Sinnliche Genüsse und Gedanken in Linz am Rhein

An dem Ort, an dem die griechische Göttin dem Meer entstieg, wuchs ein Rosenstrauch. Der Nektar der Götter gelangte auf diesen, worauf jeder Tropfen zu einer Rose wurde.
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  • An dem Ort, an dem die griechische Göttin dem Meer entstieg, wuchs ein Rosenstrauch. Der Nektar der Götter gelangte auf diesen, worauf jeder Tropfen zu einer Rose wurde.
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Wenn man bei uns in Linz vom Burgplatz kommend die Rheinstraße hochschlendert, locken verführerische Düfte uns unweigerlich zu der My-Heimat-Userin Marion Treu.

Eigentlich wollte ich Fotos machen von unserem Linzer Strünzer Geist. Ich wurde total von dem Geist abgelenkt, da mir Marion ein Glas Rosenlikör zum kosten gab. Mmmh war das ein Duuft. Er erinnerte mich sofort an sinnliche Genüsse. Diesen exklusiven Rosenlikör habe ich auch genossen und so manche Gedanken und Ideen schwirrten mir im Kopf herum. Rosenlikör ist die neueste Kreation bei Marion. Er verwöhnt Genießer, zu denen ich ja auch gehöre, mit dem Wohlgeschmack der kostbarsten Rosen. Man kann damit zaubern: einen romantischen Begrüßungstrank aus Champagner, der mit einem Schuss Rosenlikör geschmacklich abgerundet wird - ein liebevoll dekoriertes Glas mit Rosenlikör - oder einen exotischen Obstsalat, der mit Rosenlikör abgeschmeckt wird.

Der Duft hat mich sofort wieder an die Cote d´ Azur erinnert, wo wir immer eine Vorführung hatten in der Parfümeri Galimar in Ezé Village. Dort bekam ich Rosenöl zum Abschied geschenkt. Mehrere Fläschchen, so dass ich es mir leisten konnte über Jahre mit Rosenöl im Wasser zu baden.

Rosenöl ist auch ein Lieblingsduft der Engel. Wenn man einmal Rosenduft wahrnimmt, obwohl gar keine Rosen in der Nähe sind, dann ist ein Engel in unserer Nähe.

Die Rose ist meine absolute Lieblingsblume. Sie steht für die Liebe.

Wenn man seinen Liebsten verzaubern will, kann man auch Rosen-Bonbons machen, oder kandierte Rosen, oder Rosenquark.

Die Rose ist ein Symbol der Liebe. Beim Anblick eines rosenumrankten Pavillons gelangt meist das weibliche Geschlecht in Entzücken. Mein Onkel Werner Stumpf hat einen solchen in Öl gemalt. Darin steht ein Liebespaar, welches meinen Onkel und meine Tante in jungen Jahren darstellt. Welche Frau träumt nicht schon vom Liebesschwur ihres Angebeteten in einer rosenumrankten Laube, und woran denkt der Mann beim Anblick einer solchen?

Die Verbindung Rose - Frau - Leidenschaft hat Jahrtausende überdauert.

Die Farbe Rot steht für das Feuer und die Liebe. Bekommt man rote Rosen geschenkt, so ist die Botschaft eindeutig. Die dunkelroten Rosen gelten als Sinnbild des Blutes und somit der glutvollen Liebe.

Auch in der griechischen Mythologie war die Rose allgegenwärtig. Die weiße Rose soll bei der Geburt der Aphrodite entstanden sein. An dem Ort, an dem die griechische Göttin dem Meer entstieg, wuchs ein Rosenstrauch. Der Nektar der Götter gelangte auf diesen, worauf jeder Tropfen zu einer Rose wurde. Auch heisst es: dadurch, dass sich die Göttin an den Stacheln der weißen Rosen die Adonis umgaben verletzte, entstanden die roten Rosen.

Ebenso wurde die Rose Eros dem griechischen Gott der Liebe zugeordnet.

Der Mythos der römischen Liebesgöttin Venus ist ebenfalls mit der Rose verbunden. Sandro Botticelli streute um 1485 Rosen vom Himmel auf seinem Gemälde 'Die Geburt der Venus'.

Die Römer brachen einen wahren Rosenkult vom Zaun. Der Anblick der Rose in Kombination mit ihrem betörenden Duft wurde bei den Römern als Aphrodisiakum benutzt.

Da ihr Duft anregend wirkt und die Sinne betört, führte ihr Weg auch zur käuflichen Liebe. Als Dank für gute Geschäfte legten die Prostituierten Geschenke bei den Statuen der Venus nieder. Noch im 19. Jahrhundert wurden Freudenhäuser auch Rosenhäuser und Prostituierte Rosengässlerinnen genannt.

Rosen haben nicht nur wunderbaren Blüten, sondern auch Stacheln. Diese Gegensätze lassen uns nicht vegessen, dass es nicht nur die reine Liebe, sondern auch den damit verbundenen Liebesschmerz gibt. Das Märchen Dornröschen ist hier ein wahres Musterbeispiel, auch wenn es ein Märchen ist, widerspiegelt es doch die Realität.

Kennt Ihr noch das Gedicht vom Heidenröslein von Goethe, in dem das Röslein ein Mädchen symbolisiert, welches vom Knaben gebrochen wurde:

Sah ein Knab' ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
war so jung und morgenschön,
lief er schnell, es nah zu sehn,
sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: "Ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!"
Röslein sprach: "Ich steche dich,
dass du ewig denkst an mich,
und ich will's nicht leiden."
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach's
Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
half ihm doch kein Weh und Ach,
musst' es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Diese Lied hat mir meine Tante als ich noch ein Kind war immer vorgesungen. Seitdem habe ich Angst vor den Knaben.

Im Mittelalter wurde in Frankreich der Versroman 'Roman de la Rose ' geschrieben, die berühmteste Liebesgeschichte zu jener Zeit. Er gilt als zentrales Werk der erotischen französischen Kultur, in der die Rose im Mittelpunkt steht.

Zahlreiche Liebesorakel wurden mit der Rose vollzogen. Wahrsagerinnen gaben liebeskranken Mädchen Zaubertränke, meist mit Riten verbunden, in denen die Rose ein Bestandteil war. Sie sollten den Geliebten an sie binden oder wieder zurückbringen.

Auch ließen Jungfrau und Jüngling Rosenblütenblätter wie Schiffchen auf dem Wasser treiben. Schwammen sie aufeinander zu, hielten sie sich für immer die Treue. Trieben sie aber voneinander weg, so war die Trennung vorprogrammiert.

All diese Gedanken kamen mir nach dem Genuss des Rosenlikörs von Marion.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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