Der Marburger Bachchor führt die Londoner Fassung des Requiems von Johannes Brahms auf. Mitwirkende: Heike Heilmann (Sopran), Thomas Gropper (Bariton), Andreas Hering (Klavier), Lukas Rommelspacher (Klavier). Die künstlerische Leitung hat Nicolo Sokoli inne.
Mit seinem epochalen Werk „Ein deutsches Requiem“ betrat Johannes Brahms Neuland – zum ersten Mal wurde die musikalische Öffentlichkeit mit einem Requiem in deutscher Sprache konfrontiert, außerdem brach Brahms mit der Auswahl der Texte mit den Jahrhunderte alten Traditionen: Statt die Toten zu beklagen, tröstet er die Lebenden, statt der Apokalypse stehen Hoffnung, Erwartung und Trost im Mittelpunkt. Die Totenmesse wird zudem von einer konkreten Trauerfeier gelöst – und auch ein großes Stück weit aus dem kirchlichen Zusammenhang.
Die Londoner Fassung des Requiems für Solisten, zwei Klaviere und Chor aus Brahms’ eigener Hand macht dieses so oft aufgeführte Werk in seiner harmonischen Durchsichtigkeit und Klarheit anders erlebbar. Der Klavierpart folgt zwar der stimmlichen und harmonischen Struktur des Orchesters, aber die Chorstimmen werden weit weniger von den Klavieren mitgespielt als es bei Orchesterbegleitung der Fall ist. Den einzelnen Stimmen eröffnet sich damit ein wesentlich größerer Raum. Auch in der Probenarbeit wurde deutlich, dass es mit einer reinen Übertragung dessen, was von der Orchesterfassung her als sicheres interpretatorisches Konzept gilt, nicht getan ist. Die Londoner Fassung setzt andere Schwerpunkte, erscheint neu, ungewohnt, aber immer unverwechselbar romantisch, vereinnahmend, Trost spendend.
Am Sonntag, 11. November, um 17 Uhr, führt der Marburger Bachchor unter der Leitung von Nicolo Sokoli das Requiem von Brahms in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien auf. Als Solisten konnten die Sopranistin Heike Heilmann und der Bass Thomas Gropper gewonnen werden; den Klavierpart übernehmen Andreas Hering Lukas Rommelspacher.
Bürgerreporter:in:Marburger Bachchor aus Marburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.