Kein idyllisches Weihnachtsbild: Das Kind in der Krippe und der Tod

Detail der Lübecker Totentanzfenster: Das Kind in der Krippe zwingt den Tod in die Knie.
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In der nördlichen Kapelle der Lübecker Marienkirche hing der berühmte Totentanz-Fries des Malers und Bildschnitzers Bernt Notke aus dem Jahr 1463. 1701 wurde dieses Werk durch eine Kopie ersetzt, die während des Zweiten Weltkriegs dann in der Nacht vom 28. auf den 29. März 1942 bei einem Fliegerangriff verbrannte.

An das alte Kunstwerk erinnern die beiden Glasfenster, die der Grafiker und Maler Alfred Mahlau 1955 entwarf und die Carl Berkentien 1956 gestaltete. Im Mittelpunkt der Darstellung steht der flötespielende Tod aus der mittelalterlichen Weltanschauung, und zu seinem Rundtanz lassen sich alle einladen: Papst, Kaiser, Kaiserin, König, Bürgermeister, Kaufmann, Amtmann, Edelmann, Ritter, Arzt, Wucherer, Mönch, Einsiedler, Bauer, Küster, Junggeselle und Jungfrau.

Das Lübecker Totentanzfenster kann auch so interpretiert werden, dass nicht alle beim Reigen mitmachen, dass dem Tod die Grenzen aufgezeigt werden. Dem Kind in der Krippe muss auch er sich unterwerfen.

Im unteren Teil der Glasfenster ist das brennende Lübeck von 1942 zu sehen.

Detail der Lübecker Totentanzfenster: Das Kind in der Krippe zwingt den Tod in die Knie.
Detail der Lübecker Totentanzfenster: Der Tod spielt zum Reigen auf, an dem sich alle beteiligen.
Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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