Mit Gisela in Brüssel

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Wir fahren nicht durch den Tunnel in die Stadt, sondern biegen vorher links ab um dann, nachdem wir rechts eingebogen sind, den Triumphbogen des Jubelparks vor uns zu sehen.

Kurz vor dem Triumphbogen geht es rechts runter, an der großen Moschee vorbei, die auf unserer linken Seite steht.

Wir kommen zum Europäischen Viertel, zum Schumann-Platz und biegen in die Rue de la Loi ein, die uns direkt ins Zentrum bringt. Auf beiden Seiten sehen wir die modernen Glaspaläste der EU, denen ganze historische Viertel weichen mussten. Hier ist der Sitz der wichtigsten Behörden der Europäischen Gemeinschaft.

Es dauert schon eine ganze Weile bis wir auf unserer linken Seite wieder Grünflächen sehen, und zwar den Königlichen Park.

Dem Park gegenüber auf unserer rechten Seite sehen wir das Parlament. Belgien ist eine parlamentarische Monarchie. Verwaltungsmäßig ist Belgien in die neun Provinzen Antwerpen, Brabant, Hennegau, Limburg, Lüttich, Luxemburg, Namur, Ostflandern und Westflandern gegliedert.

Gleich da vorne bei der Kurve müssen wir alle nach rechts schauen, denn dort in der Straße sehen wir die Kathedrale, die 1226 als eindrucksvolles gotisches Bauwerk errichtet wurde.

Nur noch um die Kurve rum, dann kommt als nächstes eine kleine Straße auf der rechten Seite, die Rue du Cardinal Mercier, in die wir einbiegen und hoffen, dass ein Parkplatz frei ist. Dort steigen wir alle aus, um uns die Innenstadt von Brüssel zu Fuß anzuschauen.

Nachdem wir einen verkehrsreichen Boulevard ohne Verluste überquert haben, liegt der Place d´Espagne direkt vor uns. Auch ihn werden wir durchqueren, bis uns nur noch eine kleine Seitenstraße vom Grand Place trennt.

Endlich am Grand Place! Wow. Was anderes kann man bei seinem Anblick im ersten Moment nicht sagen. Soviel Pracht auf einen Schlag geht schon unter die Haut. Der Grand Place ist einer der schönsten Plätze der Welt. Uns gegenüber steht das Rathaus, wir sehen die Gildehäuser aus dem 17. Jahrhundert und das Stadtmuseum. Das Rathaus ist das schönste Gebäude der Stadt. Bei seinem Baubeginn 1402 sahen die Pläne nur den linken Gebäudetrakt vor, nach Fertigstellung wurde an die Außenwand noch eine rechte Erweiterung gesetzt. Die Flamen nennen ihn "Grote Markt". Er war Handelsplatz. Schon um das Jahr 1000 wurde hier gehandelt. Die Brabanter Kaufleute machten ihn im 17. Jahrhundert zum Warenumschlagplatz zwischen Köln, Brügge und Antwerpen. Die Brabanter Zünfte bauten aufwändige Versammlungshäuser. Ludwig der XIV. begann Ende des 17. Jahrhunderts einen Eroberungsfeldzug gegen die Flamen und ließ gezielt den Groten Markt zerstören. Der Brüsseler Magistrat veranlasste einen Neuaufbau mit detaillierten Vorschriften zu Giebelform, Bauhöhe und Fensterzahl. Die heutige Harmonie des Platzes kommt von dieser in Europa erstmaligen Bauordnung. Französisch wurde erst im 19. Jahrhundert zur Verkehrssprache. Aus dem "Brodhuis" gegenüber dem Rathaus wurde das "Maison du Roi". Der "Grote Markt" wurde zum "Grand' Place": ein Rechteck für Paraden, Blumenteppiche und noch vieles mehr. Zur Weihnachtszeit steht hier eine Krippe, mit lebensgroßen Figuren. Auf dem Grand Place herrscht oft Volksfeststimmung. Er birgt auch ein Geheimnis. Auf dem Dach des Hauses "La Rose", weit links neben dem Rathaus, steht eine steinerne Dame, die sich in gesegnetem Zustand befindet, und blickt den Reiter Karl auf dem benachbarten Haus vorwurfsvoll an. Dieser bringt mit ausgestrecktem Schwert den Edelmann von gegenüber ins Spiel. Aber auch der fühlt sich schuldlos und zeigt auf eine unscheinbare Gestalt im Schatten. Der Mönch dort schaut schamvoll zu Boden. Der Turm des Rathauses ist 97 m hoch und abends beleuchtet.

Wir verlassen den Grand Place an der linken Seite des Rathauses um das Manneken Pis zu besuchen, das weltberühmt ist. Da ist zuerst mal die Enttäuschung groß. Das ist ja sooo klein! Jeder hat es sich größer vorgestellt, das Manneke. Man kann ja gar nichts sehen. Der kleine Nackedei wurde im 17. Jahrhundert modelliert. Er verkörpert den rebellischen Geist der Brüsseler. Um die Figur ranken verschieden Legenden. So soll ein Bürger der Stadt, dem sein kleiner Junge weggelaufen war, die Stiftung einer Statue versprochen haben, die den Jungen dort und so darstellen sollte, wie man ihn wiederfinden würde. Inzwischen haben sich rund 300 Kleidungsstücke angesammelt, von Trachten über Festkleidung bis Uniformen, die dem kleinen Nackedei geschenkt wurden. Zu festlichen Anlässen wird er damit bekleidet.

Wir gehen wieder zurück über den Grand Place und durch die kleine Gasse, um zu den St.-Hubertus-Galerien zu gelangen. Sie sind die ältesten überdachten Verkaufsgalerien in Europa.

Wir biegen rechts ab in die Rue des Bouchers, dem Fleischerviertel. Die Gässchen beherbergen ein Restaurant neben dem anderen, darunter auch echte „Gourmet Tempel“, in denen man vorzüglich essen kann.

Wir machen hier zwei Stunden zur freien Verfügung, bevor wir unsere Stadterkundung mit dem Bus fortsetzen.

Alle wieder im Bus? Dann kann es ja los gehen.

Als erstes fahren wir hoch zum Kunstviertel. Hier befinden sich die bedeutendsten Museen von Belgien. Von dem Kunstberg hat man einen sehr schönen Blick auf die Altstadt von Brüssel.

Hier im Kunstviertel sammeln sich bedeutende Baudenkmäler.

Wir sehen einen Reiter, den Grafen von Boullion auf dem Place Royale vor der Königlichen Kirche.

Wir biegen nach links ab und rechts erblicken wir das Königliche Stadtschloss, der Arbeitsplatz des Königs. Hier wohnt der König nicht, hier arbeitet er. Der Palast wurde unter Leopold dem II. im Louis-Seize-Stil fertiggestellt. An Leopold II. erinnert ein Reiterstandbild hinter dem Schloss. Auf der rechten Seite das Schloss und auf der linken Seite der Königliche Park.

Wir wenden und fahren die Straße zurück über den Königsplatz, links sehen wir das Finanzministerium, die Synagoge und rechts Museen, Museen, Museen.

Hoch vor uns der Justizpalast, von den Brüsselern auch liebevoll das Mammut genannt. Das Riesen-Bauwerk steht auf einem Hügel. Es wurde 1866 – 1883 im griechisch-römischen Stil mit einer 104 m hohen Kuppel an der Stelle errichtet, wo früher der Galgen von Brüssel stand. Das Gebäude enthält acht Höfe, 27 Gerichtssäle und 245 kleinere Räume. Von hier oben hat man einen weiten Blick über die Stadt.

Links vom Justizpalast liegt der Jubelpark mit seinen Museen und dem Triumphbogen.

Ihr merkt schon, wir fahren ständig bergauf – bergab. Brüssel liegt auf sieben Hügel wie Rom.

Wir verlassen wieder den Hügel um raus nach Laeken zu fahren.

Unterwegs passieren wir noch den Botanischen Garten und den Hafen. Der Hafen von Brüssel ist ein Binnenhafen und über einen Kanal mit der Schelde und damit mit dem Hafen von Antwerpen und der Nordsee verbunden. Über einen anderen Kanal ist er auch mit der Wallonie verbunden. Der Hafen erstreckt sich auf einem Gelände von 64 ha.

Die Basilique Nationale du Sacré-Cœur ist eine Basilika im Art-Deco-Stil, die zwischen den Jahren 1905 und 1970 erbaut wurde. Sie die fünftgrößte Kirche der Welt, das weltweit größte Gebäude im Art-Deco-Stil. 2.000 Menschen finden darin Platz.

Die Liebfrauenkirche von Laeken ist die Begräbniskirche des belgischen Königshauses. Hinter dem Chor ist der Zugang zur Königlichen Krypta. In der Mitte des Raumes befindet sich das imposante Grab von Leopold I. mit seiner zweiten Gemahlin. Um diese Grabanlage herum lauter Nischen mit den Grabstätten aller belgischen Königspaare. An der Wand sind die Gräber von Mitgliedern des belgischen Königshauses.

In Laeken sehen wir das Königsschloss, wo der König mit seiner Familie wohnt. 1782 wurde es erbaut. Im Park des Schlosses sind die königlichen Treibhäuser, die nur einmal im Jahr für den Publikumsverkehr geöffnet werden und zwar immer im Mai. Wir dürfen nicht stehen bleiben, werden allerdings sehr langsam fahren, damit Ihr fotografieren könnt.

Seit der Weltausstellung 1958 befinden sich in Laken auch das Atomium Es ist 102 Meter hoch und besteht aus neun Kugeln von jeweils 18 Meter Durchmesser, von denen sechs begehbar sind. Die Kugeln sind durch 23 Meter lange Röhren, die Rolltreppen und Verbindungsgänge enthalten, miteinander verbunden. Im mittleren Rohr befindet sich ein Aufzug, der die Besucher in 25 Sekunden zur obersten Kugel bringt, wo ein Panorama-Restaurant ist.

Ebenso sehen wir im Park von Laeken Mini-Europa in direkter Nachbarschaft zum Atomium und der Japanische Turm. Die Hallen von den Weltausstellungen stehen noch und werden als Messegelände genutzt.

Wir fahren bei Laeken auf den Autobahnring und ab geht es Richtung Norden nach Gent, wo wir unser Hotel beziehen für die nächsten Tage.

Die Anfahrt bis Brüssel: http://www.myheimat.de/linz-am-rhein/beitrag/86278...

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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