Wenn der Apotheker die Trompete spielt – De Kleupracker

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Schon beim Kommen hört man sie – die Steyerberger. Mit Musik, die ausschließlich aus Ohrwürmern bestand, wurden die zahlreichen Besucher eingestimmt. Eingestimmt darauf, dass es endlich wieder los geht. Dass es losgeht mit dem Theaterstück, das schon lange Premiere haben sollte. Das aber ist vergessen, wenn man mit guten Klängen auf seinen Platz in dieser liebevoll herausgeputzten Waldbühne seinen Platz sucht.

Die Freilichtbühne Marklohe bietet mit „De Kleupracker“ ein Stück, das trotz ihres Jubiläums von 90 Jahren alles andere als verstaubt ist. Die Freilichtbühne ist sich trotz der ungewollten Zwangspause treu geblieben: Leicht wirkend gespieltes Theater, zum Schmunzeln und Lachens zwingende Gags, tolle Typen und eine lustige Geschichte.

Sie beweisen wieder einmal, dass auch Laien so überzeugend Theater spielen können, dass man drei Akte und zwei Pausen lang gespannt bleibt, wie die Geschichte nun wirklich ausgeht.

Schon bei der Begrüßung hatte Werner Dieckhoff gespannt auf die Auflösung des Wortes „Kleupracker“ gemacht. Irgendwann glaubte man es zu wissen und das Wort, das nicht zu googlen ist, hat eine Bedeutung bekommen. Man muss aber schon ein wenig warten. Und bis dahin gibt es natürlich ein Verwirrspiel, an dem alle beteiligt sind. Es geht gleich mit einem Unfall los. Der Gastwirt - gespielt von Dietmar Kewersum - stürzt in ein Loch und so ist das erste Wort des Stückes: Hilfe.

Der ausgediente Schiffer und sein Junior helfen aus dieser Situation heraus. Aber wie ist sie endstanden? Diesen Junior spielt Alexander Hahn ebenso überzeugend wie  der Gastwirt. Nun müsste man hier alle, ja, wirklich alle Mitspielerinnen und Mitspieler benennen, denn über sie überzeugen alle – vom Polizisten, über den Gastwirt und dessen Tochter, von der Gymnastiklehrerin und dem Touristen-Ehepaar bis zum Apotheker und Schiffer. JedeR hat seine eigene Macke, die allein schon zum Lächeln zwingt. Man wird den Rettig nicht vergessen, der springt, wenn seine Auguste Kommandos gibt wie ein General und man wird den Apotheker nicht vergessen. Warum? Wenn alle Besucher, wenn alle Schauspieler:innen in die Pausen gingen, dann spielte er die Trompete, dann spielte er zum Teil sogar die Solo-Trompete. Er ist nun ein Beispiel, mit welchem Engagement hier alle Menschen vor und hinter der Bühne eines wollen: Dem Publikum Freude vermitteln, so dass sie einfach mit einem Lächeln nach Hause gehen müssen. Und mit der Vorfreude auf vielleicht auch wieder Winter-Theater?

Es lohnt sich wie jedes Mal, sich auf den Weg zur Freilichtbühne Marklohe zu machen. Ach und wie war das mit dem Kleupacker? Das muss man einfach selbst herausbekommen.

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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