. Teil > Der Polizist und sein Vater
6. Teil > Das offene Ende

/

Der Polizist und sein Vater
Drei Personen haben uns ihre Weihnachtsgeschichte erzählt: Der Student, das Kind und die alte Frau. Die Menschenmenge stand still beieinander. Jeder wollte den Baum sprechen hören.
Was nun? Da sagte das Kind laut: „Die Bäume fragen wer ihn hören kann!“

Die Leute schüttelten den Kopf.

Da sagte ein dicker Mann:

„Wer ist dran? Ich will noch eine Geschichte hören.“

Die Bäume konnte er nämlich nicht hören, denn sein Herz gehörte nicht der Liebe. Er wurde von der Geschäftswelt festgenagelt. Keine Zeit für Sentimentalitäten!

Und warum er eigentlich hier stand wusste er selbst nicht.

Irgendetwas hielt in fest. Er lebte allein. Er hatte sich von seiner Familie losgesagt. Er war der Meinung, er brauche niemanden, der ihm auf den Keks ginge. Allmählich wurde er nach hinten gedrängt, und so sah er nicht, wie eine Frau zu der Menschenmenge gelangte. Sie blickte sich kurz um und wollte weitergehen, da hörte sie, wie ein Baum sprach:

„Hallo, Sie da!“

Sie ging weiter.

„So bleiben Sie doch stehen! Ja, Sie da.“

Sie drehte sich um und sagte:

„Wer spricht da?“

Sie sah sich im Kreise um und blieb vor den restlichen zwei liegenden Bäumen stehen.

„Schau nicht so ungläubig herunter, wir sind Bäume und wir sprechen zu dir.“ - Die Frau sah die Bäume fassungslos an und sagte:

„Das soll wohl ein Scherz sein! Wir haben doch nicht April!“

Der Student trat hervor und sprach ganz bestimmt: „Sie haben richtig gehört, Sie sind gemeint.“

Die Oma sagte: „Ich habe gerade eine Weihnachtsgeschichte erzählt die ich selbst erlebt habe.“

Der Knirps kam herbei, zupfte die Frau am Ärmel und sagte:

„Ich habe auch den Baum sprechen gehört. Ich habe meine Weihnachtsgeschichte vom letzten Jahr erzählt, und da durfte ich mir diesen Baum aussuchen.“

Er zeigte ihr seinen Baum und sprach weiter:

„Jetzt sind noch zwei Bäume übrig, und nur wer ein gutes Herz hat, kann einen Baum sprechen hören. Und das sind Sie: Bitte erzählen Sie Ihre Weihnachtsgeschichte, die Sie letztes Jahr erlebt haben.“

Die junge Frau kam aber nicht dazu, denn ein Polizist wollte die Menschenansammlung zerstreuen. Streng nach Vorschrift! Das ist doch klar! Als der Polizist hörte, wie die Frau mit dem Weihnachtsbaum sprach und so alles miterlebte, vergaß er die Dienstvorschriften und sagte:

„Es ist bald Heilig Abend, und da wollen wir es nicht so genau nehmen!“

Und zum Studenten gewandt sagte er, so, dass es der Dicke auch hörte:

„Ich höre tatsächlich die Bäume sprechen. Ich glaube, die Menschen sind nicht schuld. Ich werde den Bäumen einen Strafzettel ausschreiben müssen, denn die sind schuld.“

Da sprach der Baum:

„Bevor Sie von Schuld sprechen müssen Sie wissen, dass wir unfreiwillig hier sind. Der Lastwagen-Fahrer hat uns heruntergeschmissen, damit er durch die Unterführung hindurch fahren konnte. Er ist einfach weitergefahren und hat uns hier liegen gelassen.“

„Gut!“ sprach der Polizist „Macht einen Vorschlag! Wie soll das Urteil lauten?“

/

Wieder war es der dicke Mann, der jetzt ganz hinten stand. Er sah nicht was sich vorne bei den Bäumen abspielte und rief ganz laut.

„Lauter ich will auch etwas von der Geschichte hören.“

Der Polizist gab sich geschlagen und erzählte:

„Ich bin alleinstehend und gehe immer pünktlich meiner Arbeit nach. Zu Weihnachten, an Ostern und an den anderen Feiertagen habe ich meistens Dienst. Was soll ich auch zu Hause? Keiner erwartet mich. Die weiteren Verwandten wohnen im hohen Norden und ich bin im tiefen Süden gelandet. Meine Mutter ist tot, und meinen Vater habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Er geht seine eigenen Wege. Mit den Kollegen komme ich klar. Nur mit dem Weihnachtsfest, da hapert’s.

Ich verstehe gar nicht, wieso der Weihnachtsbaum mich ausgesucht hat. Mein letztes Weihnachtsfest verbrachte ich in der Polizeikantine. Wir hatten Bereitschaftsdienst und spielten Karten, damit die Zeit verging. Die Kantinenfrau war bei der Familie zu Hause. Ein paar kleinere Weihnachtskugeln und eine Lichterkette hatte sie aufgehängt. Das war die ganze Weihnachtsdekoration!

Ich würde so gerne mal wieder ein schönes Weihnachtsfest erleben. Jetzt hat der Baum mich also ausgesucht, dabei habe ich gar keine Verwendung für ihn.

Der dicke Mann hatte sich durch die Menschenmenge vorgedrängt und stand vor dem Polizist. Er krächzte und da geschah das Unfassbare.

Der dicke Mann hörte den Baum zum Polizist sprechen: „Soviel ich weiß hast du in diesem Jahr frei. Du musst dein Weihnachtsfest nicht in der Kantine verbringen. Du suchst dir einen Baum aus und feierst mit deinem Vater zusammen ein wunderschönes Weihnachtsfest. Was sagst du dazu? Bist du einverstanden?“

/
Der Polizist sagte:

„Das wäre das schönste Weihnachtsfest seit langer Zeit. Nur hat die Sache einen kleinen Haken. Mein Vater ist irgendwo in Norddeutschland und ich in Bayern.“

Der Baum flüsterte, so dass es nur die beiden hören konnten, der Polizist und der dicke Mann wurden angesprochen:

„Sieh wer vor dir steht.“

Der dicke Mann ging auf den Polizist zu und der Polizist sah in die Augen seines Vaters. Die harte Schale zerbröckelte und das Herz des dicken Mannes kam zum Vorschein. Das sollte wirklich ein wunderschönes Fest werden. Sie fielen sich in die Arme und wussten nun, warum gleich mehrere Personen die Stimme hörten. Vater und Sohn brauchten nur einen Baum zusammen.

Wenn eine Kastanie aufspringt, sprengt es die Harte Schale
Sieh das Herz wurde von der harten Schale befreit

/

Jetzt ist sie da die Weihnachtsgeschichte

http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...

Der letzte Weihnachtsbaum
© Brigitte Obermaier, München, 2001-12-21

Der riesige Lastwagen wollte sich unbedingt unter die niedrige Brücke hindurch zwängen.

.... es kommt jeden Tag dazu passend eine Geschichte von mir
aufgeschrieben 2001 und nun veröffentliche ich diese

... dann lest mal weiter - was haben die Menschen erlebt?
... was habt IHR Menschen erlebt
... was kommt noch auf uns zu?

/

1. Teil > Einleitung
http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...
2. Teil > Der Student und die Fichte
http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...
3. Teil > Der kleine Junge und der Tannenbaum
http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...
4.Teil > Die alte Frau und die Weihnachtskrippe
http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...
5.Teil > Der Polizist und sein Vater
http://www.myheimat.de/muenchen/kultur/der-letzte-...
6. Teil > letzter Teil >
http://www.myheimat.de/muenchen/gedanken/der-letzt...

/

Bürgerreporter:in:

Brigitte Obermaier aus Ismaning

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.