Der "Clown der Lüfte": Szenen aus dem Leben der Blutroten Heidelibelle

Blutrote Heidelibelle (Männchen), Kopfstudie.
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Die Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)

Die Blutrote Heidelibelle gehört als eine mittelgroße Libelle zu den Segellibellen, in deren Familie die Heidelibellen eine Unterart bilden.
Die Art erreicht Flügelspannweiten von 5 bis 6 Zentimetern und eine ebenso große Körperlänge.

Der Kopf, der Brustabschnitt (Thorax) und der Hinterleib (Abdomen) sind beim Männchen auffallend rot, beim Weibchen eher bräunlich-gelbrot mit schwarzer Zeichnung gefärbt. Bei dieser Art kommen auch rotgefärbte Weibchen vor, die jedoch recht selten zu beobachten sind (Siehe Fotoreihe). Die Beine sind komplett schwarz und besitzen oberseits keine gelben oder rötlichen Streifen wie bei den ansonsten sehr ähnlichen Arten wie der Großen Heidelibelle (Sympetrum striolatum) und der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum).

Erwachsene Tiere der Blutroten Heidelibelle sind in den Monaten Juli bis November an kleinen Stillgewässern aller Art anzutreffen.

Sie ist eine unserer am häufigsten vorkommenden Großlibellen. Da sie jedoch mit den schon erwähnten anderen Arten zeitgleich fliegt, ist eine Verwechslung in der freien Natur mit diesen leicht möglich. Das passiert nicht nur dem Naturfreund, der diese Tiere für eine längere Zeit beobachtet, sondern auch den Libellen selbst.

Dies macht diese Libelle zum sogenannten „Clown der Lüfte“. Wenn im Hochsommer der Paarungsstress beginnt und an einem Gewässer gar hunderte Individuen auf „Freiersflügel“ sind, kann es bei einer Überzahl an männlichen Tieren regelrecht zu chaotischen Zuständen kommen.

Da vertut sich schon mal des Öfteren ein Blutrotes Heidelibellenmännchen und schnappt sich ein Weibchen einer fremden Art und wundert sich dann, warum das Weibchen so bockig ist und dass es mit der Paarung nicht so wirklich klappt. Wenn der „Fehlgriff“ dann bemerkt ist, lässt das Männchen „sein Weibchen“ wieder ziehen. (Siehe Fotoreihe.)

Die Paarung und die Eiablage finden im Flug statt, wobei die Tiere in Tandemstellung sehr nervös über seichtes Wasser in Ufernähe, zwischen Wasserpflanzen oder über feuchtem Boden fliegen. Die Weibchen streifen dabei ihre Eier durch wippende Bewegungen des Hinterleibs an der Wasseroberfläche oder Grashalmen ab.

Das Männchen trennt sich relativ bald vom Weibchen und überwacht die weitere Eiablage im Rüttelflug auf der Stelle fliegend, wobei es andere Männchen, die sich nähern, verjagt. Häufig verliert es dabei allerdings das Weibchen aus den Augen, und das Chaos beginnt von Neuem.

Vielleicht kann dieser Bericht den ein oder anderen Leser von „myheimat“ dazu bewegen, sich zur Mittagszeit im Juli ein schattiges Plätzchen an einem Tümpel zu suchen und diesem Treiben, mit oder ohne Kamera, einige Zeit beizuwohnen. Einige „Schmunzler“ sind da , situationsbedingt garantiert an der Tagesordnung.

Wenn die Kamera im Gepäck sein sollte, so warne ich jetzt schon davor, nicht zu verzagen und auf Geduld zu setzen. Der „Clown der Lüfte“ treibt auch mit seinem Beobachter so manchen Schabernack, der diesen beim Fotografieren schier zur Verzweiflung bringen kann!

Deshalb nachfolgend ein paar recht außergewöhnliche Aufnahmen aus der Welt der Blutroten Heidelibelle. Wie immer wünsche ich viel Vergnügen beim Betrachten derselben. Mehr von diesem und anderen Flugakrobaten gibt es auf www.waldschrat-online.de zu sehen.

Bürgerreporter:in:

H. - Willi Wünsch aus Bergheim

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