myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

“die geklaute Altersvorsorge”

Großartig!!

170 Teilnehmer bekamen Aufklärung über “die geklaute Altersvorsorge”

Mit diesem überwältigenden Interesse hatten die Veranstalter nicht gerechnet: Statt der erhofften 80 bis 100, besuchten 170 Menschen die Veranstaltung “Die (geklaute) Altersvorsorge – ein Kriminalfall”. Als Vortragende konnten Holger Balodis und Dagmar Hühne gewonnen werden. Beide sind Altersvorsorgeexperten, langjährige ARD-Journalisten und Buchautoren des Spiegel-Bestsellers “Die Vorsorgelüge“.
http://www.seniorenaufstand.de/170-teilnehmer-bekamen-aufklaerung-ueber-die-geklaute-altersvorsorge/

Hier die Videoaufzeichnung von der Veranstaltung (durch ein technisches Malheur fehlen leider die ersten zwei Minuten) . . https://www.youtube.com/watch?v=zdQ8LbvKkdc&feature=youtu.be

Zitat aus dem (Maschmeyer-) Artikel zum Buch "Macht Geld Politik" im STERN vom 13.11.14:
. . . "Im Jahr 2005 lief die Steuerbefreiung für neu abgeschlossene Lebensversicherungen aus.
Das dämpfte das Geschäft des AWD. Mit der Vermittlung der Policen hatte der Finanzbetrieb immer gut Kasse gemacht. Doch mit dem 1. Januar 2005 trat auch das neue Alterseinkünftegesetz in Kraft. Dahinter verbarg sich nichts anderes als die von Maschmeyer ersehnte "Reform der Reform". Der AWD-Chef konnte höchst zufrieden auf das neue Gesetz schauen. . . . .
"Und der Boss stimmte seine Leute ein, etwa in einem Editorial für die AWD-Mitarbeiterzeitung: "Die Silvesternacht ist vorbei, willkommen in 2005! (...)
Ab Januar 2005 tritt das neue Alterseinkünftegesetz in Kraft. So Traurig es eigentlich ist, dass die größte Kürzung der gesetzlichen Rentenversicherung stattfindet, wir haben hervorragende Arbeitsbedingungen. (...) Das ist eine Riesenchance, denn im Schnitt werden den Menschen 1000 Euro Rente fehlen." Der AWD-Chef frohlockte: "Wie heißt es so schön, des einen Leid, ist des anderen Freud."
Die geschäftlichen Verbindungen Riesters (und Bert Rürups) zum Finanzdienstleister AWD kritisierte Transparency International als "Beispiel für politische Korruption". - "Rürup hatte unter Maschmeyer für den Finanzdienstleister AWD gearbeitet und ist heute Vorstandsmitglied der Maschmeyer-Rürup AG. Riester arbeitet als „Experte“ ebenfalls für die Firma ... Wenn man gewusst hätte, dass (Rürup) der Wirtschaft zu Diensten steht, hätte er als Wissenschaftler niemals diese Glaubwürdigkeit gehabt.“ Auch Riesters Zusammenarbeit mit Maschmeyer sei „eine unzulässige Interessenverquickung, die eines ehemaligen Bundesministers unwürdig und unanständig ist“, so die Transparency-Vorsitzende. Vor seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im Jahr 2009 dürfte Riester für Vorträge bei verschiedenen Versicherungsfirmen mindestens 404000 Euro erhalten haben (Quelle: FR vom 08. April 2011: „Unwürdig und unanständig“)
„Nach der Verlagerung der gesetzlichen Rentenversicherung
zur privaten Altersvorsorge stehe die Finanzdienstleistungsbranche
«vor dem größten Boom, den sie je erlebt hat»,
sagte Maschmeyer.
«Sie ist ein Wachstumsmarkt über Jahrzehnte.»
Noch sei noch nicht überblickbar, wie sich der Anstieg
der privaten Altersvorsorge im Detail ausgestalte.
«Es ist jedoch so, als wenn wir auf einer Ölquelle sitzen»,
«Sie ist angebohrt, sie ist riesig groß und sie wird sprudeln.»“

Quelle u.a. Netzeitung vom 8.6.2005

.

Weitere Beiträge zu den Themen

DemografieRiesterrenteVorsorgelügeAltersvorsorgeVerbraucherinformation

29 Kommentare

Hallo Peter,

Zunächst einmal: Ich habe mich über Deinen Beitrag, der mit den Sätzen anfängt, »Du beschreibst die Entwicklung vollkommen richtig. Auch ich habe diese Phasen persönlich erlebt.« richtig gefreut. Was das genau war, was die Freude auslöste, weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht weil ich das erste Mal das Gefühl hatte, Du nimmst mich ernst und siehst in mir nicht nur das Mitglied einer Partei, mit der Du nicts am Hut hast. Egal, ich habe mich gefreut.

»Doch Du vergisst die Kehrseite des "idyllischen Landlebens", wie es als solches teilweise bis ins 20. Jht. hinein gesehen wurde«

Also das Landleben war ganz sicher keine Idylle. In meiner Heimat - auch ein Begriff, bei dem oftmals die Schattenseiten verdrängt oder vergessen werden - in der bayerischen Rhön gab es "viele Steine, wenig Brot", wie mein Vater immer sagte. Und die "Alten" waren mit sechzig Jahren durch die Bank kaputtgeschafft - von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Was ich an dem Beispiel verdeutlichen wollte: Es gibt einen technischen Fortschritt, der es erlaubt - im Prinzip - mit immer weniger menschlicher Arbeitskraft immer mehr Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen.

Ein Rückgang der Bevökerungszahl - wenn er denn überhaupt eintritt - muss also nicht zwingend dazu führen, dass auch die Menge der Produkte und Dienstleistungen zurückgeht. Zudem sei daran erinnert, dass im Juni 1933 in Deutschland etwa 65 Millionen Menschen lebten und dennoch "von einem Volk ohne Raum" gesprochen wurde (übrigens nicht nur von den Nazis), obwohl die Fläche Deutschlands damals wesentlich größer war.

»Bei uns in der Gegend arbeiten heutzutage viele, die noch in den Sechzigerjahren in der Landwirtschaft tätig waren, bei VW oder bei Continental in Hannover und haben ein gutes Auskommen - besser als zur Zeit als sie noch auf den Höfen tätig waren.«

Hier klingt ein Problem an. In den 60er- und 70er-Jahren wurden sehr viele Menschen als Arbeitskräfte benötigt, um den Auf- und Ausbau der Produktionskapazitäten für den Massenkonsum von Autos, Waschmaschinen, Fernsehern usw. usw. zu bewältigen (Fordismus). Die heimischen, "freigesetzten" Arbeitskräfte reichten gar nicht aus. "Gastarbeiter" wurden ins Land geholt. Gab es in einer Branche technischen Fortschritt, der menschliche Arbeitskräfte überflüssig machte, fanden diese recht schnell in anderen Branchen Lohn und Brot. So verschwanden in Unterfranken kleine Tabakmanufakturen, kleine Sägewerke, Schuhfabriken, die kleinen und mittleren Landwirte usw. usw., ohne dass eine größere Anzahl von Menschen auf Dauer arbeitslos war.

Seit den 80er-Jahren und dem Beginn der mikroelektronischen Revolution sieht das Bild ein wenig anders aus. Jetzt wird es plötzlich schwierig, als "Opfer des technischen Fortschritts" in einer anderen Branche eine ähnlich gut bezahlte Arbeit zu finden.

Aber noch ein anderes Problem, das nicht so offen zutage liegt, taucht auf:

In unserer Wirtschaftsordnung wird der Gewinn oder der Profit in Geld gemessen. Zwei Tendenzen treten auf. Erstens werden die Vorauskosten für einen Arbeitsplatz immer größer. Das schwankt zwar von Branche zu Branche erheblich, klar ist aber: je höher die Automatisierung umso mehr Vorauskosten. Und auch die "Verwissenschaftlichung" der Produktion fordert ihren Tribut, weil die Gelder für Forschung und Entwicklung stetig steigen.

Zweitens ist jedoch zu beobachten, dass die Preise für viele Produkte ständig fallen. Am drastischsten ist diese Entwicklung im Bereich der Mikroelektronik. Rechner, die in den 70er-Jahren an der Uni standen (z.B. TR4 von Siemens) und utopische Summen kosteten, leisteten deutlich weniger als ein heutiges Smartphone.

Das heißt: Auf der einen Seite immer höhere Vorauskosten, auf der anderen Seite immer weniger Geld pro fertigem Produkt. Um die Vorauskosten wieder einzuspielen, müssen immer mehr Produkte verkauft werden.

Nur da gibt es zwei Grenzen: Zum einen will ich mir nicht ausmalen, wie diese Welt aussieht, wenn global dieselbe PKW-Dichte herrscht wie in den USA oder in der Bundesrepublik.

Und zum anderen: Wenn immer weniger Menschen halbwegs existenzsichernde Arbeitsplätze haben, wer soll denn die reichlich angebotenen Waren kaufen? Autos kaufen keine Autos, bemerkte einst Henry Ford sehr richtig. Es ist (wahrscheinlich) überhaupt kein Problem, die gesamte Menschheit - und auch noch ein paar Milliarden Menschen mehr - mit den lebensnotwendigen ( und auch nicht so lebensnotwendigen) Dingen zu versorgen.

Das Problem ist: In unserem System werden Produkte und Dienstleistungen nur gegen Geld abgegeben.

Und daher lautet die Gretchenfrage: Wo soll das Geld herkommen?

Hans-Joachim, ich habe Dich schon immer ernst genommen, mir aber gleichzeitig erlaubt darzulegen, wie die Dinge aus meiner Sicht aussehen - und das ist ja auch der Sinn und Zweck der Möglichkeit, hier zu kommentieren.

Wenn ich oben das "idyllische Landleben" (ganz bewusst in Anführungszeichen) angesprochen habe, so beziehe ich mich dabei nicht nur auf die Sicht der "Gartenlaube" und ähnlicher Publikationen sondern vor allem auf den Blick der Wissenschaft des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jhts. Gerade die wissenschaftliche Volkskunde (heute Ethnologie) kümmerte sich speziell um Sitte, Brauch, Gerätschaften und Arbeitsverfahren der bäuerlichen Welt, da die ländliche Gesellschaft als etwas Ursprüngliches, für die Gesamtgesellschaft Grundlegendes angesehen wurde.

Natürlich sah die aufkommende "reine" Sozialwissenschaft und sah die Ökonomie die Dinge unter einem anderen Blickwinkel und sie konnten da keine Idylle entdecken.

Den unterschiedlichen Phasen des Fortschritts sind natürlich auch jeweils andere Lebens- und Arbeitsbedingungen zueigen. War es vielleicht in den Sechzigern und Siebzigern noch möglich, nach einer relativ kurzen Zeit der Fortbildung bzw. des Anlernens (und da haben wir den Fordismus, der in den USA immer noch weit verbreitet ist) die Branche zu wechseln, braucht es natürlich heute zu Zeiten der Elektronisierung und der "Verwissenschaftlichung" (die vielfach allerdings nur eine Scheinverwissenschaftlichung ist) einen Zuwachs an notwendiger Vorbildung sowie vorhandener Fähigkeiten, die nicht so leicht nach zu erwerben sind. Dies macht sich speziell bei uns in Deutschland bemerkbar, da wir die Welt mit Spitzenprodukten bedienen wollen, um uns auf diese Weise unsere wirtschaftliche Stellung zu erhalten. Hier wird auch gleichzeitig deutlich, dass es eben nicht so einfach ist, wie es theoretisch zu sein scheint, einfach "weniger zu verkaufen, um die Verschuldung anderer Länder zu senken". Wer erst einmal seine Stellung innerhalb der Spitzengruppe aufgegeben oder verloren hat, hat sich für die Zukunft in die Mittelmäßigkeit abgemeldet und damit gleichzeitig den Wohlstand seiner Bevölkerung eingeschränkt.

Ob "in unserer Wirtschaftsordnung Gewinn oder Profit in Geld gemessen" werden oder nicht, ist im Grundsatz wohl sekundär. Wir werden - selbst wenn wir es uns erträumten - nicht mehr zum Tauschhandel mit Naturalien oder selbst gefertigten Produkten zurückkehren können. Geld ist auch nur ein Tauschmittel, das es zugegebenermaßen erleichtert, das Tauschen flexibler und effizienter zu gestalten. Grundsätzlich ändert die Verwendung von Geld jedoch nichts daran, dass auch dieses Tauschmittel durch Sachwerte oder Leistung gedeckt sein muss.

Die Frage ist also nicht: Wo soll das Geld herkommen? Sondern sie lautet: Wo kommt die Leistung, wo kommen die Angebote her, die tauschfähig sind und sich in Geld umwandeln lassen?

»Wir werden - selbst wenn wir es uns erträumten - nicht mehr zum Tauschhandel mit Naturalien oder selbst gefertigten Produkten zurückkehren können.«

Dieser Tauschhandel ist eine Erfindung der frühen Ökonomen. Die Ethnologen sagen: Diesen Tauschhandel hat es nie gegeben.

»Geld ist auch nur ein Tauschmittel, das es zugegebenermaßen erleichtert, das Tauschen flexibler und effizienter zu gestalten.«

Das ist halt sehr die Frage. Die neoklassisch angehauchten Ökonomen und viele Marxisten sehen in der Tat das Geld nur "als Schleier" über dem Produktionsprozess.

Aber wenn die Abläufe im Kapitalismus mal genauer betrachtet werden, ist es nicht so, dass ein Unternehmen zuerst - sei es aus Eigenmitteln oder über Fremdmittel - zunächst eine Produktionsanlage, die Produktion selbst und Produkte vorfinanzieren muss, bevor über die verkauften Produkte die Geldmittel wieder eingespielt werden können? Und wenn alles gut geht, am Ende eines solchen Zyklus unter dem Strich nach Abzug der vorfinanzierten Kosten, einschließlich Zinsen, ein - hoffentlich - ordentlicher Gewinn übrigbleibt?

Wenn das so ist - und nach meiner Ansicht spricht sehr viel dafür, dass die Abläufe so sind - bekommt das Geld eine ganz andere Bedeutung. Dann ist es nämlich nicht nur Schleier, sondern elementare Triebkraft des Gesamtprozesses. Und nichts anderes hat Karl Marx in seiner Kritik der politischen Ökonomie gesagt.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite