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Das „Wunder von Lengede“ vor 49 Jahren

  • In die Gedenkstätte des Grubenunglücks von 1963 wurden die Rohre der Versorgungs- (links) und der Rettungsbohrung (rechts) integriert. Foto: Helmut Kuzina
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Der Name des Ortes Lengede wurde weithin durch die Rettungsaktion nach dem Unglück vom 24. Oktober 1963 auf dem Gelände des Schachtes "Mathilde" bekannt.

Damals waren 129 Bergleute unter Tage von den hereinbrechenden Wassermassen des Klärteichs 12 überrascht worden. Von ihnen konnten sich 86 retten oder geborgen werden. 29 fanden den Tod.

Aufsehen erregte aber die Rettung von erst drei und später elf Kumpeln, die in Luftblasen acht bzw. 14 Tage im Berg überlebt hatten. Die Aktionen zu ihrer Rettung sind als das „Wunder von Lengede“ in die Bergbaugeschichte eingegangen.

Zwei Wochen lang wurden nach dem Unglückstag Suchbohrungen im Gebiet um Lengede, Barbecke und Broistedt niedergebracht, und zwar in der Hoffnung, möglichst viele der vermissten Kumpel noch lebend bergen zu können.

Am 1. November 1963 wurden drei Bergleute bei Barbecke mit der „Dahlbusch-Bombe“ an das Tageslicht zurückgeholt.

In einen Bruchhohlraum in der Nähe des Schachtes waren mehrere Bergleute vor den Schlamm- und Wassermassen geflohen. Am 3. November 1963, dem zehnten Tag nach der Katastrophe, wurden sie entdeckt, noch elf lebten zusammengepfercht in einem etwa fünf mal zwei mal drei Meter kleinen, dunklen Loch, seit zehn Tagen mit geringer Luftzufuhr, ohne Nahrung und ohne Licht, dennoch nicht ohne Hoffnung.

Die Suchbohrung hatte den Hohlraum in 55 m Tiefe getroffen. Für die Versorgung mit Nahrung stand nur der Innenquerschnitt des Rohrgestänges mit etwa sechs Zentimetern zur Verfügung.

Am 7. November 1963 erreichte die Rettungsbohrung den Bruchhohlraum, ohne dass dieser zusammenbrach. Die elf Bergleute wurden am 14. Tag nach dem Einbruch des Klärteiches gerettet.

Die Erinnerung an das denkwürdige Ereignis vor 49 Jahren ist auch eine Erinnerung an Tage voller Hoffnung und Zweifel, voller Freude und Trauer. (Alle Fotos April 2012)

April 2012, Helmut Kuzina

  • In die Gedenkstätte des Grubenunglücks von 1963 wurden die Rohre der Versorgungs- (links) und der Rettungsbohrung (rechts) integriert. Foto: Helmut Kuzina
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  • Die Gedenkstätte des Grubenunglücks von 1963 befindet sich genau an der Stelle, an der die elf Kumpel gerettet wurden. Foto: Helmut Kuzina
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  • Von den 129 eingeschlossenen Bergleuten konnte sich 79 selbst retten, sieben weitere mit einem Schlauchboot, drei und dann elf wurden in zwei Rettungsaktionen geborgen. 29 Bergleute waren als Opfer zu beklagen. Foto: Helmut Kuzina
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  • Auf das große Grubenunglück vom 24. Oktober 1963 verweist die Gedenkstätte, die 1964 errichtet wurde. Foto: Helmut Kuzina
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  • Große Ehrentafeln aus Granit verzeichnen die Namen der toten Bergleute. Foto: Helmut Kuzina
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  • Drei Stelen aus südamerikanischem Granit gehören zu den gestalterischen Elementen der Gedenkstätte. Foto: Helmut Kuzina
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  • Aus rheinischem Schwarzkiesel besteht der Weg, der die verschiedenen Teile der Gedenkstätte verbindet. Foto: Helmut Kuzina
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  • Am 24. Oktober 1964 wurde die Gedenkstätte für die Opfer des Grubenunglücks eingeweiht. Foto: Helmut Kuzina
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  • Am 26. Januar 1968 kamen beim Entsorgen von Sprengstoff, der durch Nässe unbrauchbar geworden war, zwölf Bergleute durch eine Explosion ums Leben. Auch an dieses erschütternde Unglück wird in der Parkanlage erinnert. Foto: Helmut Kuzina
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  • Blick auf die Gedenkstätte für die Opfer des Grubenunglücks von 1963. Foto: Helmut Kuzina
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  • Eine Tafel in der Nähe der Gedenkstätte zeigt das frühere Betriebsgelände mit den Werksanlagen und dem Schacht Mathilde. Im oberen Bereich ist der Seilbahnberg zu erkennen. Foto: Helmut Kuzina
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  • Aus dem Abraum des Tagebaus Mathilde entstand zwischen 1917 und 1927 ein Hügel, der sich 62,7 m über die umgebende Landschaft erhebt. Dieser Seilbahnberg ist das markanteste Zeichen der Bergbaugeschichte von Lengede. Foto: Helmut Kuzina
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  • Im Bergbaupark steht die letzte Lore. Am 30. Dezember 1977 wurde die Erzförderung der Grube Lengede-Broistedt eingestellt. Foto: Helmut Kuzina
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  • Rund um den Seilbahnberg entstand 1976 der Bergbaupark. Hier wurde auch das Bergmannsdenkmal aufgestellt. Foto: Helmut Kuzina
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2 Kommentare

Danke für die gute Zusammenfassung der Ereignisse von vor knapp 50 Jahren und die schöne Fotodokumentation der heutigen Gedenkstätte.

Das ehemalige Bundesunternehmen Prakla-Seismos (meine alte Firma) war damals bei den Erkundungsbohrungen und der Suche nach den verschütteten Kameraden beteiligt. Wir werden das Unglück nie vergessen.
Glück Auf!

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