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Altersarmut politisch gewollt

. . . . Vorsorgelüge . . . . . .

- - - - Große Parteien wollen keine gerechte Rente - - - -

Newsletter 11/2014 vom 4.11.2014

+++ Solidarität nur unter armen Schluckern? +++

Für die These, dass die Politik die Deutsche Rentenversicherung ruinieren will, statt sie zukunftsfest zu machen, gibt es ein neues Beispiel. Das Bundessozialgericht hatte im Frühjahr entschieden, dass festangestellte Unternehmensjuristen in die gesetzliche Rentenversicherung gehören. Damit könnten sich die unternehmenseigenen Anwälte nicht mehr länger aus der Solidarität aller gesetzlich Versicherten verabschieden, um in ein berufsständisches Versorgungswerk zu flüchten. Es soll sich um rund 30.000 Personen handeln. Das wäre nur ein kleiner Schritt, aber einer mit großer Symbolkraft. Ein Teil der Rechtsanwälte würde sich mit den Arbeitern und Angestellten in einem gemeinsamen Altersversorgungssystem wiederfinden. Sie würden nach den gleichen Regeln ihre Rente beziehen wie das gemeine Fußvolk.
Optimisten erblickten darin schon den ersten klitzekleinen Schritt zu einer Erwerbstätigenversicherung, also einer Rente, die nicht nur Arbeiter und Angestellte, sondern auch alle freien Berufe (wie Rechtsanwälte, Ärzte etc.), alle Selbstständigen aber auch alle Beamten und Politiker umfasst. Also gleiche Regeln für alle und eine breite Solidarität aller mit allen.
Ein solches System wäre viel krisensicherer und die Beitragssätze müssten in den kritischen Jahren, wenn die Babyboomer in Rente gehen, längst nicht so stark steigen. Nur bleibt dies wohl ein schöner Traum.
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Denn die großen Parteien wollen nicht mehr Rentengerechtigkeit für alle.
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Im Gegenteil: Schon gibt es Initiativen innerhalb der Union und der SPD, wie man die Unternehmensanwälte davor bewahren kann, mit den “Normalos“ in eine Kasse zahlen zu müssen. Vermutlich mit Erfolg, denn schließlich tummeln sich viele Juristen in den Parteien, gleich welcher Couleur.
Doch eine solche Politik richtet sich nicht nur gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit, sondern auch gegen deren erklärten Willen: Gerade erst hat die Gothaer Versicherung in einer Forsa-Umfrage ermittelt: 85 Prozent der Deutschen sind dafür, dass auch Beamte und Selbstständige in die Rentenkasse einzahlen. Doch das schert viele Politiker wenig, wenn es um die Verteidigung eigener Privilegien geht.

Dieser Newsletter ist urheberrechtlich geschützt. Eine Veröffentlichung des Textes ist jedoch unter Quellenangabe Holger Balodis oder www.vorsorgeluege.de erlaubt.
Gerne stehen wir für vertiefende Interviews und als Referenten zur Verfügung.
Mehr Informationen und eine Übersicht über alle bisher erschienen Newsletter finden Sie auf www.vorsorgeluege.de
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Holger Balodis
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Siehe auch:
Riesterrente, Lebensversicherung: Heute jung, morgen arm - Wovon im Alter leben

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3 Kommentare

das Kapital verhöhnt den Gehorsam der Massen

Für die These, dass die Politik die Deutsche Rentenversicherung ruinieren will,...gibt es ein neues Beispiel.

Was heißt will? Ruiniert hat! Dabei wäre es so einfach, wie in der Schweiz: Alle zahlen in einen Topf. Aus allen Einkunftsarten. Ohne Beitragsbemessungsgrenze. Schwupp die wupp, die Rente wäre sicher und auskömmlich.

Ein Schritt in die richtige Richtung wäre dieses Konzept. Es fehlt hier: Alle Einkunftsarten!

Ja, immerhin die einzigen, die das Zweiklassensystem beenden wollen sind die Linken.

siehe: Mit 90 kann man noch im Bundestag herumdödeln

Aaaaber, sie bennen eben auch nicht den Betrug durch das Altereinkünftegesetz und auch nicht, wie sich der Bund seit 1957 aus den Rentenbeiträgen bedient, also das der Bundeszuschuss gar kein Zuschuss ist. Der Staat bedient sich und nicht die Rentner.
Deshalb, weil aus den Rentenbeiträgen eben auch z.B. DDR-Opferrenten u.s.w. bezahlt werden, dass die Renten erhalten, wird gar nicht infrage gestellt, aber sehr wohl, dass das zu einem Großteil allein die gesetzl. Pflichtversicherten bezahlen müssen (wie auch die "Mütterrente"), es gibt noch ein paar Gruppen, oder besser gesagt Kasten, die völlig unbeeindruckt von demographischer Entwicklung, Alterspyramide und Generationenvertrag in eine glückliche Zukunft blicken können - unsere Politiker, Beamten, freien Berufe und Selbstständige. Also genau die gleichen, die sich auch bei der Finanzierung der deutschen Einheit und anderer wichtigen allgemeinstaatlichen Aufgaben einer besonderen Schonung durch Staat erfreuen dürfen.

Elemente der Generationengerechtigkeit. Von Generationengerechtigkeit und Generationenvertrag in der gRV sind wir weit weg: In der Schweiz sind alle Personen pflichtversichert, die dort ihren Wohnsitz haben oder eine Erwerbstätigkeit ausüben - also Erwerbstätige und Nicht-Erwerbstätige. Hier kommt tatsächlich eine Generation für die andere auf. In Deutschland dagegen sind Beamte und Selbständige von den Verpflichtungen des Generationenvertrages ausgenommen. Diese Berufsgruppen überlassen sogar die Altersversorgung ihrer eigenen Eltern den Pflichtversicherten der Rentenversicherung - wenn die Eltern nicht selbst Beamte oder Selbständige waren. Das gleiche gilt sinngemäß für Landwirte (bis 2012) und die Versicherten der sogenannten berufsständischen Versorgungswerke, etwa Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Architekten und Seelotsen.

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