Informierte Kunden als größte Gefahr für Versicherer
Kürzlich listete die Swiss Re in einem Report die 27 größten Risiken auf, die angeblich die Versicherungswirtschaft gefährden: von lang anhaltenden Stromausfällen, über Cyber-Attacken bis zu unvorhergesehenen Folgen der Nanotechnologie. Was offenbar aus Sicht der Versicherungsexperten keine Gefahr darstellt: der mündige in Finanzfragen geschulte Verbraucher. Entweder, weil ein solcher Kundentyp aus Sicht der Risikoforscher nur allzu unwahrscheinlich ist. Oder: Weil die Versicherer eine solche Gefahr aus Sicherheitsgründen besser erst gar nicht an die Wand malen. Finanzclevere Kunden könnten nämlich erkennen, dass Privatrentenprodukte am Ende für die meisten ein Verlustgeschäft darstellen. Und die Branche könnte dann ihre mehr als 6 Millionen Neuabschlüsse pro Jahr vergessen. Muss sie glücklicherweise aber nicht. Denn in einer Umfrage der ING-Diba erklärten sich 35 Millionen Deutsche über 18 Jahren ganz offiziell zu „finanziellen Analphabeten“.
Wäre es anders, dann würde das Volk der Schnäppchenjäger bei der Wahl von Lebensversicherungsprodukten zumindest ein wenig mehr auf den Preis achten. Unter den zehn größten Lebensversicherungen gibt es mit der CosmosDirekt (auf Platz acht) nur einen halbwegs günstigen Direktversicherer (vertrieben ohne Außendienst oder Makler).
An der Spitze des Marktes thronen mit Allianz, R+V, AachenMünchner, Generali und Zurich Gesellschaften, die von einem teuren Außendienst, von Strukturvertrieben oder von Banken vertrieben werden. Gegen hohe Provisionen. Folglich sind die Abschlusskosten um ein Vielfaches höher als bei günstigen Direktversicherern.
Eigentlich hätten die großen Versicherungen allen Grund, aufgeklärte Verbraucher für das größte Geschäftsrisiko zu halten.
mit freundlicher Genehmigung: Quelle
http://www.ndr.de/kultur/literatur/buchtipps/vorso...
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Bürgerreporter:in:Ingeborg Steen aus Moormerland |
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