Die Camera Obscura in Mülheim

Die Camera Obscura liegt in Mülheim. Als es die Landesgartenschau 1992 in der Ruhrgebietsstadt gab, wurde in der Kuppel des alten Broicher Wasserturms in die größte begehbare Camera Obscura der Welt umgebaut. Die Idee dazu lieferte Prof. Werner Nekes; sie wurde von der Firma Carl Zeiss aus Jena realisiert. "Das heute denkmalgeschützte Gebäude wurde 1904 erbaut und diente ursprünglich dem angrenzenden Eisenbahndepot zur Wasserversorgung," erfahre ich bei einem Besuch.

Auf vier Ebene bietet das Museum nach eigenen Angaben "eine lückenlose Dokumentation zur Vorgeschichte des Films aus der Sammlung `S´ des Wuppertalers KH. W. Stecklings." Schattenspiele, Faltperspektiven, Laternae Magicae, Guckkästen, Kaleidoskope, Zwirbelscheiben und Daumenkinos werden daher in der Ausstellung gezeigt. Die Exponate sind in 14 Themenstationen aufgeteilt.

"Der Begriff Camera Obscura kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt Dunkle Kammer. Durch eine kleine Öffnung in einem lichtdichten Raum gelangen Lichtstrahlen. Diese werden gebündelt und projizieren ein Bild auf der gegenüberliegenden Wand. Diese Abbildung ist seitenverkehrt und steht auf dem Kopf. Das optische Phänomen war bereits dem Philosophen Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus bekannt. Die Optik besteht aus einem kippbaren Spiegel und fokussierbaren Objektiv. Der Spiegel hat einen Durchmesser von 300 mm. Das Objektiv ist ein fokussierbares System mit einer Öffnung von 140 mm und einem Öffnungsverhältnis 1 : 65. Die beidseitige Schnittweite (Abstand Objektiv bis zum Projektionstisch) beträgt rund 9 Meter. Objekt- und Bildwinkel betragen jeweils 8°," berichtet das Museum.

Die Camera Obscura zeigt die Vorläufertechnik des heutigen Films anhand von ganz konkreten Beispielen. Es werden also historische Exponate gezeigt. Theoretisch liegt hier auch ein Mitmachmuseum vor. Wirklich überzeugend ist dieser Teil aber nicht. Die Geräte sind teilweise sehr niedrig angebracht (und daher eher kindergerecht), so daß sich Erwachsene bücken müssen und dementsprechend eine schlechte Sicht haben.

Die Technik ist auch nicht immer richtig justiert, so daß die Bildabfolge auch nicht immer flüssig und regelmäßig ist. Es sind oft Kleinigkeiten, die nicht gefallen. Was liebevoll angedacht ist, wirkt so wie Stückwerk.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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